Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Eine Liebe wie Magie

Titel: Eine Liebe wie Magie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jaclyn Reding
Vom Netzwerk:
James Street zu beklagen, die ihren Anteil daran hatten, »all die Guten von Allmack's abzuziehen«. Nun, da sie angefangen hatte, Charlotte in die Modewelt zu begleiten, konnte Augusta absolut nachempfinden, wie ein Gentleman vor diesem Zirkus flüchten konnte. Jedesmal, wenn sie einen Abend mit Charlotte und deren Bekannten verbringen mußte, sehnte Augusta mehr und mehr das Ende der Saison - und das Ende ihrer Abmachung mit Charlotte - herbei. Eine Abmachung, das hatte sie mittlerweile erkannt, deren weitreichende Folgen sie sich nie wirklich bewußt gewesen war.
    Augusta studierte die Fassade des Clubs und suchte nach irgendeinem Hinweis, wie sie sich wohl Zutritt verschaffen könnte. Mit Sicherheit würden in einem solchen Etablissement Speisen und Getränke gereicht, und wenn dem so war, dann mußte es auch eine Küche geben, wahrscheinlich irgendwo auf der Rückseite. Dies war bestimmt die geschäftigste Zeit des Abends für den Club. In der Küche würde also Hochbetrieb herrschen. Kellner und Träger, Küchenjungen, Diener, alle würden hin und her eilen, um den Wünschen der Patrone nachzukommen. Vielleicht könnte sie in diesem Durcheinander unerkannt zum Kücheneingang hineinschlüpfen ...
    Augusta klappte das Kippfenster der Kutsche auf und rief nach dem Fahrer, der auf dem Bock saß: »Davison.«
    Die Kutsche neigte sich und schwang hin und her. Nach einigen Augenblicken erschien ein Gesicht am Fenster, ein großes rundes Gesicht, das eine erschreckende Ähnlichkeit mit der Abbildung eines ziemlich verrückten Narrenkönigs hatte, die das Lieblingsbuch ihrer Kindertage dekorierte. Der einzige Unterschied war, daß wegen der Kälte, oder wegen der kleinen Schnapsflasche, die er -das wußte sie-heimlich unter seinem Sitz versteckt hatte, seine Nase erheblich röter war. »Mylady? «
    »Ich wünsche, daß sie zu den Stallungen an der Rückseite dieser Häuserreihe fahren, bitte.«
    Davison hatte Bedenken. Sein Mund zog sich zusammen. »Oh, Mylady, ich denke nicht, daß Sie das tun sollten. Lady Trecastle wird mich bestimmt entlassen, wenn sie erfährt, daß ich Sie so mitten in der Nacht ausgefahren habe und Sie in diesen dunklen Gassen herumlaufen lasse.«
    »Unsinn, Davison. Es ist alles vollkommen in Ordnung. Lady Trecastle hat mit der Haushaltsführung nichts zu tun. Das ist meine Aufgabe, und es käme mir nie in den Sinn, dich für etwas zu entlassen, was ich selbst angeordnet habe. Siehst du, es gibt nichts, wovor du Angst haben solltest. Ich habe die Situation voll im Griff.«
    Nun, nicht ganz, fügte Augusta bei sich selbst hinzu, aber das brauchte Davison nicht zu wissen.
    Der Kutscher hob seine buschigen Augenbrauen und holte tief Luft, um seiner Resignation Ausdruck zu geben. Dann wandte er sich vom Fenster ab. Ein weiteres Neigen und Hin- und Herschwingen, und er saß wieder auf seinem Kutschbock. Leise schnalzend ließ er die Pferde anziehen.
    Augusta beobachtete ihr Weiterkommen durch die Fensteröffnung. Der Zugang zu den Stallungen war ein enger Durchgang, eingehüllt in Dunkelheit und erfüllt von dem strengen Geruch von Moder, Abfall und Pferdemist. Während sie weiterführen, zählte Augusta die Schornsteine im Mondlicht. In der Hoffnung, sich nicht verzählt zu haben, klopfte sie an die Decke, als sie dort angekommen waren, wo sie hin wollte. Ein Neigen und ein Hin- und Herschwingen, und Davison war wieder an der Türe. Einen Moment lang dachte Augusta, er wollte sie am Aussteigen hindern, denn er öffnete nicht sofort, wie sie erwartet hatte. Doch dann trat er schließlich zurück, zog die Tür auf und ließ die Trittstufen für sie herunter, allerdings nicht ohne einen weiteren Versuch, sie von ihrem Vorhaben abzubringen.
    »Mylady, das ist äußerst gefährlich, ganz allein an diesem Ort, zu dieser Nachtzeit. Ich kann doch auch mit Ihrer Nachricht zur Tür gehen und den Portier bitten, Sie an den Gentleman, den Sie suchen, weiterzuleiten.«
    »Vielen Dank, Davison, aber diese besondere Nachricht muß ich persönlich übermitteln.« Augusta lächelte und tätschelte seinen Arm. »Es gibt nichts, worüber du dir Sorgen machen brauchtest. Ich werde ungefähr in einer Viertelstunde wieder zurück sein. Wenn ich erst mal drinnen bin, werde ich die Person ausfindig machen, die ich treffen will, und ich werde wieder weg sein, bevor es irgend jemandem auffallen könnte. Du wartest hier auf mich. Alles wird gutgehen. Du wirst sehen.« Sie lächelte ihm aufmunternd zu, zog sich die Kapuze

Weitere Kostenlose Bücher