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Eine mörderische Hoch-zeit

Eine mörderische Hoch-zeit

Titel: Eine mörderische Hoch-zeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J. D. Robb
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Faktor, finden Sie nicht auch? Wann hat er das Techtelmechtel begonnen?«
    »Hören Sie zu, Lieutenant, ich stehe etwas unter Zeitdruck, und wenn ich mit gerunzelter Stirn über den Laufsteg trabe, leidet darunter die Präsentation. Sagen wir einfach, dass Justin inzwischen für mich Geschichte ist.«
    Damit schob sich Jerry geschmeidig durch die Tür. Eve blieb, wo sie war, und lauschte auf den tosenden Applaus, mit dem ihr Erscheinen auf dem Laufsteg quittiert wurde. Genau sechs Minuten später war sie wieder zurück und wurde umgehend aus dem goldenen Schlauch geschält.
    »Wie sind Sie ihm überhaupt auf die Schliche gekommen?«
    »Trina! Um Gottes willen, meine Haare! Himmel, Sie sind vielleicht beharrlich. Ich habe halt Wind davon bekommen, das war alles. Und als ich ihn zur Rede stellen wollte, hat er alles abgestritten. Dabei war ihm deutlich anzusehen, dass er nach Strich und Faden log.«
    »Aha.« Eve dachte über Lügner nach, während Jerry sich von ihrem Platz erhob und die Hände ausstreckte, bevor Trina ihr rabenschwarzes Haar unter Zuhilfenahme eines Föhns zu einem kompliziert gelockten Knoten zusammenzwirbelte und ihr gleichzeitig ein Gewand aus blütenweißer, regenbogenfarben gesäumter Seide über die Arme gestreift wurde. »Er ist nicht lange in Maui geblieben.«
    »Ist mir scheißegal, wo er sich aufhält.«
    »Er hatte für gestern Abend einen Rückflug nach New York. Ich habe die Shuttles überprüft. Wissen Sie, Jerry, es ist einfach seltsam. Wieder geht es um das Timing. Als ich Sie beide zum letzten Mal gesehen habe, kamen Sie mir beinahe wie siamesische Zwillinge vor. Sie waren mit ihm bei Pandora, gingen anschließend noch mit zu ihm und waren selbst am nächsten Morgen noch in seiner Wohnung. Wie man mir erzählte, hat er Sie sogar zu den Anproben und Sprechproben begleitet. Scheint, als hätte er nicht sehr viel Zeit gehabt, um sich nebenher noch eine kleine Tänzerin zu angeln.«
    »Manche Männer sind eben sehr schnell.« Sie streckte eine Hand aus, damit die Garderobiere ihr ein halbes Dutzend klirrender Armreife überziehen konnte.
    »Ein Streit in der Öffentlichkeit, vor zahlreichen Zeugen, darunter sogar Vertreter der Medien. Wissen Sie, auf den ersten Blick macht das ihre beiden Alibis noch wasserdichter als zuvor. Nur, dass ich kein Cop bin, der unbedingt glaubt, was auf den ersten Blick zu sehen ist.«
    Jerry trat vor den Spiegel und prüfte den Sitz ihres Gewandes. »Was wollen Sie, Dallas? Ich bin gerade sehr beschäftigt.«
    »Ich auch. Lassen Sie mich Ihnen erzählen, wie ich die Sache sehe, Jerry. Sie und Ihre Freunde sind mit Pandora im Geschäft. Aber sie ist gierig. Sieht aus, als würde sie Sie und Ihre Partner ins Leere laufen lassen. Da passiert etwas ungemein Praktisches. Mavis kommt herein und es gibt einen Kampf. Einer cleveren Frau wie Ihnen könnte da durchaus eine Idee kommen.«
    Jerry griff nach einem Glas und leerte den saphirblauen Inhalt in einem einzigen großen Zug. »Sie haben bereits zwei Verdächtige, Dallas. Wer ist denn hier nun gierig?«
    »Haben Sie drei über die Sache gesprochen? Sie, Justin und Redford? Sie und Justin gehen gemeinsam nach Hause und bekommen dadurch ein gutes Alibi. Redford hingegen hat keins. Vielleicht ist er einfach weniger smart. Womöglich hätten Sie ihn ebenfalls decken sollen, haben es aber nicht getan. Er bringt Pandora zu Leonardos Wohnung. Sie warten dort auf sie. Sind die Dinge dann außer Kontrolle geraten? Wer von Ihnen hat sich den Stock gegriffen?«
    »Das ist ja wohl vollkommen absurd. Justin und ich waren in seiner Wohnung. Das wird durch die Überwachungsdisketten bestätigt. Wenn Sie mich irgendeines Verbrechens beschuldigen wollen, kommen Sie besser mit einem Haftbefehl zurück. Bis dahin sehen Sie zu, dass Sie verschwinden.«
    »Waren Sie und Justin clever genug, einander nach dem Streit nicht mehr zu kontaktieren? Ich glaube nicht, dass er die Dinge so unter Kontrolle hat wie Sie, Jerry. Das heißt, ich verlasse mich sogar darauf, dass es nicht so ist. Spätestens morgen früh haben wir die Aufzeichnungen sämtlicher Gespräche, die er seit Ihrem angeblichen Streit geführt hat.«
    »Und wenn er mich angerufen hat? Was soll das beweisen?« Jerry folgte Eve hastig, die sich zum Gehen wandte. »Das beweist überhaupt nichts. Sie haben nichts in der Hand.«
    »Wir haben eine neue Leiche.« Eve machte eine Pause und blickte sie an. »Und ich nehme nicht an, dass Sie beide sich für die letzte Nacht

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