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Eine mörderische Hoch-zeit

Eine mörderische Hoch-zeit

Titel: Eine mörderische Hoch-zeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J. D. Robb
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darüber nach, Nadine. Es hilft nichts.«
    »Ich habe versucht, nicht daran zu denken. Ich habe mir ein paar Wochen freigenommen und mich etwas mit meiner Familie beschäftigt. Das hat geholfen. Außerdem hat es mich daran erinnert, dass ich meine Arbeit liebe. Und ich mache meine Arbeit gut, auch wenn ich letztes Mal zusammengeklappt bin – «
    »Sie sind nicht zusammengeklappt«, fiel ihr Eve erbost ins Wort. »Sie standen unter Drogen, hatten ein Messer an der Kehle und litten Todesangst. Vergessen Sie das Ganze.«
    »Ja. Genau. In Ordnung.« Nadine blies eine Rauchwolke durch die Nase. »Und, gibt es was Neues von Ihrer Freundin? Bisher konnte ich Ihnen noch nicht sagen, wie Leid es mir tut, dass sie in Schwierigkeiten steckt.«
    »Sie wird es unbeschadet überstehen.«
    »Ich bin sicher, Sie werden dafür sorgen.«
    »Genau, Nadine, und zwar mit Ihrer Hilfe. Ich habe ein paar Informationen für Sie aus nicht genannter, polizeiinterner Quelle. Nein, keine Aufnahmen, Sie müssen es sich schon notieren!«, befahl sie, als Nadine nach ihrer Tasche griff.
    »Wie Sie meinen.« Nadine zog einen Block und einen Stift hervor. »Also, schießen Sie los.«
    »Wir haben drei verschiedene Morde, aber es gibt Hinweise darauf, dass es immer ein und derselbe Mörder ist. Das erste Opfer, Hetta Moppett, Tänzerin und lizensierte Gesellschafterin, wurde gegen zwei Uhr in der Nacht des 28. Mai zu Tode geprügelt. Die meisten Schläge trafen sie ins Gesicht und auf den Kopf, sodass kaum noch etwas von ihr zu erkennen war.«
    »Ah«, sagte Nadine.
    »Ihre Leiche wurde gegen sechs am nächsten Morgen gefunden, jedoch nicht identifiziert. Zum Zeitpunkt ihrer Ermordung hat Mavis Freestone auf der hinter Ihnen befindlichen Bühne gestanden und sich vor circa hundertfünfzig Zeugen die Lunge aus dem Hals geschrien.«
    Nadines Brauen schossen in die Höhe und sie begann zu lächeln. »Aber hallo. Erzählen Sie weiter, Lieutenant.«
    Was Eve nur allzu gerne tat.
    Mehr war ihr im Augenblick nicht möglich. Wenn die Meldung in den Nachrichten erschiene, brauchte sicher niemand lange zu überlegen, wer die ungenannte polizeiinterne Quelle war. Doch es gab keine Beweise. Und Eve würde, wenn schon nicht um ihrer selbst, so doch um Mavis’ willen, ohne jeden Skrupel lügen, würde sie zu der Sache offiziell befragt.
    Sie verbrachte noch ein paar Stunden auf der Wache und hatte die undankbare Aufgabe, Hettas Bruder, den einzigen Verwandten, den sie hatten finden können, anzurufen und ihm schonend beizubringen, dass seine Schwester tot war.
    Nach dieser wenig angenehmen Unterbrechung der Routine ging sie erneut alles durch, was die Spurensicherung am Ort von Hettas Ermordung aufgelesen hatte.
    Es gab nicht den geringsten Zweifel, dass sie dort, wo man sie gefunden hatte, auch getötet worden war. Der Mörder hatte schnell und sauber zugeschlagen. Ein zerschmetterter Ellbogen war die einzige Verletzung, die auf Gegenwehr schließen ließ. Die Mordwaffe war bisher nirgends aufgetaucht.
    Auch im Fall von Boomer gab es keine Waffe. Ein paar gebrochene Finger, der gebrochene Arm, die zerschmetterten Kniescheiben – all das hatte der Täter seinem Opfer vor dessen Ableben zugefügt. Hatte es offenbar gefoltert. Schließlich hatte Boomer nicht nur Informationen gehabt, sondern eine Probe und die Formel des neuen, todbringenden Stoffs, woran der Killer offensichtlich mehr als interessiert gewesen war.
    Doch Boomer hatte sich als zäh erwiesen und sein Mörder hatte, wie es aussah, entweder nicht die Gelegenheit oder nicht den Mut dazu gehabt, seine Wohnung aufzusuchen und sich dort umzusehen.
    Weshalb war Boomer in den Fluss geworfen worden? Um Zeit zu gewinnen, nahm sie an. Doch der Plan war schief gegangen und die Leiche war zu schnell gefunden und identifiziert worden. Sie und Peabody waren bereits wenige Stunden später in der Wohnung gewesen und hatten dort sowohl das Pulver als auch die Formel entdeckt.
    Also weiter zu Pandora. Sie hatte zu viel gewusst, zu viel gewollt, sich als unsichere Geschäftspartnerin erwiesen oder damit gedroht, mit den falschen Leuten zu reden. Eins von diesen Dingen musste es gewesen sein, sagte sich Eve und rieb sich die Augen.
    Ihrem Tod waren größerer Zorn, ein heftigerer Kampf, ein größeres Chaos vorangegangen. Allerdings hatte sie auch Immortality genommen. Sie war keine kleine Tänzerin, die in einer dunklen Gasse abgefangen worden war, und auch kein jämmerlicher Spitzel, der mehr wusste, als ihm gut tat.

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