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Eine mörderische Hoch-zeit

Eine mörderische Hoch-zeit

Titel: Eine mörderische Hoch-zeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J. D. Robb
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einem mit silbernen Sternen verzierten leuchtend roten Catsuit wehte ein offenes, knielanges, smaragdgrünes Hemd, und während sie sich auf dem Sofa eng an Leonardo schmiegte, zog sie ihre fünfzehn Zentimeter hohen Stöckelschuhe lässig unter ihren Po. Leonardos linker Arm lag fest um ihre Schultern, und in seiner Rechten hielt er ein mit einem durchsichtigen, perlenden Getränk gefülltes, großes Glas.
    Die zweite Frau im Zimmer schob sich mit einer Schnelligkeit und einer Präzision die kleinen Häppchen in den Mund, mit der für gewöhnlich höchstens Droiden am Fließband Computerchips ausstanzten. Sie hatte kurze, vielfarbige Korkenzieherlocken, und in ihrem linken Ohrläppchen hing ein großer Reifen, von dem aus eine geflochtene Kette unter ihrem spitzen Kinn bis hin zu ihrem zweiten Ohr lief, wo sie mit einem einzigen, daumengroßen Stecker befestigt war. Auf einer Seite ihrer dünnen, spitzen Nase prangte eine tätowierte Rosenknospe, und die dichten Brauen über ihren strahlend blauen Augen bildeten ein elegantes, purpurrotes V.
    Was, wie Eve verwundert dachte, tatsächlich zu dem winzigen Playsuit passte, dessen gerüschtes Ende knapp unterhalb von ihrem Schritt zu finden war, und deren dünne Träger strategisch derart günstig über ihren nackten Brüsten in der Größe riesiger Melonen lagen, dass man die Nippel nicht sah.
    Neben ihr verfolgte ein Mann, auf dessen kahlen Kopf eine tätowierte Landkarte zu prangen schien, durch eine pinkfarbene Brille das fröhliche Geschehen, während er sich gleichzeitig an einem von Roarkes teuren Weinen gütlich tat. Seine Garderobe bestand aus schlabberig auf die knochigen Knie herabhängenden Shorts und einem patriotisch rot-weißblauen Brustpanzer.
    Eve erwog allen Ernstes, sich heimlich hinauf in ihr Büro zu schleichen und die Tür doppelt zu verriegeln.
    »Ihre Gäste«, hörte sie plötzlich Summersets herablassende Stimme, »erwarten Sie bereits.«
    »Hör zu, Kumpel, das sind nicht meine – «
    »Dallas!«, kreischte Mavis, machte auf ihren modischen Stilett-Absätzen einen gefährlichen Hüpfer durch den Raum und fiel Eve derart stürmisch um den Hals, das sie um ein Haar gemeinsam umgefallen wären. »Du kommst entsetzlich spät. Roarke musste irgendwohin, aber er meinte, es wäre in Ordnung, wenn Biff und Trina vorbeikommen. Sie können es kaum erwarten, dich endlich kennen zu lernen. Leonardo holt dir was zu trinken. Oh, Summerset, die Kanapees sind einfach phänomenal. Sie sind rundum ein Schatz.«
    »Es freut mich, dass sie Ihnen schmecken.« Er strahlte sie tatsächlich an. Anders konnte man das breite, träumerische Grinsen sicherlich nicht nennen, das seine für gewöhnlich steinerne Miene erweichte, bevor er sich lautlos zurückzog.
    »Komm schon, Dallas, feier ein bisschen mit.«
    »Mavis, ich habe wirklich noch sehr viel zu tun – « Doch schon zog die Freundin sie mit sich in den Salon.
    »Kann ich Ihnen etwas zu trinken anbieten, Dallas?« Leonardo bedachte sie mit einem derart treuherzigen Lächeln, dass sie unmöglich hätte ablehnen können.
    »Sicher. Gern. Ein Glas Wein.«
    »Der Wein ist wirklich ganz fantastisch. Ich bin Biff.« Der Mann mit der Landkarte auf dem Schädel reichte ihr eine schmale, weiche Hand. »Es ist mir eine Ehre, Mavis’ Fürsprecherin kennen zu lernen, Lieutenant Dallas. Leonardo, du hast vollkommen Recht. Die bronzefarbene Seide passt perfekt zu ihrem Teint.«
    »Biff ist Stoffexperte«, erklärte Mavis mit sich überschlagender Stimme. »Er arbeitet bereits seit einer Ewigkeit mit Leonardo zusammen. Sie haben gemeinsam deine Aussteuer entworfen.«
    »Meine – «
    »Und das hier ist Trina. Sie wird deine Haare machen.«
    »Ach ja?« Eve spürte, wie ihr alles Blut aus dem Kopf in die Füße sackte. »Tja nun, ich… « Selbst weniger eitle Frauen hatten sicherlich das Recht, in Panik zu geraten, wenn sie einer Stylistin mit regenbogenfarbenen Locken ausgeliefert werden sollten. »Ich glaube wirklich nicht – «
    »Und zwar gratis«, verkündete Trina mit einer Stimme, die klang wie verrostetes Eisen. »Wenn Sie Mavis vom Strick schneiden, kriegen Sie von mir für den Rest Ihres Lebens gratis Make-up- und Frisurentipps.« Sie packte eine Hand voll von Eves Haaren und drückte sie zusammen.
    »Gute Substanz. Gutes Gewicht. Schlechter Schnitt.«
    »Hier ist Ihr Wein, Dallas.«
    »Danke.« Sie hatte ihn auch wirklich nötig. »Also, es ist wirklich nett, Sie alle kennen zu lernen, aber ich habe tatsächlich

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