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Eine Liebe wie Magie

Titel: Eine Liebe wie Magie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jaclyn Reding
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Dienst, den er ihm erwies. Der Mann hatte keine Erfahrung mit Frauen, deshalb hatte er auch keine Ahnung von der Macht, die diese Frau über ihn ausüben konnte. Doch Noah wußte sehr wohl, wozu sie fähig war, wie sie einem Mann die Sinne vernebeln konnte, selbst wenn er so entschlossen war wie er. Man bedenke nur, wie sie ihn fast selbst ins Verderben gestürzt hatte, als er sie in der Nacht zuvor geküßt hatte. Er hatte beabsichtigt, sie zu schockieren, sie vielleicht sogar ein wenig zu erschrecken, bevor er sie wegen Tony und der Brosche zur Rede gestellt hätte. Statt dessen hatte sie irgendwie die Situation umgedreht und ihn am Ende wie betäubt stehengelassen. Nur ihre schallende Ohrfeige hatte ihn aus seiner Erstarrung lösen können, lange genug für ihn, um zu sehen, wie sie davonlief. Ein Mann wie Belgrace, der glücklicherweise nie zuvor dem Ränkespiel einer gewissenlosen Frau ausgeliefert war, wäre wie Ton in den Händen der Töpferin Lady Augusta Brierley.
    Noah bemerkte, wie sich links von ihm etwas bewegte, eine Erscheinung, die langsam zwischen den Bäumen Gestalt annahm. Belgrace? Ein Pferd erschien, ein heller Brauner mit weißen Fesseln und einer Blesse auf dem Kopf näherte sich langsam durch die leise wehenden Nebelschwaden. Es war ein kleines Pferd, vielleicht fünfundsechzig Zoll hoch, und die Reiterin war ganz in schwarz gekleidet, von den Paraderöcken, die sanft über die Hinterhand des Pferdes gelegt waren, bis zum verschleierten Reiterhut aus Biberfilz, den sie schräg auf den Kopf gesetzt hatte. Allein die aufschäumende weiße Spitze um ihren Hals gab dem Kostüm einen Hauch von Leichtigkeit, eine kleine Anspielung auf Erlösung von der Dunkelheit, die sie umgab.
    Lady Augusta.
    Natürlich mußte sie es sein, denn hatte Belgrace nicht in der Nacht zuvor gesagt, daß er diesen Morgen ausreiten wollte? Sie war gekommen, um den Grafen wieder zu suchen und ihn alleine im Park zu treffen. Etwas, was sich keine anständige junge Dame je trauen würde.
    Noah wartete ab, verborgen hinter einem wild wuchernden Gebüsch, von wo aus er einen guten Blick auf die Lichtung nahe des Flusses hatte. Sie ließ ihr Pferd noch ein wenig weitergehen, bis sie an den herabhängenden Ästen einer alten Weide anhielt. Hier stieg sie ab und ließ die Zügel fallen, damit ihr Pferd in dem üppigen Gras weiden konnte. Sie selbst ging unterdessen langsam hinüber zu einem nahe gelegenen Weiher.
    Am Teich angekommen, schlug sie den Schleier zurück und befestigte ihn an der gebogenen Krempe ihres Hutes, bevor sie den Hut ganz abnahm. Ihr Haar, genauso sündhaft schwarz wie ihr Hut, war ordentlich zu einem Knoten im Nacken zusammengesteckt. Sie blickte hinaus in das Tal und wischte sich dabei mit der behandschuhten Hand eine verirrte Strähne aus der Stirn. Sie spazierte ein wenig umher, reckte die Arme und streckte dann ein Bein vor und hob die Röcke über den Knöchel, als ob sich ein Kieselstein in ihrer Stiefelette eingenistet hätte.
    Noah richtete sich etwas im Sattel auf und starrte auf ihr Bein, dessen weißer Seidenstrumpf unter ihren dunklen Röcken verborgen blieb. Er ertappte sich dabei, wie er sich fragte, ob ihre Haut am Morgen genauso hell wäre wie im Mondlicht die Nacht zuvor. Ob sie genauso süß duftete ...
    Er schüttelte einmal, zweimal den Kopf, um wieder zu sich zu kommen. Mit welcher Form von Hexerei arbeitete diese Dame? Wußte sie vielleicht, daß er da war und sie beobachtete? War dies ihre Art der Verführung, diese vorgetäuschte Unwissenheit, wie eine Schauspielerin vor verstecktem Publikum? Kein Wunder, daß Belgrace letzte Nacht von ihr so behext schien. Alles um diese Frau war geheimnisvoll. Sie war das Abbild einer Zauberin, so ganz in Schwarz gekleidet, und sie hatte etwas Kryptisches an sich, was das Auge eines Beobachters unbewußt anzog, bis man, ohne es zu begreifen, völlig gefangen war.
    Genauso plötzlich, wie sie ihn becirct hatte, drehte sie sich um, und der Zauber war verflogen.
    Sie hatte etwas auf der anderen Seite des Tales gehört. Noah blickte hinüber und sah einen anderen Reiter langsam näher kommen. Er erkannte Belgrace, aufrecht im Sattel seines Fuchshengstes. Noah beobachtete, wie Lady Augusta schnell ihren Hut aufsetzte und ihr Gesicht verschleierte, bevor sie zurück zu ihrem Pferd eilte.
    Als sie wieder im Sattel saß, hatte der Graf seinen Kurs geändert. Er ritt nun in die andere Richtung. Hatte Belgrace sie gesehen? Wollte er einem Treffen mit ihr aus

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