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Eine Liebe wie Magie

Titel: Eine Liebe wie Magie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jaclyn Reding
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Danby-Ball vor einigen Wochen zur gleichen Zeit wie Lord Noah Edenhall verschwunden war, und zwar beide in Richtung Garten. Hätte man sie zusammen gefunden, hätte dies für Viviana das sichere Desaster bedeutet, und da eine Krise bei dieser Gelegenheit noch einmal abgewendet werden konnte — Lord Noah war verschwunden und hatte Viviana zurückgelassen, als ihre Eltern kamen, um sie zu suchen - wollten der Graf und die Gräfin kein weiteres Risiko eingehen. Bibi würde Ende des Monats verheiratet sein, und die Bewahrung ihrer Tugend rechtfertigte durchaus die Kosten für die Sondererlaubnis, ohne vorheriges Aufgebot zu heiraten.
    Das war also einer der Nachteile, die eine Kostümierung so mit sich bringt, dachte Noah, als er sich von der rundlichen Schäferin und ihrem lästernden elfenflügeligen Kumpan absetzte, die über ihn gesprochen hatten. Bei einem Maskenball konnte man nie sicher sein, ob man nicht gerade mithörte, wenn über einen selbst geflüstert wurde. Aber er war heute abend nicht auf den Ball gegangen, um Anekdoten über die junge zukünftige Braut und Ihren Bräutigam zu hören. Er war aus einem völlig anderen Grund gekommen.
    Er war hier, um herauszufinden, wer der Bastard war, der ihm diese verdammten Briefe geschickt hatte.
    Der zweite war vor einer Woche eingetroffen und war genauso geheimnisvoll wie der erste, mit Worten ohne klare Bedeutung. Aber den dritten hatte er erst an diesem Morgen erhalten, und die Drohung, die er enthielt, war überdeutlich:
    Du gehst weiter den Weg des Betruges doch der Wahrheit entkommst du nicht.
    An einem Ort, den ich bestimme, reiß’ ich dir die Maske vom Gesicht.
    Ein Garten gebadet im Mondenlicht.
    Doch sieh dich vor, ich warne dich.
    Diesmal kann einer nur siegen.
    Komm, oder traust du dich nicht?
    Unten auf der Seite standen die Worte »Finsminster« und »11 Uhr«.
    Noah hatte jetzt kaum noch Zweifel, daß die Person, die dieser bedrohlichen Nachrichten geschrieben hatte, Sir Spencer Atherton war. Augusta hatte ihre Aufzeichnungen von ihm wiederbekommen, also hätten sie oder Everton keinen Grund dazu. Atherton, andererseits, mußte erkennen, daß er in seiner jetzigen Situation eine äußerst unwillkommene Bereicherung für die Gesellschaft darstellte. Wenige waren bereit, die Rolle, die er im letzten Jahr in dem Skandal um Julia gespielt hatte, zu vergessen. Noah hatte nicht die gleiche Ablehnung erfahren, also würde sich Atherton bestimmt an ihm rächen wollen. Doch wenn Atherton ein weiteres Duell wollte, würde er ihn bitter enttäuschen müssen, denn das war eine Erfahrung in seinem Leben, die Noah auf keinen Fall wiederholen wollte.
    Er ging um die Ecke des Ballsaales und erblickte Robert und Catriona, die zusammen mit anderen in der Nähe des Durchgangs standen. Sie waren als Tristan und Isolde verkleidet, dem sagenumwobenen irischen Liebespaar. Catrionas kupferfarbenes Haar war im klassischen Stil, ähnlich dem einer Göttin, zurechtgemacht und wurde von einem goldenen Reifen umfaßt. Robert trug eine brokatbesetzte Tunika, das perfekte Gegenstück zu ihrem hauchdünnen Seidenkleid.
    Als er auf sie zuging, bemerkte er die Uhr, die hinter ihnen stand. Es war genau zehn Uhr.
    »Na, diese furchterregende Gestalt kann niemand anders sein als mein Bruder«, sagte Robert, der sein Näherkommen hinter seiner Halbmaske bemerkt hatte.
    »Noah«, fügte Catriona hinzu, »du siehst wirklich erschreckend aus, wie der Straßenräuber Jonathon Wild.«
    Er sah zugegebenermaßen düster aus, denn er hatte sich komplett in schwarz gekleidet, die obere Hälfte seines Gesichtes unter eine schwarzen Seidenmaske verborgen, die am Hinterkopf zusammengebunden war. Auf dem Kopf trug er einen altmodischen Dreispitz, den er schräg über eine Augenbraue gezogen hatte. Er nahm Catrionas Hand, so weiß gegenüber dem schwarzen Leder seines Handschuhs, und küßte sie. »Und du bist die schönste Isolde, die ich je gesehen habe.«
    Sie machte einen Knicks. »Danke, liebenswerter Herr.«
    »Laß ihre Hand los, Schurke!« Ein schneidiger Kavalier stieß durch die Menge auf sie zu, protzte mit seinem aufgemalten Schnurrbart und zeigte ein blitzendes Lächeln, das ihn unter seiner roten Halbmaske als Christian enttarnte. »Guten Abend, Mylords und Mylady«, sagte er und zog mit einer galanten Verbeugung einen breitkrempigen, federgeschmückten Hut.
    »Nimm dich in acht, Liebster«, sagte Catriona zu Robert, als Christian ihre Hand nahm und sie äußerst galant küßte. »Ich

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