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Eine Liebe wie Magie

Titel: Eine Liebe wie Magie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jaclyn Reding
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nichts mit Freundschaft zu tun oder auch nur mit Verträglichkeit, sondern einzig und allein mit einer Sache-ihrer allgemeinen Bekanntheit. Es ging ihnen nur um Lady Augusta Brierley als Gesprächsthema, nicht um Lady Augusta Brierley als Person.
    Nun ja, dachte sie, als sie sich wieder auf dem Flur befand, wenn sie eine Sensation wollen, dann sollen sie auf alle Fälle eine bekommen ... und ihr kam eine blendende Idee, wie sie das anstellen könnte. Sie war auf der Treppe Richtung Schlafzimmer, als Tiswell sich von unten an sie wandte.
    »Mylady...«
    »Ja, Tiswell, bitte sagen Sie Cook, daß ich mich entschlossen habe, den Tee heute morgen in meinem Zimmer zu nehmen. Ich muß mich um einige Sachen kümmern.«
    »Sehr wohl, Mylady.« Er machte eine Pause. »Es kam Post für Sie heute morgen.«
    Sie ging weiter. »Sie können es zu der anderen in der Halle legen, Tiswell. Lady Trecastle wird sich darum kümmern.« »Aber, Mylady, ich fand diesen Brief heute morgen vor der Türe. Es steht vertraulich neben Ihrem Namen.«
    Augusta drehte sich um. Ihr erster Gedanke war Noah. Es war eine Woche her, seit sie in jener Nacht sein Haus verlassen hatte. Zweifellos hatte er geschrieben, um zu erfahren, ob die Wahrscheinlichkeit eines Kindes bestand, obwohl es noch zu früh dazu war. Trotzdem hatte sie selbst in den letzten Tagen über diese Möglichkeit nachgedacht und hatte sich gefragt, wie eine Frau wohl wüßte, daß sie ein Leben in sich trug auch ohne die offensichtlichen Anzeichen. Sie hatte einmal mit angehört, wie Charlotte ihren Freundinnen erzählt hatte, daß sie monatelang krank gewesen sei, nachdem sie Lettie empfangen hatte. Doch sicherlich mußte es noch andere Dinge geben, die eine Frau empfand, wenn ein neues Leben in ihr wuchs, sicherlich würde sich ein Gefühl mütterlicher Intuition einstellen, etwas anderes als diese Unwissenheit, diese Furcht, dieses Wunderbare ... die Erwartung. Sie ging wieder zurück und nahm den Brief, um ihn zu begutachten. Er war nicht frankiert, also war er persönlich überbracht worden. Warum hatte man ihn aber nicht Tiswell gegeben, sondern an der Tür abgelegt?
    »Danke, Tiswell«, sagte sie, ging wieder die Treppe hinauf und öffnete im Gehen den Brief. Sie blieb stehen, als sie erkannte, daß die Worte, die dort geschrieben standen, keineswegs eine Anfrage Noahs waren:
    Paß gut auf, Lady, siehst du nicht große Gefahren lauern auf dich geh nicht weiter, der Weg ist verboten oder du findest dich hei den...
    Das letzte Wort dieses düsteren Gedichtes war ausgelassen, aber die Nachricht war eindeutig.
    Geh nicht weiter, der Weg ist verboten...
    Irgend jemand hatte die Wahrheit über ihre Entdeckung herausgefunden. Lord Burbage hatte recht mit seinem Mißtrauen. Irgendwie war man ihr auf die Schliche gekommen, und die einzige Möglichkeit, wie das passiert sein konnte, war über ihre Aufzeichnungen.
    Und das betraf außer ihr selbst und Lord Everton nur noch eine einzige Person.
    Noah.
    Sie dachte an seine letzten Wort an jenem Abend, an seine Frage nach Vertrauen. Hatte er sie verraten? Sie mußte mit Everton sprechen, um eine Entscheidung über ihr weiteres gemeinsames Vorgehen zu treffen. Sie eilte sofort die Stufen hoch, um ihm eine Nachricht zu schreiben.
    Die Einladungen besagten, daß der Finsminster-Ball um neun Uhr beginnen würde, und eine Viertelstunde später war die Straße vor dem Finsminster-Stadthaus völlig überfüllt von zahllosen Kutschen und Fuhrwerken. Selbst diejenigen, die für gewöhnlich erst spät am Abend eintrafen, entsagten heute dieser Mode, nur um ja nichts von dem so voller Spannung erwarteten Ereignis zu verpassen.
    Die Familie des Bräutigams, die Fairmontes, waren da, angesehene Leute und zweifelsohne hocherfreut, denn bei White’s ging das Gerücht um, daß der Grund für die Hast, mit der diese Verbindung geschlossen wurde, mit der augenscheinlichen Neugier des jungen Fairmonte an einem gerade mal dreizehnjährigen Dienstmädchen der Familie zu tun hatte, welches offensichtlich auf dem bestem Wege war, dem Herzog sein erstes uneheliches Enkelkind zu bescheren.
    Auf der anderen Seite hatten auch die Finsminsters richtig gehandelt. Sie hatten zugegriffen, als die Gelegenheit günstig war, und hatten ihre gesellschaftliche Stellung verbessert, indem sie ihre Tochter in das Fairmonte-Marquisat einheirateten. Und das, ohne auch nur einen Augenblick Zeit zu verlieren, so flüsterten einige, denn man hatte bemerkt, daß Lady Viviana auf dem

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