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Eine mörderische Karriere

Eine mörderische Karriere

Titel: Eine mörderische Karriere Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ellen Godfrey
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gab, worüber Pat nicht reden wollte. Und was sie sagte, klang abgedroschen, als werde die Geschichte aus zweiter Hand erzählt, von einer Person, die nicht dabeigewesen war. Und doch war Georgia auf Pats Party verschwunden. Bestimmt hatte Pat darüber nachgedacht, Fragen gestellt, war es mehrmals im Kopf durchgegangen und hatte nach Anhaltspunkten gesucht. Warum hatte sie Jane so wenig erzählt?
    »Nimm dir ein Sandwich«, forderte Malcolm sie auf und goß Mineralwasser für sich ein. Jane nahm sich ebenfalls Eis und Mineralwasser. Sie hatte auf eine Gelegenheit gehofft, sich Hände und Gesicht zu waschen. Ihr war heiß und sie fühlte sich schmutzig, während Malcolm in seiner weißen Segeltuchhose, dem blauen Jeanshemd und handgemachten italienischen Halbschuhen tadellos aussah. »Schalte ab und entspann dich«, sagte Malcolm. »Bist du heute morgen hergefahren? Wie lange hast du gebraucht?«
    »Eigentlich bin ich gestern gekommen, um etwas Zeit mit Pat zu verbringen. Ich hatte sie schon lange nicht mehr gesehen.«
    Er lehnte sich auf seinem Stuhl zurück, schaute an Jane vorbei auf seinen großflächigen Besitz und lächelte ein wenig. »Pat, wie geht’s ihr? Welchen Eindruck hattest du von ihr?«
    »Oh, ganz prima. Wir haben immer viel Spaß zusammen. Aber wir haben kurz über Georgias Verschwinden geredet, und das schien ihr zu schaffen zu machen .«
    »Tatsächlich? Das ist merkwürdig. Soweit ich weiß, waren Sie gar nicht so eng befreundet .«
    »Das war auch mein Eindruck .«
    »Oh, na ja, Pat kommt manchmal auf sonderbare Ideen. Dann ist sie sehr stur, und alles vernünftige Zureden prallt an ihr ab. Und das sage ich nicht nur, weil sie meine Ex-Frau ist. Wir sind immer noch gute Freunde.«
    »Tja, auf jeden Fall«, fuhr Jane fort, »ist Georgia weg, und deshalb wollte ich mit dir reden. Hat Prospero schon einen Ersatz gefunden? Wie kommen sie zurecht?«
    Malcolm runzelte die Stirn. »Soweit ich informiert bin, hat das Prospero-Management noch nichts zur Lösung des Problems unternommen. Natürlich ist ja auch alles noch ungewiß . Als ich die Firma übernahm, habe ich den Präsidenten und seine drei Topmanager gefeuert. Sie waren alle wertlos. Sie gaben mit vollen Händen Geld aus, als glaubten sie ihren eigenen Werbeprospekten.« Er lachte, und Jane hörte aus seinem Lachen eine Künstlichkeit und Anspannung heraus, die seine energiegeladene, kraftvolle körperliche Präsenz vor ihr verborgen hatte. »Ich habe sie selbstverständlich ersetzt, aber die neuen Leute haben noch nicht ganz Fuß gefaßt . Sie haben zugelassen, daß das Georgia-Problem sich hinzieht. Vermutlich denken sie, daß sie jeden Tag auftauchen wird. Sicher, der Gerechtigkeit halber muß man sagen, daß sie noch jede Menge andere Probleme am Hals haben. Von heute auf morgen in eine Software-Firma im Volumen von zwanzig Millionen Dollar einzusteigen, die in großen Schwierigkeiten steckt, ist kein Spaziergang. Trotzdem reicht das nicht.«
    »Ich hatte gehofft, daß ich dir helfen kann.«
    »Das hatte ich auch gehofft. Warum sagst du mir nicht, was du dir vorstellst?«
    »Natürlich, einen Vertreter für sie zu finden.« Jane schlang die Füße um die Stuhlbeine und legte beide Hände um ihr Wasserglas.
    »Du ißt ja gar nichts«, sagte Malcolm. »Nimm dir ein Sandwich. Probier mal die mit dem Räucherlachs und Sahnekäse. Ich möchte gern wissen, was du davon hältst.« Er nahm ein Sandwich, legte es auf einen viereckigen Holzteller und nahm sich Gemüse von einer Platte mit rohem Sellerie, Karotten, Blumenkohl, Zucchini und Tomaten. »Das Gemüse kommt aus unserem eigenen Garten. Wir ziehen es im Gewächshaus vor, deshalb haben wir so früh welches. Ohne Chemikalien. Du solltest es wirklich probieren.«
    Jane nahm eine Karotte und biß hinein. Das mahlende Geräusch ihrer Zähne war überraschend laut.
    »Nun, wie willst du denn Vorgehen, um jemanden zu finden? Es ist ja etwas problematisch, da Georgia praktisch jeden Tag wieder auftauchen kann. Und dann ist da der Aspekt der Vertraulichkeit. Wollen wir, daß eine Person mit Zeitvertrag an diesem Projekt arbeitet? Es ist das Hauptprodukt von Prospero. Ich wünsche mir, daß derjenige eine Vereinbarung über Wettbewerbsschutz für mindestens zwei Jahre unterschreibt — vielleicht auch für länger. Und wer ist schon dazu bereit, bei einer möglicherweise sehr kurzen Beschäftigungsdauer, wenn er auch gut ist? Mir scheint, das ist das zentrale Problem. Wie willst du diese Klippe

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