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Eine Nacht wie Samt und Seide

Titel: Eine Nacht wie Samt und Seide Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephanie Laurens
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zurück blickte.
    »Was ist los?«, fragte Dillon.
    Barnaby nickte zu Russ. »Gewaschen und rasiert sind Sie recht ansehnlich, ich hoffe doch, Sie bleiben im Haus, oder?«
    Dillon runzelte die Stirn. »Ja, aber du kennst den Grund noch nicht.«
    »Oh, ich weiß einen verdammt guten Grund«, entgegnete Barnaby. »Sieh uns doch nur an. Sobald uns drei zusammen eine der Mütter vor Ort erspäht, gibt es kein Halten mehr. Die Nachricht wird sich wie ein Lauffeuer verbreiten. Nun, du weißt, welche Wirkung schon wir beide auf Mütter heiratsfähiger Töchter ausüben. Füge Russ hier hinzu, und ich verspreche dir, die Neuigkeit gelangt innerhalb von Stunden bis nach London.«
    Als er Russ betrachtete, erkannte Dillon, was Barnaby meinte. Barnaby war ein goldener Adonis, er selbst eher von dunkler Attraktivität, aber Russ, der etwas jünger war, war das Sinnbild teuflischer Schönheit. Er verzog das Gesicht zu einer Grimasse. »Das dürfen wir nicht vergessen.«
    Russ grinste. »So schlimm kann es gar nicht sein.«
    »Ach nein?«, fragte Barnaby. »Wie viel Zeit haben Sie bereits in der guten Gesellschaft verbracht, gleichgültig ob hier oder in London?«
    Russ hob die Brauen. »Keine, genau genommen. Nicht in der Gesellschaft.«
    »Nun, dann warten Sie es einfach ab. Glauben Sie uns, wir kennen uns aus. Die Gesellschaft ist für Männer wie uns kein sicheres Pflaster.« Barnaby sah sich nach einem Stuhl um. »Sie sind jung, Sie werden es noch begreifen lernen.«
    »Was begreifen?«
    Sie schauten sich alle um. Die Tür war offen; Pris stand auf der Schwelle. Ihr Blick glitt zu Barnaby; sie neigte grüßend den Kopf. Dann sah sie zu ihrem Bruder und schließlich zu Dillon.
    Bei ihm verweilte ihr Blick am längsten, ehe sie in das Zimmer trat.
    »Da, sehen Sie?« Barnaby wandte sich an Russ. »Sogar sie bleibt stehen, obwohl sie Ihre Schwester ist und vermutlich das am wenigsten empfängliche weibliche Wesen der Gesellschaft.«
    »Wovon sprechen Sie?«, erkundigte sich Pris verwundert.
    »Ich versuche, Ihren Bruder vor einer Gefahr zu warnen, die er nicht ernst genug nimmt.«
    Ehe Barnaby mehr sagen konnte, bedeutete Dillon Pris, auf dem Sessel Platz zu nehmen, von dem er sich eben erhoben hatte. Sich selbst zog er den schweren Stuhl hinter seinem Schreibtisch vor. Russ setzte sich auch wieder, und Barnaby entschied sich für einen Stuhl mit gerader Lehne.
    »Gut.« Barnaby schaute sie der Reihe nach erwartungsvoll an. »Ich harre der Erleuchtung. Und bitte von vorne anfangen.«
    Nach einem Blickwechsel mit Pris begann Dillon bei dem Punkt, als sie ihm schließlich von Russ erzählt hatte, beschrieb, wie sie ihn gesucht und gefunden hatten, dann überließ er Russ zu berichten, was er herausgefunden hatte, ehe sie ihre Kräfte vereint hatten.
    Während Russ sprach, musterte Dillon Pris. Ihr Auftauchen hier hatte ihn nicht überrascht; heute war Russ’ zweiter Tag in Hillgate End.
    Gestern war sie mit Eugenia, Adelaide sowie Patrick am Vormittag angekommen. Nachdem er Russ’ Bekanntschaft gemacht und seine Geschichte beim Frühstück gehört hatte, war der General in bester Verfassung gewesen und entzückt, die Besucher in seinem Haus willkommen zu heißen, Gastgeber zu spielen und mit Eugenia und Adelaide zu plaudern, während Dillon sich mit Russ, Patrick und Pris zurückgezogen hatte, um zu diskutieren, wo Harkness die Austauschpferde verstecken könnte.
    Wenn es nach den drei Männern gegangen wäre, wäre Pris von diesem Gespräch ausgeschlossen worden; alle waren entschlossen, sie von dem Fall fernzuhalten, der, wie sie alle wussten, gefährlich war. Dessen ungeachtet hatten ihre Bedenken der weiblichen Willensstärke nicht standhalten können. Russ hatte versucht, sie zu überzeugen, er war dazu am besten geeignet. Nachdem er eine Weile dem Austausch zugeschaut hatte, war sich Dillon sicher, dass Russ der ältere der Zwillinge war; er war verantwortungsbewusster und sorgte sich offensichtlich um seine Schwester. Die Tatsache, dass er sie verstand, ja, ihren Hang zu Wildheit und Waghalsigkeit teilte, verschärfte seine Sorge nur noch.
    Aber er hatte keinen Erfolg gehabt, sodass Pris nun wusste, dass Crom jede Nacht die Pferde nach Nordosten brachte, weg von dem Rigby-Gut, fort von Newmarket und der Heide. Patrick würde das kleine Landgut beobachten, bis sie herausfanden, was sie wissen mussten. Letzte Nacht hatte er nichts bemerkt.
    Pris beobachtete Russ und Barnaby, während sie sprachen, wartete ungeduldig, dass

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