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Eine mörderische Karriere

Eine mörderische Karriere

Titel: Eine mörderische Karriere Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ellen Godfrey
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er diesen Standpunkt einnimmt. Für solch einen Typ wäre es zu demütigend, etwas anderes zu denken.«
    »Richtig. Aber Jane, ich glaube, er haßte Georgia. Er ist einer von diesen Männern, die es nicht ertragen können, von Frauen übertroffen zu werden.«
    »Ich dachte, du hättest gerade gesagt, daß niemand Georgia haßte.«
    »Na gut, vielleicht nicht gehaßt . Aber du verstehst schon, was ich meine.«
    »Woher weißt du das alles überhaupt? Hat Malcolm mit dir darüber geredet?«
    »Klar, wir sind nach wie vor Freunde. Er hat sich vor langer Zeit die Gewohnheit zugelegt, in meiner Gegenwart laut zu denken. Er nannte es mit mir reden, mich nach meiner Meinung fragen, eben wie Männer dich nach deiner Meinung fragen, wenn sie in Wirklichkeit wollen, daß du ihnen nur zustimmst, verstehst du? So oder so, wir reden immer noch regelmäßig. Vermutlich weiß ich besser als jeder andere, Malcolm ausgenommen, was bei Crystal so ablief.
    »Glaubst du wirklich? Ich meine, Malcolm war doch wohl kaum über das tägliche Geschehen dort informiert, oder?«
    »Du würdest staunen. Einmal war Georgia sehr klug. Sie wußte, je mehr das Management erfährt, natürlich von einem selbst, desto sicherer stehen sie auf deiner Seite, wenn du sie brauchst.«
    Jane hielt das für eine Sichtweise, über die sich ausgiebig streiten ließ, doch wenn es bei Georgia funktioniert hatte, um so besser für sie. Ihrem Boß , Orloff, erzählte Jane jedenfalls so wenig wie möglich, da er auf alles, was sie ihm sagte, negativ reagierte, ausgenommen auf die klaren, unanfechtbaren Schlußerfolge . Sie bezweifelte, daß bei ihm irgendeine andere Technik funktionieren würde.
    »Worauf ich hinauswill ist, sieh dich wegen Ivor vor. Ich bin sicher, er wollte Georgias Job. Er versuchte ihn mit fairen wie mit unfairen Mitteln zu bekommen, aber Georgia war ihm ebenbürtig. Ich gehe davon aus, daß du das ebenfalls bist, Jane.«
    »Das hoffe ich doch stark.«
    Die ersten frühen Trinker kamen herein, in Zweier- und Dreiergruppen, um ihre Geschäfte weiter bei kühlen Drinks zu verhandeln. Jane schob den Rest ihres Salats auf dem Teller hin und her. Der Kopfsalat, der in Dressinglachen ertränkt vor sich hin welkte, war unappetitlich geworden. Der Gedanke an das Bild, das Pat von Ivor gezeichnet hatte, trug noch zu ihren Sorgen bei. »Was ist mit den anderen?«
    »Ich glaube, Red ist Ivors Werkzeug, aber Malcolm hielt die Sache nicht für so einfach. Catherine kannst du vergessen. Sie gehört zu diesen Intellektuellen, die nur aus abstrakten Ideen bestehen und unfähig sind, irgendeine praktische Aufgabe zu erfüllen. Malcolm fand, sie sollte gefeuert werden, doch Georgia bestand darauf, daß sie blieb. Vielleicht war das ein politischer Schachzug, sie konnte eventuell mit Catherines Hilfe in den Machtkämpfen mit Ivor rechnen. Terry und Larry, die beiden Juniorprogrammierer, sind lediglich zwei gescheite junge Männer, die gerade erst die Universität verlassen haben, hart arbeiten und von all diesen Manipulationen nichts mitkriegen. Es sind gute Leute, solange man nicht versucht, sie in Dinge zu verwickeln, die sie nicht interessieren. Dann verdrücken sie sich. Während der Machtkämpfe, die vor Georgias Zeit stattfanden, nahmen sie einfach nicht an den entscheidenden Sitzungen teil. Also — «
    »Einen Augenblick mal, Pat. Ich werde mich auf keinen Fall in Machtkämpfe verwickeln lassen. Ich bin nur dort, um ein Auge auf die Dinge zu haben, bis ich einen Ersatz für Georgia finde. Schließlich ist Crystal so gut wie komplett, die Frage ist nur noch, wie man die Probleme, die beim Betatest auftauchen, lösen soll .« Noch während sie sprach, wußte Jane, daß es nicht stimmte, was sie sagte. In Wirklichkeit steckte sie schon mittendrin. Jeder wußte, daß die letzten Details an einem Software-Produkt der schwierigste Teil überhaupt sein konnten. Ein Produkt auszuliefern wurde als der unter Umständen anspruchsvollste Teil des ganzen Zyklus betrachtet.
    Jane legte ihre Gabel hin. »Ich sollte mich wirklich wieder an die Arbeit machen. Aber bevor ich gehe, muß ich dich noch fragen, warum du mich, als ich letztes Wochenende bei dir war, davor gewarnt hast, Georgia zu suchen.«
    »O Gott.«
    »Pat, komm jetzt.«
    »Ich dachte, du könntest verletzt werden, wenn du Georgias Leben, ihre persönliche Situation untersuchst.«
    »Das verstehe ich nicht«, sagte Jane verärgert. »Was meinst du damit? Was du da sagst, macht keinen Sinn.«
    »Hör zu,

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