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Eine Liebe wie Magie

Titel: Eine Liebe wie Magie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jaclyn Reding
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Beinen zu fangen. »Wie heißt er?«
    »Ich bin da noch zu keinem rechten Entschluß gekommen. Ich hatte an Henry gedacht, das würde gut zu Humphrey, meinem Pferd, passen ...«
    Er hielt inne, als er sah, wie Augusta ihre Nase kräuselte.
    »Du hältst nichts von Henry?« »Warum gibst du deinen Tieren so furchtbare Namen? Magst du sie nicht?«
    Noah grinste. »Und was würde meine Lady vorschlagen?« Augusta überlegte einen Augenblick und betrachtete den kleinen Kater. Sie legte den Kopf auf die Seite und stützte das Kinn auf die Hand, auf eine Art, die viel zu aufreizend für jemanden war, der so nackt war wie sie. Es bedurfte seiner ganzen Beherrschung, daß er sie nicht auf den Rücken legte und sie nochmals verführte.
    »Wenn es meiner wäre, ich glaube, ich würde ihn Pan nennen. Er wird wahrscheinlich ziemlich klein bleiben, selbst wenn er ausgewachsen ist, und er scheint ein äußerst schelmischer Bursche zu sein.« Sie streichelte ihn zwischen seinen spitzen Öhrchen. »Und sein Miauen hört sich ungefähr so furchteinflößend an wie ein Stoß aus Pans sagenumwobenem Muschelhorn.«
    Es erstaunte Noah, wieviel Gedanken sie sich machte, um einem Tier einen Namen zu geben, und mehr sogar noch, wie gut sie sich in der Mythologie auskannte, einem seiner Lieblingsgebiete.
    »Dann soll er Pan heißen«, sagte er. »Ich möchte wetten, dein kleiner Freund hat Lust auf einen Teller Milch, und ich bin selbst auch ein wenig ausgehungert. Hättest du Lust, mit in die Küche zu kommen, damit wir sehen, was wir zusammenkratzen können?«
    Augusta nickte. Sie stand auf und schlüpfte schnell in ihr Leibchen, während Noah in seine Hose stieg. Sie zog sich die Strümpfe an und stülpte sich dann ihr Kleid über den Kopf. Sie stand still, während Noah es ihr zuknöpfte. Als sie das dunkle Haar anhob, das ihr mittlerweile völlig zerzaust über die Schultern hing, konnte er nicht widerstehen und küßte ihren Nacken. Sie tauchte lächelnd ab. »Ab in die Küche, Mylord.«
    Die beiden gingen zusammen in den hinteren Teil des Hauses und stiegen die Treppe zur Küche hinab, auf der Augusta vor-her hineingekommen war. Noah zündete einige Kerzen an und ging zur Speisekammer, während Augusta Pan einen Teller Milch eingoß. Sie strich Pan grade über den Rücken, der gierig an der Milch schleckte, als Noah zurückkam, mit einem Laib Brot, einem Stück Käse und einem Apfel — einem goldenen.
    Sie dachte zurück an den Tag, als sie in den Hyde Park geritten war in der Hoffnung, den Grafen Belgrace zu treffen. Sie erinnerte sich, daß es früh am Morgen gewesen war und daß sie in der Nacht davor kein Auge zugetan hatte, weil Gedanken an einen mysteriösen Mann, der sich ihr zu mitternächtlicher Stunde auf einem Gartenpfad genähert hatte, ihre Träume beherrschten. Als sie ihn an jenem Morgen hatte rufen hören und ihn rittlings auf seinem Pferd hatte sitzen sehen, sie ausschimpfend für den Versuch, über den umgestürzten Baumstamm zu springen, hatte sie gedacht, sie hätte ihn irgendwie heraufbeschworen, genau wie in der Nacht vorher. Sie erinnerte sich an seine Bemerkungen über ihr Pferd, seinen ironischen Kommentar zur Legende der gleichnamigen Göttin, die durch eine List zur Heirat gezwungen wurde, nachdem sie wegen drei goldener Äpfel ein Wettrennen verloren hatte. Er hatte ihr einen goldenen Apfel gegeben, zusammen mit dem Hut, den er ihr geschickt hatte, einen zweiten, als er ihr das Kleid aus dem Stall bei White’s zukommen ließ. Jetzt bot er ihr den dritten Apfel an, genau wie in der Legende.
    Augusta sah zu Noah, doch als ob er den Apfel für bedeutungsvoll genug hielt, sagte er nichts. Statt dessen machte er sich daran, das Brot zu schneiden und den Käse in kleine, mundgerechte Happen zu stückeln. Sie beobachtete ihn bei der Arbeit und wunderte sich über die kleine Narbe, die sie an seiner Hand entdeckte. Gedankenverloren betrachtete sie sein Haar, das ihm immer wieder leicht in die Augen fiel und ihm irgendwie etwas Jungenhaftes verlieh. Dann blickte sie auf seinen Mund, und jeder Gedanke an Jungenhaftigkeit verflog.
    Lord Noah Edenhall war ein Mann, ein Mann wie kein anderer. Aber konnte sie ihm trauen?
    Er stellte einen kleinen Porzellanteller auf den Tisch, und sie nahm eine Scheibe von dem Apfel und kaute schweigend. Sie saßen an dem riesigen Tisch in der Küche und beobachteten Pan, der die letzten Milchreste vom Tellerboden abschleckte. Keiner sprach davon, was zwischen ihnen passiert war, als

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