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Eine Liebe wie Magie

Titel: Eine Liebe wie Magie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jaclyn Reding
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den Gedanken aushalten, auf Keighley Cross zu leben, wo ich doch weiß, daß Tony nie wieder dorthin zurückkehren wird.«
    Noah griff nach ihrer Hand, und sie sah zu ihm auf, die blauen Augen gerötet und verquollen von den vielen Weinkrämpfen. Sie bekam einen Schluckauf. »Ich dachte, selbst wenn es sich nicht für mich schicken würde, an den Ereignissen dieser Saison teilzunehmen, könnte ich mich doch bei den Ablenkungen der Stadt besser beschäftigen. Denkst du, es war unpassend von mir zu kommen?«
    »Ganz und gar nicht. Ich wünschte nur, ich hätte selbst daran gedacht. Also wohnst du im Stadthaus?«
    »Nein.« Sie atmete tief durch. »Da es sich nicht um ein unveräußerliches Erbgut handelt, habe ich den Anwalt meines Bruders beauftragt, es zu verkaufen. Ich kann da nicht hingehen, Noah, nicht nach dem, was dort passiert ist. Ich möchte es noch nicht einmal vermieten. Ich hatte das Bedürfnis, dieses Haus aus meinem Leben zu verbannen, und der Anwalt meinte, der Verkauf könnte helfen, einiges von Tonys Schulden zu begleichen.«
    Noah nickte. »Ich denke, das ist eine weise Entscheidung. Die Gegend ist in Mode, also sollte es dir eine ordentliche Summe bringen. Aber wenn nicht dort, wo wohnst du?«
    »Eleanor Wycliffe hat mir geschrieben und mir angeboten, mit ihr und ihrer Familie im Knighton House zu wohnen. Du weißt, ihre Mutter und meine waren eng befreundet. Ich bin auf ihren Brief hin in die Stadt gekommen. Es scheint, daß sie, ihre Mutter und ihr Bruder Christian für die Saison nach London gekommen sind. Ihr Brief erreichte mich einen Tag, nachdem du fort warst. Ich entschloß mich, ihre Einladung anzunehmen, und bin mit meinem Mädchen, Lizzy, mit der Lambton-Postkutsche gereist.« Sie deutete auf Lizzy, die in einiger Entfernung wartete.
    »Ich bin sicher, Eleanor wird dir eine gute Gesellschaft sein.« Sarah gab keine Antwort, sie nickte nur und rang sich ein Lächeln ab. Es folgten einige Augenblicke verlegener Stille. Schließlich sagte Noah: »Nun, es ist gut, dich zu sehen.« Er drückte ihre Hand beruhigend, bevor er sie losließ. »Solltest du irgend etwas brauchen, solange du hier bist, Sarah, was es auch ist, du weißt, daß du dich nur an mich zu wenden brauchst.«
    Sarah nickte, die Augen immer noch voller Tränen. »Danke, Noah. Du hast schon so viel für mich getan. Ich weiß nicht, wie ich dir das je wiedergutmachen kann.«
    »Dein Lächeln ist mehr als genug Belohnung.« Noah blieb stehen und sah ihr nach, wie sie zu Lizzy ging. Er wartete ab, bis sie das Geschäft betreten hatten, bevor er die nächstbeste Mietkutsche rief und den Kutscher anherrschte: »Zum Bryanstone Square, und zwar schnell.«
    Tiswell, der Brierley-Butler, runzelte die Stirn, als er das Klopfen an der Vordertür hörte. Dann seufzte er. Konnte er denn niemals einen Augenblick Ruhe haben? Er hatte es gerade geschafft, sich etwas Zeit für eine Tasse Tee und frische Zitronentörtchen zu nehmen, nachdem er den ganzen Morgen seit halb fünf damit verbracht hatte, die Weinbestände aufzulisten. Selbst jetzt noch verspürte er einen Niesreiz, hervorgerufen von dem Staub, der jeden Zentimeter des muffigen Kellerraumes zu bedecken schien. Er mußte unbedingt eines der Mädchen beauftragen, ihn zu säubern.
    Aber jetzt war der ideale Zeitpunkt für ihn, eine Pause einzulegen. Lady Trecastle war unterwegs zu ihren Vormittagsbesuchen oder, wie Tiswell sie zu nennen pflegte, zu ihren »Tratsch-Parties«. Lady Augusta geruhte noch zu schlafen und würde dies auch noch mindestens eine weitere Stunde tun, vielleicht auch noch zwei. Wenn der Zeitablauf sich so gestaltete, wie er hoffte, hätte er mindestens eine halbe Stunde mehr für sich. Er hatte vor, diese Zeit zu nutzen, um seiner Schwester in Wiltshire auf ihren letzten Brief zu antworten und ihr gleichzeitig das Met-Rezept zu schicken, um das sie ihn gebeten hatte. Danach hätte er noch das Silber zu putzen und einen Streit zwischen dem Koch und dem Küchenmädchen zu schlichten, irgend etwas wegen einem Laib Brot und einer angeblichen Belästigung.
    Alles in allem: ein voller Tag.
    Es klopfte wieder. Tiswell wartete einen Moment, ob Tom, der Türdiener, noch auf seinem Posten war oder bereits auf die Kutsche der Marquise bei den Stallungen wartete. Als es jedoch zum dritten Mal klopfte, gab der Butler auf, schob Törtchen und Teetasse beiseite und machte sich unglücklich auf den Weg zur Vordertür.
    »Ja?«
    Der junge Mann, der ihm gegenüberstand, hatte das

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