Eine Liebe fürs Leben
und bedeckte ihren Mund mit seinem.
Im Bruchteil einer Sekunde erkannte Charlotte, dass sie nicht weiter gegen ihn ankämpfen konnte.
Sie liebte ihn und würde nehmen, was sie kriegen konnte. Ihre früheren Versuche, sich gegen diese Erkenntnis zu stemmen, waren allesamt vergeblich gewesen. Ihr Körper schmolz dahin, und sie bog sich ihm entgegen, um den Kuss mit aller Hingabe zu erwidern. Einen Moment lang zögerte Riccardo, und Charlotte spürte seine Überraschung. Hatte er damit gerechnet, dass sie sich zur Wehr setzen würde? Kannte er sie wirklich so wenig? Doch schon im nächsten Moment waren alle Zweifel und Unsicherheiten vergessen. Es war, als würde ein Damm brechen und die lange aufgestaute Leidenschaft sich mit überwältigender Macht ihre Bahn brechen.
Riccardo zog Charlotte hoch und schob sie entschlossen gegen die Wand, um sich dort an sie zu pressen. Ohne sich von ihr zu lösen, gelang es ihm, ihren Blazer abzustreifen. Mit zitternden Händen half sie ihm dabei, ihre Bluse aufzuknöpfen, sodass er seine Hände unter den Stoff schieben und ihre Brüste durch den weißen Spitzen-BH hindurch liebkosen konnte.
Riccardo war sich vage bewusst, dass ihre Umgebung mehr als unpassend war. Es widersprach all seinen Grundsätzen, was er gerade an seinem geheiligten Arbeitsplatz tat. Frauen waren immer zum Vergnügen da gewesen, und das hatte er von seiner Arbeit stets strikt getrennt – körperlich wie geistig.
Doch jetzt konnte er nicht anders. Nicht wenn sich ihm ihre Brüste derart verführerisch entgegenreckten und ihn geradezu anflehten, sie zu berühren. Er presste sich noch enger an ihren Körper, um ihr so nahe wie überhaupt möglich zu sein. Vielleicht wäre es besser, etwas zu warten. Oder mit Charlie wenigstens in eines der nahegelegenen Hotels zu gehen. Vielleicht …
In dieser Sekunde begann sie, ihn mit aufreizend langsamen Bewegungen durch den Stoff seiner Hose hindurch zu massieren. Riccardo stöhnte auf und verlor den letzten Rest an Beherrschung.
Seine Sekretärin würde es nicht wagen, ihn zu stören, wenn er die Konferenzraum-Suite benutzte. Und in diesem Moment musste er Charlie einfach besitzen, er musste jeden Zentimeter ihres Körpers spüren, von den rosigen Brustspitzen hinunter bis zu der samtenen Hügel zwischen ihren Beinen.
Sein Körper stand in Flammen und war so ausgehungert, dass die Vernunft warten musste.
10. KAPITEL
Drei Tage später lief sie Ben über den Weg. Das Treffen ergab sich rein zufällig, doch in der Zwischenzeit hatten Charlotte heftige Zweifel überfallen. In was für eine Situation hatte sie sich da nur hineinmanövriert? In ein echtes Drama, wie es schien! Die Hauptpersonen – Gina und Riccardo – wirkten überglücklich. Nur Charlotte blieb mit ihren Problemen allein. Immer wieder drehten sich ihre Gedanken im Kreis.
Gemeinsam hatten Charlotte und Riccardo mit Gina gesprochen. Sie hatten Fragen erwartet, doch die Kleine quittierte die überraschende Wendung der Ereignisse mit einem erstaunlichen Mangel an Neugier. Typisch für eine Achtjährige. Sie mochte ja durchaus etwas altklug wirken, aber als sie hörte, dass Mummy und Daddy heiraten wollten, rief sie nur begeistert aus: „Cool! Dürfen mich meine Freunde besuchen und meinen Dad kennenlernen?“
Die Presse wiederum – ausgestattet mit unsichtbaren Antennen – hatte die Verfolgung aufgegeben und schrieb stattdessen wahre Lobeshymnen. Insofern wirkte Riccardo äußerst zufrieden, denn er hatte genau das erreicht, was er sich vermutlich von der ersten Minute an gewünscht hatte: Seine Tochter lebte bei ihm. Und dafür nahm er sogar sie, Charlotte, in Kauf!
Er war wieder eingezogen, und wenn sie zu Hause war, dann folgten ihr seine Blicke überall hin. Wenn Gina nicht da war, suchte er sofort Charlottes Nähe und stahl sich in jeder möglichen und unmöglichen Situation einen leidenschaftlichen Kuss von ihr – ganz so, als wären sie verliebte Teenager. Doch genau das war nicht der Fall. Das Wort „Liebe“ war tabu und wurde nicht mal ansatzweise erwähnt. Für Riccardo schien körperliche Nähe völlig ausreichend, und Charlotte verfügte nicht mehr über die Kraft, sich seiner Leidenschaft zu widersetzen.
Also hatte sie schweren Herzens damit begonnen, auf das unvermeidliche Ende zu warten. Irgendwann würde die Lust enden und er damit beginnen, sich nach anderen Frauen umzusehen. Sehr diskret natürlich. Wahrscheinlich würde sie es nicht einmal bemerken. Denn Riccardo war viel zu
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