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Eine Nacht und tausend Geheimnisse

Eine Nacht und tausend Geheimnisse

Titel: Eine Nacht und tausend Geheimnisse Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: EMILIE ROSE
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doch sonst nicht so klein vorgekommen. Saßen Fahrer und Beifahrer immer so dicht nebeneinander? Auf ihren auffordernden Blick hin ließ Trent den Schlüssel in ihre Hand fallen, und Paige startete schnell den Motor. Glücklicherweise herrschte nicht viel Verkehr, sonst hätte sie ganz sicher einen Unfall gebaut, unkonzentriert, wie sie war. Zu sehr war sie sich der Tatsache bewusst, dass Trent neben ihr saß, und leider warf sie ihm viel zu oft einen Blick zu, anstatt auf die Straße zu achten. Als sie das Hotel erreichten, fuhr sie vor dem Haupteingang vor und hielt an, ohne den Motor abzustellen. Denn sie wollte möglichst schnell weiterfahren und sehnte sich nach der Sicherheit ihres Apartments. Warum stieg er nicht aus, sondern rutschte unschlüssig auf seinem Sitz hin und her? Dabei sah er sie ernst an. Überlegte er etwa, ob er ihr einen Abschiedskuss geben sollte? Wollte sie das?
    Ja .
    Was? War sie denn ganz und gar verrückt geworden? Wie konnte sie einen Mann begehren, der ihr auf so eindeutige Weise gezeigt hatte, dass sie ihn nicht antörnte? Oder sehnte sie sich so sehr nach einem Mann, dass sie es riskierte, ein zweites Mal zurückgestoßen zu werden? Das musste es ja wohl sein.
    „Wollen wir nicht noch etwas zusammen essen?“
    Dass er etwas gesagt hatte, nahm sie eher mit den Augen als mit den Ohren wahr. Denn sie hatte ihm, ohne dass es ihr bewusst war, auf den Mund gestarrt. „Nein, es ist schon zu spät. Ich sollte fahren.“
    „Aber wir müssen doch noch besprechen, wann wir unsere nächste Unternehmung starten. Es sei denn, du hast genug.“
    „Unsere nächste Unternehmung?“
    „Hast du nicht gesagt, es gebe sehr viele Achterbahnen hier in Las Vegas? Und du glaubst doch wohl nicht, dass ich dich so einfach davonkommen lasse? Außerdem haben wir noch nichts gegessen.“
    Sein Lächeln war fast unwiderstehlich. Aber nur fast .Hatte er sie vor einem Jahr nicht genug gedemütigt?
    „Stimmt.“ Ihr Magen spielte verrückt. Aber vielleicht nur, weil sie Hunger hatte? „Gut. Vielleicht komme ich kurz auf eine Kleinigkeit mit.“
    Sie parkte den Wagen und stieg aus. Sofort war Trent an ihrer Seite, legte ihr leicht die Hand auf den Rücken und führte sie zum Eingang des Hotels. Die Wärme seiner Finger ließ sie erschauern, und Paige spürte, wie ihr die Knie weich wurden. Wahrscheinlich war ihr Blutzuckerspiegel zu niedrig, weil sie so lange nichts gegessen hatte …
    Mach dir doch nichts vor. Diese innere Stimme klang sehr nach der ihrer Schwester Jessie. Jessie war die hübscheste der Schwestern und hatte einen enormen Männerverschleiß. Bevor Paige nach Las Vegas gegangen war, hatte sie sich von einer Friseurin und einer Kosmetikerin beraten lassen, um möglichst so auszusehen wie Jessie. Und der Aufwand hatte sich gelohnt. Die hellen Strähnchen in dem sonst eher aschblonden Haar standen ihr sehr gut.
    Nachdem Trent die schwere Tür aufgestoßen hatte, betrat Paige die fast leere Lobby. Um diese Zeit waren die meisten Gäste im Bett, wenn sie nicht eine der berühmten Shows ansahen oder ihr Geld im Kasino verspielten.
    „Wohin möchtest du denn?“, fragte Trent.
    Wenn sie sich doch nur daran erinnern könnte, wie die Restaurants im Hotel hießen. Ihr Gehirn war irgendwie wie leer gefegt. „Hm … warum wollen wir nicht in das gehen, in dem wir uns kennengelernt haben? Bist du da nicht immer besonders gern gewesen?“
    „Einverstanden. Nach dir.“
    Mit jedem Schritt, mit dem sie sich dem Blue Grotto näherte, wurde Paige nervöser. Das Herz hämmerte in ihrer Brust, und ihr wurde der Mund trocken. Die Geschichte wiederholt sich nicht, versuchte sie sich einzuhämmern. Diese Nacht würde nicht enden wie die ein Jahr zuvor, das würde sie nicht zulassen. Wer weiß, vielleicht hatte sie im vergangenen Jahr gar nichts empfinden können , weil die Trennung von David erst so kurze Zeit zurücklag. Vielleicht hatte die tiefe Wunde nicht in drei Monaten heilen können. Aber jetzt? Nach fünfzehn Monaten, da hatte sich viel verändert. Zumindest empfand sie vollkommen anders. Aber warum war Trent damals so wenig an ihr interessiert gewesen? Warum hatte er sie nicht begehrt?
    In Gedanken versunken war sie am Eingang des Blue Grotto vorbeigegangen, wandte sich dann aber schnell um und ging die paar Schritte zurück. Erst als sie vor dem Eingang stand, fiel ihr auf, dass Trent ihr nicht gefolgt war. Während er eine Gruppe von Geschäftsleuten beobachtete, die aus der Black Pearl Cigar Bar

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