Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Eine mörderische Hoch-zeit

Eine mörderische Hoch-zeit

Titel: Eine mörderische Hoch-zeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J. D. Robb
Vom Netzwerk:
irgendjemand anderes diese Daten in die Hand bekommt, bevor ich bei der Staatsanwaltschaft war. Während ich dort mein Glück versuche, können Sie versuchen, ein bisschen allein weiterzuermitteln.«
    Sie sah Peabodys Augen leuchten und lächelte in der Erinnerung daran, wie es für sie gewesen war, als Neuling zum ersten Mal auf sich gestellt zu sein. »Fahren Sie rüber ins Down and Dirty, wo Hetta gearbeitet hat, und reden Sie mit Crack. Er ist ein schwarzer Riese. Glauben Sie mir, Sie können ihn unmöglich verfehlen. Sagen Sie ihm, dass Sie zu mir gehören und dass Hetta tot ist. Gucken Sie, was Sie aus ihm und allen anderen dort herausbekommen können. Mit wem sie rumgehangen hat, was sie vielleicht an ihrem letzten Abend in der Beize über Boomer gesagt hat, mit wem sie sonst zusammen war. Sie kennen die Routine.«
    »Ja, Madam.«
    »Oh, und Peabody.« Eve schob die Akten in ihre Tasche und erhob sich. »Gehen Sie nicht in Uniform dorthin. Dadurch würden die Eingeborenen nur unnötig verschreckt.«
    Der Staatsanwalt machte Eves Hoffnungen in kürzester Zeit zunichte. Sie erwog, es trotzdem weiter zu versuchen, doch es hatte keinen Sinn. Jonathan Heartly gestand freimütig ein, dass auch er eine mögliche Verbindung zwischen den drei Morden sah. Er war ein netter Mann. Er bewunderte ihre sorgfältigen Ermittlungen, ihre Fähigkeit, logische Schlussfolgerungen zu ziehen, und ihre ordentliche Darstellung der Fälle. Er bewunderte jeden Polizisten, dessen vorbildliche Arbeit ihm hohe Verurteilungsquoten einbrachte.
    Doch er war nicht bereit, die Anklage gegen Mavis Freestone fallen zu lassen. Die Indizienbeweise waren einfach zu überzeugend und der Fall zu diesem Zeitpunkt zu eindeutig, um ein solches Wagnis einzugehen.
    Allerdings stünde seine Tür ihr weiter allzeit offen. Falls Eve einen anderen Tatverdächtigen fände, würde er sie gerne nochmals anhören.
    »Feigling«, murmelte Eve, als sie das Blue Squirrel betrat und Nadine entdeckte, die bereits mit gerümpfter Nase über der Speisekarte saß.
    »Warum zum Teufel müssen unsere Treffen immer hier stattfinden, Dallas?«, wollte die Journalistin denn auch wissen, als Eve ihr gegenüber Platz nahm.
    »Ich bin einfach ein Gewohnheitsmensch.« Doch der Club war ohne Mavis, die in schrillem Outfit auf der Bühne stand und irgendwelche Lieder kreischte, die niemand verstand, einfach nicht derselbe. Sie bestellte sich einen schwarzen Kaffee.
    »Den nehme ich auch. Ich hoffe nur, er ist genießbar.«
    »Warten wir es ab. Rauchen Sie immer noch?«
    Die Journalistin sah sich unbehaglich um. »Dies ist ein Nichtrauchertisch. «
    »Als würde an einem Ort wie diesem deshalb jemand etwas sagen. Also geben Sie mir eine.«
    »Sie rauchen doch gar nicht.«
    »Ich hoffe, dass ich endlich ein paar schlechte Angewohnheiten entwickle. Soll ich Ihnen die Kippe vielleicht bezahlen?«
    »Nein.« Um sicherzugehen, dass niemand, der sie kannte, in der Nähe war, blickte sich Nadine, bevor sie zwei Zigaretten aus der Schachtel holte, noch einmal gründlich um. »Sie sehen aus, als könnten Sie durchaus was Stärkeres vertragen.«
    »Das hier wird ganz sicher reichen.« Sie beugte sich nach vorn, ließ sich von Nadine Feuer geben, tat den ersten Zug. Und begann zu husten. »Himmel. Am besten versuche ich es gleich noch einmal.« Sie nahm den zweiten Zug, spürte, dass ihr schwindelig wurde und dass ihre Lunge rebellierte, und drückte die Zigarette angewidert aus. »Das ist einfach eklig. Was finden Sie daran?«
    »Es ist ein Geschmack, an den man sich gewöhnt.«
    »Genau wie man sich sicher auch an den Geschmack von Hundescheiße gewöhnen kann. Apropos Hundescheiße…« Eve zog ihren Kaffee aus dem Schlitz des Automaten und nahm mutig den ersten Schluck. »Also, wie geht es Ihnen?«
    »Gut. Besser. Ich habe Dinge getan, von denen ich stets gedacht hatte, ich könnte sie mir zeitlich nicht leisten. Seltsam, aber die Begegnung mit dem Tod lässt einen erkennen, dass es Zeitvergeudung ist, wenn man sich für bestimmte Dinge keine Zeit nimmt. Ich habe gehört, Moses wäre als verhandlungsfähig eingestuft worden.«
    »Er ist nicht verrückt. Er ist schlicht ein Mörder.«
    »Schlicht ein Mörder.« Nadine fuhr mit einem Finger über ihre Kehle, die einmal von einem Messer aufgeschnitten worden war. »Sie können sich also nicht vorstellen, dass er, weil er ein Mörder ist, auch gleichzeitig verrückt ist?«
    »Nein, manche Menschen töten einfach gerne. Denken Sie nicht länger

Weitere Kostenlose Bücher