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Eine Nacht wie Samt und Seide

Titel: Eine Nacht wie Samt und Seide Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephanie Laurens
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ist, wird derjenige beim ersten Anzeichen von Schwierigkeiten jeden Hinweis auf sich selbst auslöschen und einfach den Betrug auf einen anderen Rennstall und in die nächste Saison verlagern.«
    Er schaute Russ an. »Ich möchte nicht vorschnell handeln und den Bösewicht unsere Karten sehen lassen, ehe wir bereit sind zu handeln und wir ihn identifiziert haben. Wir können jetzt noch nichts tun, wir brauchen mehr Informationen, dann schmieden wir einen Plan.«
    Russ nickte; Dillon richtete seinen Blick auf Pris. »Also finden wir heraus, wem die Doppelgänger gehören. Wir werden jemanden auf Crom ansetzen, der ihm unauffällig folgt, um dahinterzukommen, wo sie die Tiere verstecken. Einer meiner Burschen ...«
    »Patrick.« Sie beugte sich vor. »Es ist von Carisbrook House aus viel näher zur Rigby Farm, er weiß, was er tut, und ist vorsichtig.«
    Dillon begrüßte den Vorschlag. »Eine ausgezeichnete Idee.«
    Russ runzelte die Stirn. »Patrick ist hier?« Er verzog das Gesicht zu einer Grimasse. »Ich nehme an, dass dann auch Tante Eugenia hier weilt.« Er schüttelte den Kopf. »Ich kann immer noch nicht fassen, dass du mir einfach nachgereist bist.«
    Pris betrachtete ihn mit liebevoller Empörung. »Ich kann nicht glauben, dass du etwas anderes von mir erwartet hast.«
    »Nun gut.« Dillon blickte zur Uhr auf dem Kaminsims. »Es ist schon spät. Wir müssen dich zu Lady Fowles zurückbringen.« Er sah zu Russ, während er aufstand. »Ich werde Sie Jacobs übergeben. Er wird Ihnen Ihr Zimmer zeigen. Außer den Hausangestellten, die allesamt schon ewig bei uns sind, wohnt nur noch mein Vater hier. Er kennt bereits die offizielle Version der Geschichte.«
    »Er war vor Dillon Hüter des Zuchtbuchs.« Pris erhob sich, als Russ seinen Platz verließ. »Lady Fowles, Miss Blake und Miss Dalling werden sicher darauf brennen, Sie zu besuchen. Glücklicherweise bietet unser jüngstes gesellschaftliches Auftreten dafür einen Vorwand - niemand wird sich wundern, wenn Lady Fowles’ Kutsche auf der Auffahrt zu Hillgate End gesehen wird oder eure Tante mit meinem Vater den Tee einnimmt.« Er blickte Pris lächelnd an. »Die perfekte Tarnung.«
    Sie bemerkte das flüchtige Funkeln in seinen Augen, teils Belustigung, teils ... war es männliche Befriedigung? Sie wünschte, sie könnte in seinen Zügen lesen, was in seinem Kopf vor sich ging. »Wir kommen morgen zu Besuch.« Sie stellte sich auf die Zehenspitzen und küsste Russ auf die raue Wange, dann umarmte sie ihn fest. »Patrick wird ebenfalls kommen, dann kannst du ihm von Crom erzählen und in welche Richtung er mit den Pferden verschwindet.«
    Russ küsste sie ebenfalls, klopfte ihr auf die Schulter. Dann blickte er Dillon an und hielt ihm die Hand hin. »Danke. Es mag Ihre Pflicht sein, der Sache auf den Grund zu gehen, aber ich stehe dennoch in Ihrer Schuld.«
    Dillon bemerkte, dass Russ mit den Augen auf Pris zeigte, lächelnd fasste er die angebotene Hand. »Keine Sorge, wenn wir am Ende angekommen sind, ist es vielleicht genau anders herum.«
    Eine hübsch doppeldeutige Bemerkung. Was auch Russ nicht entgangen war. Nachdem Russ Jacobs überantwortet war, brachte Dillon Pris fort; er spürte Russ’ Blick auf sich, als er Pris den Korridor hinabführte, auf dem Weg zu den Ställen für den langen Ritt über die mondbeschienenen Felder nach Carisbrook House.
    Noch bevor sie vom Hof geritten waren, wallte in Pris Erleichterung auf, die bis dahin wegen ihres Gesprächs unterdrückt worden war und drohte überzusprudeln. Dillon hatte dafür gesorgt, dass sie sicher aufsaß, dann hatte er sich auf Solomons Rücken geschwungen; jetzt sah er zu ihr. Sie ließ ihre Stute übermütig tänzeln, als ob ihre Stimmung sich auf das Pferd übertragen hätte. »Pris!«
    Sie schenkte ihm ein strahlendes Lächeln - ein wildes, überschäumend fröhliches und gefährliches Lächeln. »Komm, lass uns reiten.«
    Ein leichter Druck mit den Fersen in die Flanke der Stute war alles, was nötig war, um loszupreschen. Mit vorgeschobenem Kinn trieb Dillon Solomon an, ihr zu folgen. Er holte sie noch auf der Auffahrt zum Herrenhaus ein; sie lachte und ritt neben ihm. Das Donnern der Hufe auf dem festgestampften Schotter hatte einen machtvollen Rhythmus, auf den sie beide reagierten.
    Sie stürmten aus der Einfahrt, und die Felder erstreckten sich vor ihnen. Dunkel, verlassen - nur für sie da. Mit einem Freudenschrei trieb Pris ihre Stute zum Galopp.
    Gefährlich, waghalsig und wild.
    Mit

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