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Eine mörderische Karriere

Eine mörderische Karriere

Titel: Eine mörderische Karriere Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ellen Godfrey
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damit zu tun haben? Orloff hatte offenbar einiges an Denkarbeit geleistet.
    »Ist Ihnen schon mal der Gedanke gekommen, kleine Miss Tregar , daß es um Georgia Arnott genau so stehen könnte? Daß sie in einen ziemlich häßlichen Fall von Industriespionage verwickelt war?«
    »Unmöglich!« sagte Jane. »Selbst wenn man ins System reinkäme und es sich anschauen könnte — es würde nicht reichen. Zunächst einmal könnten es nur sehr wenige Leute verstehen. Und dann, die Konfiguration des Produkts, es auf den Markt zu bringen — nein, nein, der Diebstahl würde sich nicht auszahlen. Jeder, der clever genug wäre, um zu verstehen, was da gestohlen wird, würde darauf bestehen, es selbst zu schreiben. Nein, das passiert nur im Kino und im Fernsehen.«
    »Schön, daß Sie so vor Zuversicht strotzen. Obwohl ich mir nicht ganz vorstellen kann, wieso. Wie wär’s mit folgendem Szenario? Nach dem, was Sie sagen, wird dieses Programm schweres Geld wert sein, wenn es Erfolg hat, stimmt’s ?«
    Jane nickte.
    »Also sagen wir, jemand überredete Georgia, ihm die Geheimnisse zu verkaufen und dabei zu helfen, ein Produkt daraus zu entwickeln. Dann, als sie die Technologie im wesentlichen in der Tasche hatten, beseitigten sie Georgia.«
    Entgegen ihrer Absicht wurde Jane richtig wütend. »Alles, was Sie sonst andeuten, wäre ja vielleicht noch denkbar, obwohl ich es für ziemlich unwahrscheinlich halte. Aber daß Georgia Geheimnisse verkauft hat, ist unmöglich. Ganz und gar unmöglich.«
    »Schön zu wissen, daß Sie in einen Menschen hineinsehen können und alles über ihn wissen, Ms. Tregar . Sie sind offenbar im richtigen Beruf. Interesse, ein Seminar darüber für uns Altere und Vorgesetzte abzuhalten? Keiner von uns ist so unfehlbar.«
    »Ach, darum geht es nicht, Eddie. Sie wissen auch genau, daß ich es nicht so meine. Wissen Sie über Georgia, über ihre Herkunft Bescheid?«
    »Erzählen Sie.« Er lächelte, griff wieder in seine Schublade, zog ein Papiertaschentuch heraus und begann sorgfältig den Füller abzuwischen, zu polieren.
    »Es ist eine lange Geschichte, hier die Kurzfassung. Georgias Vater war ein sehr reicher Mann. Er starb, als Georgia ein kleines Mädchen war, und ihre Mutter heiratete neu und bekam noch eine Tochter. Georgias Mutter erbte das ganze Geld, und Georgia lebte mit ihrer Stiefschwester zusammen. Die Stiefschwester war sehr schön, und Georgia — haben Sie sie mal kennengelernt? Nein? — nun ja, um es nett auszudrücken, Georgia war nicht schön. Georgias Mutter hingegen war eine ziemlich berühmte Schönheit, und sie zog die Schwester vor. Man würde annehmen, daß Georgia eifersüchtig war, aber nein. Dann starb Georgias Mutter. Sie hinterließ der Schwester das ganze Geld. Das war, als Georgia gerade mit dem Hauptstudium anfing. Der Vater der Stiefschwester war der Treuhänder, er hatte die Kontrolle über das Geld, so daß Georgia nichts bekam. Man darf dabei nicht vergessen, es war das Geld ihres eigenen Vaters. Aber sie wollten ihr nichts geben. Alle sagten ihr, sie solle darum kämpfen, sie werde auf jeden Fall gewinnen, es sei klar, daß ihr Vater das niemals gewollt habe. Außerdem ging es um Millionen, also war genug für alle drei da. Doch Georgia wollte nicht kämpfen. Sie sagte, sie liebe ihre Schwester und wolle sie nicht verletzen. Georgia jobbte sich durchs Studium, was nicht einfach war, denn damals gab es nicht viele Teilzeitjobs für Studenten. Sie lebte in wirklich miserablen Verhältnissen, und trotzdem ließ Georgia nie ein böses Wort über ihre Schwester fallen. Sie sprach immer voll Liebe und Mitgefühl von ihr. Tatsache ist, Georgia ließ sich nicht durch Geld motivieren. Es interessierte sie nicht. Sie redete nie über Kleidung, Autos, Schmuck, ihr Gehalt oder solche Themen. Fragen Sie jeden, der sie kannte. Georgia war immer loyal. Sie soll Crystal verkauft haben? O nein, das nimmt Ihnen keiner ab!«
    » Tregar «, sagte Orloff, knüllte den tintenfleckigen Papierbogen zusammen und warf ihn in seinen Papierkorb, »Sie malen da das Bild einer Heiligen, und — verlassen Sie sich darauf — dieses Säugetier existiert nicht, vor allem nicht in der heutigen Zeit. Sie ist zu gut, um wahr zu sein. Außerdem klingt sie hassenswert.«
    Jane stand auf. »Momentan habe ich sehr viel zu tun«, sagte sie. »Ich suche immer noch nach einem Ersatz für Georgia, außerdem leite ich vorübergehend das Crystal-Team. Brauchen Sie noch irgendwelche Informationen? Wenn

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