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Eine magische Begegnung

Eine magische Begegnung

Titel: Eine magische Begegnung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer Skully
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bringen. “Ich werde ihn verführen müssen.”
    Einstein maunzte demonstrativ.
    “War nur Spaß.”
    Jetzt lügst du, dass sich die Balken biegen
. Lili sah das Bild von sich und darüber die drohenden, sich senkenden schweren Holzbalken. “Gehen wir nach Hause. Ich denke später darüber nach.” Nach einem großen Salatteller und ein paar Kirschpralinen.
    Einstein saß immer noch im Gras.
Sie hat mir Spam geschickt.
    Die Katze, die Lili meist wie ein Schatten folgte, saß oft neben ihr am Computer, wenn sie ihre E-Mails abrief. Zusätzlich zu den wöchentlichen Telefonaten hielt Lili auf diese Weise mit ihren Eltern Kontakt. Mit jeder echten E-Mail bekam sie zwanzig Spam-Mails in ihren Postkasten, worüber sie sich für gewöhnlich lautstark aufregte. Einstein wusste also, was Spam war. “Spam” war zufällig auch der Name ihres Lieblingskatzenfutters.
    Lili stemmte die Hände in die Hüften. “
Wer
hat
was
gemacht?”
    Diesmal schickte ihr Einstein Bilder, die jede Menge Katzenfutter der Marke “Spam” zeigten. Mittendrin jemand, der Lady Dreadlock sehr ähnlich sah.
    “Sie hat mit dir geredet, während du dich versteckt hast?”
    Sag ich doch die ganze Zeit!
Einstein legte sich ins Gras und streckte sich genüsslich.
    “Das sollst du doch nicht machen. Ich muss dir dann wieder die Kletten aus dem Fell ziehen.” Sie würde es ohnehin tun müssen, da Einstein eine gute halbe Stunde auf Mäusejagd gewesen war. “Was hat sie zu dir gesagt?”
    Irgendetwas über das Feuer der Hölle. Und über dich.
Das Bild war so deutlich, dass Lili die Flammen beinahe körperlich spürte. “Sie hat dir Bilder geschickt – so wie ich?”
    Wenn Katzen seufzen könnten, hätte man Einsteins betont langsames Ausatmen als äußerst genervten Seufzer auffassen können.
Ja!
Zusatz:
Was sind Menschen doch schwer von Begriff …
    Diese Höllenfeuer-Sache war genauso kryptisch wie Lady Dreadlocks bisherige Äußerungen. Aber darum ging es Lili momentan gar nicht. “Sie redet mit Tieren!”
    Hätte Lili das bei einer ihrer Begegnungen mit Lady Dreadlock vor dem Café in der Stadt gemerkt, wo unzählige andere Menschen um sie herum waren, wäre sie außer sich vor Begeisterung gewesen. Aber so ganz allein hier draußen, zwei Tage nachdem Fluffy etwas Entsetzliches gesehen hatte, war dieses Feuer der Hölle das Allerletzte, womit Lili sich momentan auseinandersetzen wollte.
    Tanner kam später von der Arbeit nach Hause als geplant. Das passierte leider ziemlich häufig. Eine Besprechung dauerte länger, ein Bericht musste noch fertiggestellt werden … Irgendetwas kam immer dazwischen. Heute Abend allerdings hatte er ein Date, und wenn er sich nicht mit dem Umziehen beeilte, würde sein Auto von einem anderen Wagen eingeparkt sein. Denn Freitag war Doppelkopf-Abend. Obwohl Roscoes Freunde alle hier in der Gegend wohnten, wurden sie von Chester in dessen uraltem Wagen abgeholt und zum wöchentlichen Spieleabend chauffiert. Demnächst – hoffentlich bald – würde der alte Mann wohl freiwillig seinen Führerschein abgeben.
    Als Tanner seinen Wagen neben der Garage abgestellt hatte und ausstieg, sah er durch die Hecke, wie Lili gerade das Gartentor aufstieß und dann zu ihrem Haus marschierte. Ihr bunter Rock blitzte zwischen den Büschen auf. Aus einem unbestimmten Grund war Tanner in diesem Augenblick ganz froh, dass die Hecke noch nicht vollständig zugewachsen war.
    Rasch schlüpfte er durch eines der Löcher zwischen den Ästen, um sie abzufangen, bevor sie im Haus verschwand. Ihre Stiefel waren schmutzig, und an ihren dicken Socken klebten Kletten. Auch in ihrem langen dunklen Haar hatten sich einige Kletten verfangen. Mit ihren eingezogenen Schultern und dem gesenkten Kopf wirkte sie ein wenig verschreckt.
    “Was haben Sie da draußen gemacht?”
    Lili fuhr herum. Sie war so in Gedanken versunken gewesen, dass sie ihn nicht bemerkt hatte. “Wo draußen?”, fragte sie, bereits wieder erstaunlich gefasst.
    Wenn sie dachte, sie könnte ihn durch diese gespielte Ahnungslosigkeit täuschen, lag sie verdammt falsch. “Sie haben die Leiche gesucht, nicht wahr?”
    Sie biss sich auf die Lippen, schaute erst hinunter zur Katze, die mit total zerzaustem Fell neben ihr stand, und dann zu ihrer Haustür, die nur mehr drei Meter von ihr entfernt war. Sie vermied eisern, ihn anzusehen. “Eigentlich nicht.”
    Tanner atmete tief durch, um nicht die Beherrschung zu verlieren. Er wollte sie nicht anbrüllen – obwohl diese Frau ihn

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