Eine Nacht und tausend Geheimnisse
küssen – oder noch ganz andere Sachen mit ihr machen … Doch dann gewann die Vernunft die Oberhand. Achterbahn fahren, das war das Einzige, was er mit ihr tun würde. „Morgen Abend werden wir den nächsten Punkt auf deiner Liste abhaken.“
„Vielleicht …“
„Nein, nicht vielleicht. Ganz bestimmt.“ Jetzt hörte er, wie der Motor von Paiges Jeep angelassen wurde, und in dieser Sekunde legte sie ihm eine Hand an den Nacken, stellte sich auf die Zehenspitzen und …
Selbstverständlich hätte er dem Kuss ausweichen können, ihm ausweichen sollen. Aber war es nicht besser, einmal die Erfahrung zu machen und dann festzustellen, dass er sich viel zu viel davon versprochen hatte? Dass seine Reaktion auf sie total übertrieben war und seine Erwartungen noch nicht einmal zu einem Bruchteil erfüllt wurden? Ihr Kuss war auch nur sehr flüchtig, ihre Lippen trafen kaum seine, und doch, welche Wirkung hatte diese leichte Berührung auf ihn! Hätte Trent nicht schnell seinen Verstand eingeschaltet, hätte er sie an sich gezogen und den Kuss leidenschaftlich erwidert. Stattdessen versuchte er sich abzulenken, indem er darüber nachdachte, warum er so stark auf sie reagierte.
Ganz eindeutig war dies nicht der Kuss einer erfahrenen Frau. Also hatte sie sicher die Wahrheit gesagt, als sie behauptet hatte, normalerweise nicht mit einem Fremden aufs Zimmer zu gehen. Und Brents Anschuldigung, sie suche sich bestimmt auf jedem Kongress einen Mann fürs Bett, war völlig aus der Luft gegriffen. Ihr Mangel an Erfahrung war der beste Beweis. Nicht, dass sie nicht küssen konnte. Aber die Frauen, die er kannte, wussten genau, was sie wollten, während Paige zwar die Initiative ergriffen hatte, aber doch erst gewisse Hemmungen hatte überwinden müssen. Das war irgendwie richtig niedlich.
Niedlich? Wie kam er denn auf die Idee?
Entschlossen, sie zurückzustoßen, umfasste er sie bei der Taille. Aber in diesem Augenblick kitzelte sie seine Unterlippe mit der Zungenspitze, und es war um ihn geschehen. Er musste sie richtig küssen und schmecken – schon um festzustellen, ob sie die Unerfahrene nicht vielleicht nur spielte.
Natürlich machte er sich etwas vor, aber er konnte einfach nicht widerstehen. Fest legte er ihr den Arm um den Rücken, zog sie an sich und küsste sie leidenschaftlich. Anfangs versuchte sie sich ihm zu entziehen, aber dann gab sie nach, schmiegte sich an ihn und erwiderte den Kuss. Da ihre Brüste nur von der dünnen Bluse bedeckt waren, spürte er die harten Brustspitzen durch den Stoff hindurch, was ihn total erregte. So etwas war ihm schon lange nicht mehr passiert, und ohne nachzudenken, schob er die Hände in ihr seidiges Haar und vertiefte den Kuss.
Brents Eroberung, schoss es ihm kurz durch den Kopf, doch dann war ihm alles egal. Er begehrte sie, Paige, Brents Geliebte oder auch Exgeliebte.
Als energisch eine Autotür zugeschlagen wurde, setzte sein Verstand wieder ein, und Trent hob den Kopf. Vorsichtig löste er sich von Paige und trat einen Schritt zurück. Ihr Blick war leicht verschleiert. Ihr Atem ging schnell, und die Wangen waren gerötet. Offenbar war Trent nicht der Einzige, der sich nach mehr sehnte. Am liebsten hätte er sie sofort wieder in die Arme gezogen und wie wild geküsst, aber die Vernunft behielt die Oberhand.
Nie hätte er zulassen dürfen, dass sie ihn küsste. Denn jetzt wusste er, wie unglaublich erregend sich ihr Körper anfühlte, wie weich die Lippen waren und wie sie schmeckte. Doch Brent hatte sie zuerst gehabt, und Trent begehrte das, was Brent bereits genossen hatte. Dabei hatte er sich geschworen, nie wieder in eine solche Situation zu geraten. Er wollte und würde nicht mit Brent in Konkurrenz treten. Abrupt wandte er sich zu dem Hoteldiener um, der den Wagen gebracht hatte, und gab ihm ein gutes Trinkgeld. Dann nickte er Paige kurz zu, wünschte ihr eine gute Nacht und verschwand wieder im Hotel.
Dieses Verhalten war ganz untypisch für ihn, denn normalerweise ging er Herausforderungen nicht aus dem Weg. Aber dies hier war einfach zu viel. Nicht nur, dass die Achterbahnfahrt ein Adrenalinkick gewesen war, den er wiederholen wollte. Auch das Zusammensein mit Paige hatte ihn so erregt, dass er sie unbedingt wiedersehen wollte.
Wenn er schlau wäre, würde er diese beiden gefährlichen Situationen in Zukunft meiden, aber das war unter den jetzigen Umständen so gut wie unmöglich. Er brauchte eine neue Strategie, und das möglichst schnell.
Paige war spät
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