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Eine Liebe auf Korfu

Eine Liebe auf Korfu

Titel: Eine Liebe auf Korfu Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: LOUISE ALLEN
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nennt, schlage ich ihm die Zähne ein – und dich ans Bett fesseln. Aber danach möchte ich nicht mit den Konsequenzen leben.“
    „Leider haben wir keine Waffen“, klagte sie. „Zagrede hat mir meine Pistole weggenommen.“
    „Und mir zwei Pistolen und meinen Degen. Hätte ich bloß ein Messer in den Schaft eines meiner Stiefel gesteckt, so wie du …“
    Abrupt verstummte er. Alessa erriet seine Gedanken und begann ihr Gepäck zu durchwühlen, das sich in einer Ecke der Kabine stapelte. „Daran hat sich schon jemand zu schaffen gemacht.“
    Im Korridor polterten Schritte, schreiende Männer rannten vorbei.
    Benedict ging zu Alessa. „Wahrscheinlich glaubten die Piraten bestickte Dessous zu finden, die zu einer jungen Dame passen, keine Stiefel voller Messer.“ Er hob einen abgewetzten Lederstiefel hoch, und sie zog die lange Klinge heraus, die sie zuletzt benutzt hatte, um die Rippen des Schurken Georgi zu kitzeln.
    Nach kurzem Zögern händigte sie Benedict das Messer aus. Da sie nur eine einzige Waffe besaßen, war es besser, wenn er sie an sich nahm. „Was jetzt?“
    „Wir warten, bis sie das ganze Schiff abgesucht und die Überzeugung gewonnen haben, ich wäre über Bord ge sprungen. Sicher vermuten sie, ich wäre zur Plymouth ge schwommen. Wenn wir Glück haben, schickt Zagrede ein paar Leute auf das Handelsschiff. Einige hat er ohnehin dort zurückgelassen, um die Engländer zu bewachen. Die restlichen Männer manövrieren die Ghost und passen auf die Geiseln auf. Falls er seine Besatzung weiterhin dezi miert, können wir hoffen, das Schiff in unsere Gewalt zu bringen.“
    „Und wie sollen wir die Ghost segeln? Außerdem werden uns die Piraten mit der Plymouth folgen.“
    „Mit der Hilfe von fünf Männern wird es mir gelingen, das Schiff zu navigieren. Aber ich kann die Geschütze nicht bemannen, wenn es zu einem Kampf kommt. Deshalb müssen wir eine Verfolgung verhindern.“
    Wie er fünf Freibeuter finden wollte, die ihm bereitwillig gehorchen würden, verstand Alessa nicht. Trotzdem beschloss sie, ihm zu vertrauen.
    Inzwischen waren die Aktivitäten unter Deck beendet worden. Alle Piraten eilten nach oben.
    „Hier unten haben sie die Suche aufgegeben“, murmelte Benedict. „Verdammt, ich wünschte, ich könnte etwas se hen …“ Er spähte durch das Kajütfenster. „Ah! Da drüben erkenne ich die Plymouth … Und – ja, jetzt lassen sie ein Boot zu Wasser.“
    Atemlos stand Alessa hinter ihm und wartete auf weitere Informationen. Würden genug Besatzungsmitglieder hinüberfahren? „Wie viele werden hinüberfahren?“
    „Zwölf Mann – auch der Graf!“, verkündete er und wandte sich zu ihr. „Sehr gut. Nun sollten wir zur Tat schreiten.“ Besitzergreifend riss er sie an sich und verschloss ihr den Mund mit einem Kuss, der ihren Puls beschleunigte. „Bleib hinter mir und tu, was ich dir sage.“ Einen Finger unter ihrem Kinn, fügte er hinzu. „Pass gut auf dich auf, du darfst nicht verletzt werden – weil du mir sehr viel bedeutest.“
    Mit einer knappen Geste schickte er sie zur Tür und stellte sich daneben an die Wand, das Messer in der erhobenen Hand.
    „Hilfe, ich fühle mich nicht wohl!“ Mit kraftlosen Fingern pochte Alessa gegen das Holz. „Oh, bitte, helfen Sie mir!“ Dann ergriff sie einen Koffer und warf ihn in eine Ecke, wo er mit dumpfem Aufprall landete – wie ein Körper, der zu Boden stürzte. Als die Tür aufschwang, ließ sie sich mit ausgestreckten Armen fallen.
    Benedicts Fausthieb überrumpelte den Mann, der bewusstlos auf Alessa hinabsank.
    „Autsch!“, stöhnte sie. „Schieb ihn von mir herunter!“
    Benedict stieß den Piraten bereits zur Seite und nahm ihm systematisch alle Waffen ab – einen Säbel, ein langes Messer und eine Pistole. Er gab Alessa ihr Messer zurück und entfernte die scharlachrote breite Schärpe von der Taille des Mannes, schlang sie um seine eigene und steckte den Säbel und die Pistole hinein.
    „Ein echter Pirat!“, meinte sie bewundernd und zupfte an den gefransten Enden der Schärpe.
    „An Deck möchte ich auf die Schurken auf der Plymouth möglichst vertraut wirken. Nun brauchen wir Männerklei der für dich.“ Benedict eilte in den Korridor und durchsuchte die menschenleeren Kabinen. Schließlich fand er in einem der Räume verschlissene, aber saubere Kleidungsstücke. „Probier das mal.“ An den Türpfosten gelehnt, behielt er den Gang im Auge.
    „Mach die Tür zu!“, verlangte sie und nestelte an der

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