Eine Nacht wie Samt und Seide
ausziehen konnte. Seinen Rock und das Hemd entfernten ihre gierigen Hände.
Hitze pochte zwischen ihnen, füllte jeden Zoll zwischen ihren Körpern. Als sie den Verschluss seiner Hose öffnete und hineingriff, ihre Hand um ihn schloss, dachte er einen Moment, er würde sterben.
So verzweifelt war sein Verlangen.
Wie auch ihres.
Sie küsste ihn auf den Mund, neckend und flehend zugleich, während ihre Finger mit ihm spielten.
Seine Hand lag auf ihrem nackten Po, hielt ihn besitzergreifend. Seine andere Hand lag auf ihrer überempfindlichen Brust, streichelte fast träge die feste Brustspitze.
Sie festigte ihren Griff, kratzte ihn ganz leicht mit den Nägeln.
Er bekam keine Luft mehr. Er ließ ihre Brust los, fasste sie mit beiden Händen um den Po und hob sie an.
Mit einem erstaunten Keuchen ließ sie ihn los, aber noch ehe er sie gegen den Pfosten gedrängt hatte, schlang sie ihm die langen Beine um die Mitte, zog ihn zu sich.
Er stieß sich tief in sie.
Zog sich wieder zurück, stieß erneut zu, härter, weiter, tiefer.
Sie unterbrach den Kuss, schnappte keuchend nach Luft. Den Kopf in den Nacken gelegt, rutschte sie ein wenig hin und her, dann schloss sie die Beine fester um ihn, hielt ihn eng umschlungen und drängte ihn zu einem hämmernden Rhythmus. Der sie beide erschütterte, sie beide unwiderruflich vereinte.
Er beschleunigte seine Stöße.
Sie holte schluchzend Luft, fand mit den Händen seinen Kopf und zog ihn zu sich, küsste ihn.
Dann waren sie verloren.
Verloren in dem Sturm, dem drängenden Verlangen, das sie überflutete. In dem Feuer und dem Hunger, die durch ihre Adern rasten, Flammen entzündeten unter jedem Zoll Haut, sich ausbreiteten und die letzten Reste von Vernunft und Zurückhaltung mit sich fortrissen.
Bis sie nichts mehr kannten als dieses Drängen, dieses Verlangen, diese Verzweiflung.
Dieses wilde, waghalsige und gefährliche alles verzehrende Sehnen. Die elementare Macht, die sie beide ausfüllte.
Die sie in die Höhe hob, höher und höher, bis sie beide gemeinsam zerbarsten, ermattet und selig in ein endloses Meer geworfen.
Ungezählte Minuten später entspannten sie sich, während sie sich noch im Dunkel der Nacht in der Kühle des Sommerhauses am See aneinanderklammerten.
13
»Hallo! Wen haben wir denn hier?«
Dillon, der es sich in einem Sessel in seinem Arbeitszimmer gegenüber von Russ Dalling bequem gemacht hatte, schaute auf und entdeckte Barnaby auf der Türschwelle. Barnabys Blick ruhte fasziniert auf Russ, den er das letzte Mal im Mondschein hinter dem Jockey-Club gesehen hatte.
Russ hatte Barnaby wiedererkannt; mit hochgezogener Braue schaute er nun zu Dillon und erhob sich dabei.
Dillon tat es ihm nach, winkte Barnaby einzutreten. »Der ehrenwerte Barnaby Adair. Darf ich Russell Dalling vorstellen? Und ja«, fügte er hinzu, als er den überlegenden Ausdruck in Barnabys Augen sah, »dies ist Miss Dallings Zwillingsbruder.«
Russ bot Barnaby die Hand. »Ich bitte um Verzeihung für die Umstände unseres letzten Zusammentreffens. Ich hatte keine Ahnung, wer Sie waren, und guten Grund, nicht zu verweilen, um das herauszufinden.«
Barnaby schlenderte in den Raum und sah zu Dillon, dann nahm er Russ’ Hand. »Wenn ich es richtig verstehe, haben Sie sich auf unsere Seite geschlagen - die Seite der Gerechten.«
Russ lächelte breit. »Auf der Seite war ich schon die ganze Zeit. Ich wusste nur nicht, wem ich vertrauen konnte.«
Barnaby rieb sich das Kinn; der blaue Fleck dort war beinahe verblasst. »Da wir gerade von Vertrauen reden, meines könnten Sie sich erwerben, indem Sie mir ein paar der Manöver zeigen, die Sie benutzt haben. Ich bin schon oft in Schlägereien verwickelt gewesen, aber das war etwas Neues. Und überaus wirksam dazu.«
Russ wechselte einen amüsierten Blick mit Dillon, schaute dann wieder zu Barnaby. »Man hatte mir schon gesagt, dass Sie das wollen.«
»Ja, da bin ich recht leicht durchschaubar«, erwiderte Barnaby. Zu Dillon gewandt sagte er: »Also ist es dir gelungen, Miss Dalling dazu zu überreden, dir alles zu erzählen?«
»Nicht ohne einige Überzeugungsarbeit. Schließlich blieb ihr keine andere Wahl, und sie beschloss, mir von Russ und seinen Schwierigkeiten zu berichten. Sobald du es gehört hast, wirst du verstehen, Russ hat versucht, denselben Schwindel wie wir aufzudecken.«
»Allerdings vom anderen Ende aus«, bemerkte Russ.
»Ausgezeichnet.« Barnabys Stimme erstarb, während er von Russ zu Dillon und wieder
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