Eine mörderische Hoch-zeit
repetieren, ob ich das alles richtig verstanden habe.« Sie erhob sich. Ihre Beine waren vom stundenlangen Sitzen inzwischen völlig steif, und so ging sie ein paar Schritte und schenkte sich aus einer großen Kanne den x-ten Kaffee ein. »Pandora war diejenige, die Ihnen von Immortality erzählt hat. Das war wann?«
»Wie ich bereits sagte, vor ungefähr anderthalb Jahren, vielleicht ein bisschen früher.« Er hatte sich inzwischen wieder völlig unter Kontrolle. Mit der Drogenanklage käme er zurecht, vor allem, nachdem er eine so geschickte Strategie entwickelt hatte. »Sie kam zu mir und hat mir einen geschäftlichen Vorschlag unterbreitet. Zumindest hat sie es so genannt. Sie hat behauptet, sie hätte Zugang zu irgendeiner Formel, die die Schönheits- und Gesundheitsindustrie revolutionieren würde.«
»Ein Schönheitsmittel. Und sie hat weder erwähnt, dass das Mittel verboten noch dass es gefährlich ist?«
»Damals nicht. Sie meinte nur, sie brauchte Kapital, um die Serie unter ihrem Namen auf den Markt bringen zu können.«
»Hat sie Ihnen die Formel gezeigt?«
»Nein. Wie ich bereits sagte, hat sie mich immer wieder hingehalten, hat mir pausenlos irgendwelche Versprechungen gemacht. Zugegeben, ich habe die Situation falsch beurteilt. Ich war sexuell abhängig von ihr und sie hat diese Schwäche schamlos ausgenutzt. Zugleich hatte ich den Eindruck, dass es tatsächlich ein lohnendes Geschäft werden könnte. Sie selbst nahm das Produkt in Tablettenform und die Ergebnisse waren beeindruckend. Ich konnte sehen, dass sie jünger wirkte, fitter, dass sie über mehr Energie verfügte und sexuell noch aktiver wurde als zuvor. Mit der richtigen Vermarktung hätte man mit einem derartigen Produkt Riesengewinne erzielen können. Ich wollte das Geld für ein paar kommerziell riskante Filmprojekte, die mir vorschwebten.«
»Also haben Sie, ohne dass Sie sich umfassend über das Produkt informiert haben, schön brav weiter bezahlt.«
»Zumindest eine Zeit lang. Dann jedoch wurde ich langsam ungeduldig und habe von ihr verlangt, mir endlich konkrete Pläne vorzulegen. Sie hat mich nach wie vor mit irgendwelchen Versprechen hingehalten und mir kam der Verdacht, dass sie die Absicht haben könnte, die Sache entweder alleine oder mit jemand anderem durchzuziehen. Dass sie mich also nur benutzt haben könnte. Also habe ich etwas von dem Zeug an mich genommen.«
»Sie haben etwas von dem Zeug an sich genommen?«
Als müsse er seine Worte genau abwägen, ließ er sich mit der Antwort Zeit. »Als sie schlief, habe ich ihr den Schlüssel abgenommen und das Kästchen aufgeschlossen, in dem sie die Tabletten hatte. Um meine Investition zu schützen, habe ich ein paar der Dinger eingesteckt, um sie analysieren zu lassen.«
»Und wann genau haben Sie die Droge zum Schutz Ihrer Investition gestohlen?«
»Es war kein Diebstahl«, mischte sich Redfords Anwalt gewandt ein. »Mein Mandant hatte schließlich in gutem Glauben für das Produkt bezahlt.«
»Okay, formulieren wir es anders. Wann genau haben Sie beschlossen, Ihre Interessen aktiver zu vertreten?«
»Vor ungefähr sechs Monaten. Ich habe die Proben einem mir bekannten Chemiker gegeben und ihn für eine private Analyse bezahlt.«
»Und dabei haben Sie erfahren…«
Redford betrachtete nachdenklich seine Fingernägel. »Dabei habe ich erfahren, dass das Produkt tatsächlich über die von Pandora gepriesenen Eigenschaften verfügte. Allerdings hieß es außerdem, dass das Zeug süchtig macht, wodurch es automatisch zu einer illegalen Droge wurde. Außerdem wurde mir erklärt, dass das Mittel, wenn man es über einen längeren Zeitraum regelmäßig nimmt, möglicherweise tödlich ist.«
»Woraufhin Sie sich als rechtschaffener Mann, um den Schaden zu begrenzen, aus dem Geschäft zurückgezogen haben.«
»Dem Gesetz nach muss niemand rechtschaffen sein«, antwortete Redford milde. »Mir ging es vor allem darum, meine Investition zu schützen. Also beschloss ich zu testen, ob die inakzeptablen Nebenwirkungen des Produktes vielleicht abgeschwächt oder ganz ausgemerzt werden können, was uns, wie ich glaube, beinahe gelungen ist.«
»Und für diese Tests haben Sie Jerry Fitzgerald als Versuchskaninchen benutzt.«
»Das war eine eindeutige Fehlkalkulation. Ich stand unter Druck, weil Pandora immer mehr Geld von mir wollte und ständig Bemerkungen darüber machte, dass sie in Kürze mit dem Produkt auf den Markt gehen würde. Ich wollte unbedingt vor ihr so weit sein,
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