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Eine mörderische Karriere

Eine mörderische Karriere

Titel: Eine mörderische Karriere Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ellen Godfrey
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so klar, daß man mit ihr reden und alles regeln konnte, wenn man ein Problem mit Georgia hatte. Sie zeigte immer Verständnis, auch wenn sie nicht einer Meinung mit dir war. Nein«, sagte Pat und schüttelte den Kopf, »es macht mehr Sinn, an einen irren Zufall zu denken, daß sie irgendwie einem Psychopathen in die Hände fiel.«
    »Tja, die Art, wie es passiert ist, macht das nicht sehr wahrscheinlich«, meinte Jane. »Der Mörder scheint große Mühe darauf verwandt zu haben, daß man sie nicht findet, und falls doch, dann die Identifizierung zu erschweren.« Jane berichtete Pat, was sie von Simon erfahren hatte. »Und es gibt wohl auch einige Leute, die Georgia gern aus dem Weg gehabt hätten. Schließlich, machen wir uns doch nichts vor, war Georgia eine Macherin, und wenn du das bist, gibt es immer Leute, denen nicht gefällt, was du machst oder auf welche Weise du es machst. Ich habe ihr Projekttagebuch gelesen. Sieht so aus, als hätte sie Probleme mit der Entwicklungsmannschaft bei Prospero gehabt, speziell mit Ivor.«
    »Aha, Ivor. Du kennst die Geschichte, die dahintersteht, nehme ich an.«
    »Nein, klär mich auf«, sagte Jane. Sie war nicht ehrlich.
    Malcolm hatte ihr einiges über die Geschichte des Crystal-Projekts erzählt. Die ursprüngliche Idee zu dem Projekt wurde von einem Expertenteam an den Gründer von Prospero herangetragen. Chefin dieses Teams war eine Linguistin namens Catherine Brooks. Catherines Gruppe bestand aus Ivor Turlefsky , einem Programmierer und Experten in künstlicher Intelligenz, und noch zwei anderen Seniorprogrammierern, von denen der eine, Red Kieran , ein alter Freund Ivors war. Die Anfangsidee für Crystal war unrealistisch; wie bei vielen anderen Software-Projekten hatten die Visionäre die Schwierigkeiten ihres Vorhabens erheblich unterschätzt. Trotzdem hatten Catherine und Ivor die Idee an Prospero verkauft und waren eingestellt worden. Sie hatten das Team aufgestockt und sich an die Arbeit gemacht, und 1,5 Millionen Dollar und 18 Monate später hatte sich das Projekt als komplettes Desaster erwiesen. An diesem Punkt war Georgia eingestellt worden. Doch bevor Prospero Georgia holte, hatte es natürlich noch ein Menge Aufruhr gegeben.
    In Catherines Fall hatte sich gezeigt, daß sie besser im Reden als in der Durchführung war. Ivor verdrängte sie mit Reds Duldung von ihrem Platz, bis sie nur noch dem Namen nach die Kontrolle innehatte. Er hatte die Führung übernommen, bis Georgia eingestellt wurde. Man konnte nur vermuten, daß es einen Machtkampf gegeben hatte, aus dem Georgia als Siegerin hervorging, bevor sie die Kontrolle über das Projekt übernahm, das Blatt gewendet und den ersten funktionierenden Prototyp von Crystal fertiggestellt hatte. Dieser wurde gegenwärtig in etwa fünfzig Versuchsstätten in den USA und Kanada getestet. Es waren die positiven Berichte aus den Versuchsstätten, die Prosperos Marktwert erhöht hatten und es der Firma ermöglichten, ihre Geldgeber dazu zu überreden, die nötigen Mittel bereitzustellen, um bis zur Auslieferung durchzuhalten.
    »Unglaublich, daß Malcolm dich nicht vor Ivor gewarnt hat. Du bist wie Daniel in der Löwengrube!«
    »Nun, er hat mir zumindest gesagt, daß Ivor Catherine Brooks weggedrängt hat, daß er dasselbe bei Georgia versucht hat und es vielleicht auch bei mir versuchen wird. Ich muß mich damit abfinden, denn Ivors Mitwirkung war entscheidend für den Erfolg von Crystal. Offensichtlich gibt es nicht allzu viele Experten in künstlicher Intelligenz, die richtig gut sind, ganz zu schweigen davon, daß sie sich auch mit natürlicher Sprache auskennen.«
    »Natürliche Sprache?«
    »Ach, das heißt, daß die Software in Englisch mit dem Benutzer kommuniziert — in realer Sprache — anstatt in Computersprache. Ein Programm zu erstellen, das den Benutzer-Input in Englisch aufnehmen kann, nicht nur in Form spezieller Befehle, ist äußerst schwierig.«
    »Auf jeden Fall«, sagte Pat, während sie eine Zigarette aus der Schachtel zog, die sie auf den Tisch gelegt hatte, und sie anzündete, »mußt du Ivor im Auge behalten. Er ist ein Machtmensch. Er ist sehr schlau, und er will alles kontrollieren. Er hat sich nie eingestanden, daß er Crystal damals verpfuschte und daß Georgia sie gerade noch einmal vor dem Ertrinken gerettet hat. Er denkt, alles hätte zum Besten gestanden und sie wäre gekommen, um die Lorbeeren einzuheimsen.«
    »Das behauptet er zumindest«, meinte Jane. »Ist ja auch logisch, daß

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