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Eine Liebe in Paris

Eine Liebe in Paris

Titel: Eine Liebe in Paris Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ellen Alpsten
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handgeschöpftem Papier, und als Absender war der Name der Galerie in der
Rue des Beaux Arts
vermerkt, die ich im Internet gefunden hatte, als ich Wolff gegoogelt hatte. Mein Herz begann, hart in meiner Brust zu schlagen, doch ich wollte mir nichts anmerken lassen. Dennoch zitterten mir die Finger, als ich den Brief aufriss. Camille reckte den Hals und auch Marie schob ihre Kaffeetasse diskret etwas näher an mich heran.
    »Was ist es?«, fragte Marie.
    »Eine Einladung«, sagte ich langsam und ungläubig.
    »Wozu?«
    »Zu Wolffs nächster
Vernissage
. Ich möchte mal wissen, woher er weiß, dass ich hier wohne.«
    »Das habe ich ihm natürlich gesagt, Dummerchen. Wann findet denn die
Vernissage
statt?«
    Ich warf einen Blick auf das Datum. »Am Freitag. Also morgen schon.«
    »So eine kurzfristige Einladung würde ich nicht annehmen«, sagte Camille.
    Ich sah genervt auf. Alte Unke. »Er konnte sie mir ja schlecht vorher schon schicken, oder?«
    »Hat er dich denn im Flugzeug nicht um deine Telefonnummer gebeten?«
    »Nein.« Wie gemein, mir so eine Frage zu stellen, die ich doch nur mit Nein beantworten konnte!
    »Hm«, machte sie nur und aß weiter ihren Obstsalat. Am liebsten hätte ich ihr die Erdbeeren in ihre blauen Augen gestopft, die sie so vielsagend gesenkt hielt. »Also, wenn ein Mann denkt, du bist in letzter Sekunde zu haben, dann ist das schlecht«, sagte sie, die Lider noch immer gesenkt, als würde sie nur mit sich selbst reden. »Nach Mittwoch nehme ich keine Einladungen mehr für ein Rendezvous am Wochenende an.«
    Mir blieb der Mund offen stehen. So eine Boshaftigkeit hätte ich ihr gar nicht zugetraut. Gott sei Dank kam mir Marie zu Hilfe.
    »Heute ist ja erst Donnerstag, also fast noch Mittwoch. Ava, freu dich, denn ganz Paris würde gerne zu Wolffs
Vernissage
eingeladen sein.« –
Tout Paris
. – »Camille, bist du etwa eifersüchtig?«, neckte sie ihre Tochter. »Außerdem ist es keine Verabredung oder ein
Rendezvous
, sondern eine ganz normale Einladung.«
    »Natürlich bin ich nicht eifersüchtig«, sagte Camille mit erhobenem Kopf und warf ihrer Mutter einen dunklen Blick zu. »Ich nehme an, du als sein derzeitiges Modell bist morgen Abend auch eingeladen,
Maman?
«
    Eine leichte Röte glitt über Maries Gesicht und Hals. »Ja. Ich kann dich dann mitnehmen, Ava. Camille, du hütest also zusammen mit Papa das Haus?«
    »Sicher. Ich habe am Wochenende schon ganz früh Ballettstunden gebucht, da kann ich eine Mütze Schlaf gut gebrauchen.«
    Auf dem Weg die Treppe nach oben, um mir im Bad die Zähne zu putzen, warf ich noch einmal einen Blick auf die Einladung und konnte ein glückliches Lachen nicht unterdrücken. Jean-Loup hatte in die obere Ecke eigenhändig »
Cherchez la femme!
« geschrieben und ein kleines lachendes Gesicht danebengemalt. Damit war es eigentlich doch eher eine Bitte um eine Verabredung, ein
Rendezvous
, und nicht nur eine allgemeine Einladung, um die
tout Paris
sich riss.
    Als ich die Karte in den Umschlag zurücksteckte, vibrierte mein Handy. Ich ahnte, dass es Mogens war, der mir wieder eine Nachricht sandte. Ich hatte fast schon keine Lust nachzusehen, aber ich tat es doch.
    Ich kann schon Freitagnachmittag kommen, wenn du willst. Kuss Mogens
, leuchtete auf der Anzeige meines Handys auf. Freitagnachmittag? Ganz bestimmt nicht – ich musste handeln, und zwar sofort. Leider bestimmte der Ehrenkodex, den meine Mutter mir beigebracht hatte, dass schlechte Nachrichten mündlich überbracht werden müssen und nicht feige per SMS. Ich ließ mich seufzend auf der Stiege nieder. Besser jetzt als später, dann hatte ich es hinter mir. Ich rief Mogens’ Namen auf und drückte auf den Knopf mit demgrünen Hörer. Die Kosten für ein Gespräch nach Deutschland mitten am Tag waren mir egal. Die Sache war es allemal wert. Meine Finger spielten mit der Einladung, als mein Anruf durchging: tut, tut, tut. Vielleicht nahm er ja nicht ab? Aber ich hatte Pech gehabt, denn im nächsten Moment ging er schon ran.
    »Ava!« Mogens’ Stimme klang fröhlich. Er freute sich so über meinen Anruf, dass ich kurz überlegte, die Verbindung sofort zu unterbrechen.
    »Hast du mit den Lefebvres gesprochen? Und hast du meine SMS bekommen? Genial, was?«, bombardierte er mich mit Fragen.
    »Ja, Mogens. Ja zu beidem. Aber es tut mir so leid …«
    »Was denn?«
    In meinem Kopf rasten die Gedanken. Warum hatte ich mir nicht vorher genau überlegt, was ich sagen wollte?
    »Die Lefebvres haben ein

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