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Eine Liebe wie Magie

Titel: Eine Liebe wie Magie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jaclyn Reding
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wäre, wie auch immer er heißen mag.«
    Circe miaute in katzenhafter Zustimmung.
    Mistkerl. Sosehr sie auch haßte, es zuzugeben, war dieser Mistkerl, wer auch immer er sein mochte, der einzige Gedanke, der Augustas Konzentration seit ihrer Rückkehr vom Ball letzte Nacht gestört hatte. Die restliche Nacht und den ganzen Morgen über, während sie arbeitete, hatte sie in Gedanken die Gartenszene immer wieder durchgespielt, sein plötzliches Auftauchen, das unverschämte Possenspiel, das er mit ihr getrieben hatte, die Ohrfeige, die sie ihm als Antwort versetzt hatte. Hätte sie ihn nicht noch nachträglich auf ihren Lippen geschmeckt, hätte sie versuchen können zu leugnen, daß er sie überhaupt je geküßt hatte. Was sie mehr beunruhigte, war die Tatsache, daß sie sich nicht wirklich abgestoßen fühlte, daß er sich solche Freiheiten ihr gegenüber herausgenommen hatte. Sie sollte es, das wußte sie, aber statt dessen erinnerte sie sich ohne Mißfallen daran, wie er sich angefühlt hatte, eine feste Wand, an die sie gedrückt war, als seine Arme sie umschlungen hatten.
    Circe protestierte mit lautem Miauen, als wollte sie ihrer Herrin sagen, daß sie nur Flausen im Kopf hatte.
    Augusta sah sie an. Sie konnte nur zustimmen. »Es war nichts, Circe.«
    Doch Circe überzeugte diese Aussage nicht.
    »Ich würde es noch nicht einmal Zerstreutheit nennen. Es ist nur, weil er mich geküßt hat. Ich bin vorher noch nie von einem Mann geküßt worden, weißt du. Und vor allen Dingen noch nie so. So etwas muß man sich noch einmal durch den Kopf gehen lassen.«
    Ein weiteres Miau, diesmal eindeutig spöttisch.
    Augusta runzelte die Stirn. »Du hast natürlich recht. Es ist lächerlich. Wirklich. Es war nur eines dieser unbegreiflichen Dinge, die nur einmal im Leben passieren und für die es keine
    Erklärung gibt, keinen Grund. Es wird nie wieder Vorkommen, und daher wäre es das beste, es einfach zu vergessen. Sich einbilden, daß es nie passiert ist.« Sie sah die Katze an, und für einen Moment hätte sie schwören können, daß das Tier die Augen himmelwärts gedreht hätte.
    »Ich muß mich einfach auf die wichtigste Aufgabe konzentrieren — einen Weg zu finden, wie ich den Grafen alleine treffen kann.« Sie atmete frustriert aus. »Aber wie kann ich das je zustande bringen?«
    Augusta stützte das Kinn auf ihre Hand, lehnte sich auf ihren Schreibtisch und wartete auf eine Eingebung.
    Die kam nur wenige Augenblicke später in Form einer Stimme, die zu ihr in der vorherigen Nacht gesprochen hatte.
    Ich muß jetzt wirklich geben. Es wird schon spät, und ich muß morgen früh zum Ausritt in den Park. Es tut mir leid, Mylady.
    Der Park. Lord Belgrace hatte gesagt, daß er ausreiten würde, und zwar zu einer frühen Stunde, er wäre sehr wahrscheinlich allein. Niemand wäre in der Nähe und könnte stören, mithören, sich einmischen. Es wäre die perfekte Gelegenheit. Sie würde sich in den Park begeben und dort auf den Grafen warten, und wenn sie ihn erst gefunden hatte, würde er schon verstehen. Denn, hatte sie nicht schon die nötigen Schritte unternommen, um dies zu gewährleisten?
    Augusta nahm ihr Notizbuch und machte sich auf den Weg zu ihrem Schlafzimmer. Nicht, um sich schlafen zu legen, wie sie es normalerweise jeden Tag im Morgengrauen zu tun pflegte, sondern um ihre Reitsachen anzuziehen, bevor sie sich aufmachte zu einem Ausritt in den Park.
    Der Morgen hatte sich in feuchten und sonnenlosen Dunst gehüllt, und es herrschte immer noch ein leichter Nebel, der das Kopfsteinpflaster schlüpfrig machte und die Luft schwer und still, während Noahs Pferd sich mühsam den Weg in Richtung Hyde Park Corner suchte.
    Es war früh am Tag, aber nicht zu früh, denn Noah wußte, daß Belgrace ein Frühaufsteher war. Er hatte ihn einige Male auf früheren Ausritten gesehen, immer weit vor den üblichen Zeiten und immer allein. Wegen seiner Atembeschwerden war er ein Einzelgänger, fast so etwas wie ein Einsiedler. Obwohl er den besten Clubs angehörte, frequentierte er sie kaum. Er legte wenig Wert auf äußere Erscheinung, seine Kleidung war eher zweckmäßig als fein, und er vermied Trinken und Spielen; Charakterzüge, die es ihm ermöglichten, sein Besitztum zu verdoppeln, seit er vor fast zwanzig Jahren die Grafschaft von seinem Vater geerbt hatte.
    Noahs Absichten an diesem Morgen waren einfach. Er würde nach Lord Belgrace Ausschau halten und ihn vor Lady Augustas Charakter warnen. Er betrachtete dies als einen

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