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Eine Nacht wie Samt und Seide

Titel: Eine Nacht wie Samt und Seide Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephanie Laurens
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Barnaby über alles unterrichtet wurde. Russ erzählte, Barnaby fragte nach, und Dillon ließ seinen Blick über Pris’ lebhafte Züge zu ihrer Figur wandern, die heute elegant in waldgrünen Twill gekleidet war.
    Er war sich nicht sicher, welche ihrer beiden Seiten ihn stärker faszinierte - das unkonventionelle weibliche Wesen in Männerhosen oder die elegante, leicht hochnäsige Dame. Erstere erinnerte ihn unweigerlich an das hitzige Zwischenspiel im Sommerhaus vor zwei Tagen, während Letztere ihn an vergangene Nacht denken ließ - und an die sich daraus ergebende Verheißung.
    Letzte Nacht war er von einer unerträglichen Rastlosigkeit geplagt worden. Getrieben von einem unverständlichen, aber unwiderstehlichen Impuls, den er lieber nicht genauer untersuchte, hatte er kurz vor Mitternacht Solomon gesattelt und war nach Carisbrook House geritten.
    Zum Sommerhaus. Nie hätte er zu träumen gewagt, dass sie da sein könnte, er war nur gekommen, um ihr näher zu sein. Er hatte sich vorgestellt, dass er sich auf das Sofa setzen würde und auf den See schauen, bis seine Rastlosigkeit nachgelassen hatte.
    Genau das hatte er getan, hatte gerade auf das Wasser geblickt, als er eine Bewegung zwischen den Bäumen bemerkte. Wie ein Geist war sie in einem blassen Gewand mit einem Schal um die Schultern näher gekommen.
    Sie hatten sich nicht verabredet, es war kein Stelldichein. Dennoch hatte sie ohne Zögern das Sommerhaus betreten und sich keine Überraschung anmerken lassen, ihn dort zu finden. Sie war geradewegs zu ihm gekommen, kurz vor ihm stehen geblieben und hatte den Schal von ihren Schultern gleiten lassen.
    Die nächsten Stunden hatte sie in seinen Armen verbracht, eine Nacht, die alles überstieg, was er bisher erlebt hatte. Sie hatte seine Rastlosigkeit genommen und geformt, zu etwas anderem gemacht, etwas, das sie wollte und in sich aufgenommen hatte.
    Viel später hatte ihn ein innerer Frieden ergriffen, den er so nicht gekannt hatte, während er sie zum Haus zurückbegleitete, wartete, bis sie hineingeschlüpft war. Dann erst war er zu Solomon gegangen und heimgekehrt.
    Dieser innere Friede war immer noch da.
    Sie einfach nur anzusehen beruhigte ihn auf geheimnisvolle Weise.
    »Gut!« Barnaby wandte sich an ihn. »Haben deine Schreiber etwas herausgefunden?«
    Er setzte sich anders hin. »Schon, aber wir wissen noch nicht, was es bedeutet. Die beiden Pferde, die Russ als Doppelgänger von Flying Fury und Blistering Belle identifiziert hat, gehören einem Mr Aberdeen. Er ist ein Gentleman, der einen hübschen Stall voller Rennpferde sein Eigen nennt. Er hat seinen eigenen Trainer, aber dennoch sieht es so aus, als habe er seine Pferde Cromarty geschickt oder geliehen.«
    Barnaby runzelte die Stirn. »Er ist nicht von hier?«
    Dillon schüttelte den Kopf. »Er wohnt in der Gegend von Sheffield. Gewöhnlich lässt er seine Pferde in Doncaster oder Cheltenham laufen. Meine Leute versuchen die beiden Tiere näher zu bestimmen, die Cromarty in Irland hatte und die Crom nach der Landung in Liverpool irgendwohin geschafft hat. Falls diese Pferde Aberdeen gehören oder Cromarty, aber Doppelgänger für zwei von Aberdeens Rennpferden sind, dann ist es möglich, dass ein Tauschmanöver auch für Doncaster und Cheltenham bevorsteht.«
    Barnaby sah ihn an. »Das Ganze nimmt ungeahnte Ausmaße an.«
    »Ja«, stimmte ihm Dillon zu. »Und das bringt uns zu den heutigen Neuigkeiten. Deinen.«
    »Genau!« Barnaby sah zu Russ und Pris, dann wieder zu Dillon. »Vielleicht sollten wir zu Demon fahren? Seine Meinung wäre sicher nützlich, und es wäre besser, wenn wir alle da wären, sie zu hören.«
    Dillon nickte. »Gute Idee. Er war gestern den ganzen Tag unterwegs, sich Pferde ansehen. Ich muss ihn noch mit Pris und Russ bekannt machen und ihm alles berichten, was wir in Erfahrung gebracht haben. Flick und er werden heute Vormittag zurückerwartet.«
    »Demon?«, wiederholte Russ, während sie sich alle erhoben. »Demon Cynster?«
    Dillon, der den fast ehrfürchtigen Ausdruck in Russ’ Augen bemerkte, grinste breit. »Es gibt nur einen Demon, glauben Sie mir. Er ist der Mann meiner Cousine, also fast so etwas wie mein Schwager. Ich bin mit Flick aufgewachsen, die nun mit ihm verheiratet ist. Demons Gestüt ist das Nachbargut.«
    »Oh, das weiß ich.« Russ ging neben ihm, während sie Pris und Barnaby zur Tür folgten. »Während ich mich im Wald versteckt habe, habe ich mir die Zeit vertrieben, indem ich zu den Weiden

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