Eine Liebe fürs Leben
ihre einstigen Probleme in Luft aufzulösen. Sogar die gefürchtete Begegnung mit Riccardos Mutter erwies sich als gar nicht so schrecklich, wie Charlotte befürchtet hatte.
„Sie wird mich hassen“, flüsterte Charlotte Riccardo zu, ohne ein amüsiertes Lächeln unterdrücken zu können. „Sie wird sich über die Größe meines Hauses beklagen. Sie wird sich über alles beklagen.“
„Sie wird dich lieben“, erwiderte Riccardo und drückte Charlotte fest an sich. „Schließlich bist du genauso eigensinnig wie sie. Und du bist die Frau, die aus ihrem Lieblingssohn endlich einen verheirateten Mann und Vater macht.“
Er sollte recht behalten. Als Riccardos Mutter aus dem Taxi stieg, umarmte sie Charlotte herzlich. Und Gina brach endgültig das Eis.
Gemeinsam mit ihrer Enkeltochter verschanzte sich Signora di Napoli in der Küche und plante jede Einzelheit der Trauungszeremonie. Charlotte und Riccardo mussten draußen bleiben und sich auf die große Überraschung freuen.
Sechs Wochen später war es dann endlich so weit. Nach einer Trauung im kleinen Kreise folgte ein großer Empfang. Und dann verschwand das Brautpaar mitsamt seiner Tochter in die Flitterwochen nach Italien.
Dort bekamen Riccardo und Charlotte ihre Tochter allerdings nur noch sehr selten zu sehen. Denn die Kleine musste von Signora di Napoli der kompletten Verwandtschaft präsentiert werden. So begeistert war Gina von ihren vielen neuen Cousinen und Cousins, dass sie vierzehn Tage später nur unter Protest das Flugzeug zurück nach England bestieg.
„Wenn du brav bist, verrate ich dir ein Geheimnis“, flüsterte Riccardo seiner Tochter zu, als sie den wartenden Privatjet betraten. Und als die Weinberge Italiens unter ihnen immer kleiner und kleiner wurden, nahm er Charlies Hand und wandte sich der erwartungsvoll dreinblickenden Gina zu: „Deine Mum und dein Dad haben sich etwas überlegt, Gina. Wir sind ja in England nur eine ganz kleine Familie. Und du wirst deine vielen neuen Freunde und Verwandten bestimmt sehr vermissen. Natürlich fliegen wir in den Ferien wieder einmal nach Italien. Aber damit dir das Warten nicht ganz so schwer fällt, bekommst du ein kleines Brüderchen.“
„Oder ein kleines Schwesterchen“, unterbrach ihn Charlie.
„Oder ein kleines Brüderchen und ein kleines Schwesterchen“, fuhr Riccardo gelassen fort, bevor ihm Ginas lautes Jubelgeschrei endgültig das Wort abschnitt.
Zufrieden lehnte er sich in seinem Sitz zurück. Sein Leben war einfach perfekt!
Und diesmal wusste er, dass es für immer war.
– ENDE –
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