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Eine Nacht wie Samt und Seide

Titel: Eine Nacht wie Samt und Seide Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephanie Laurens
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verdammte weder noch ermutigte er - er gab keinen Hinweis darauf, welche Antwort er von Dillon erwartete oder hören wollte.
    Dillon erwiderte den Blick seines Vaters offen, fragte ruhig: »Worauf würde mein Ruf gebaut sein, wenn ich es nicht täte? Wenn ich nicht willens wäre, zum Wohle des Rennsports, der mir anvertraut ist, zu tun, was getan werden muss?«
    Ein herzliches, offen billigendes Lächeln breitete sich auf dem Gesicht des Generals aus. Er neigte den Kopf, sah Demon an und hob die Brauen.
    Demon stieß den Atem durch zusammengebissene Zähne aus. »Ja, gut. Er hat recht.« Er runzelte die Stirn. »Aber ich möchte daran beteiligt werden.«
    »Das halte ich nicht für klug.« Auch Demons Ruf konnte Schaden nehmen.
    »Nun, ich schon - betrachte es als eine Art Extraschutz.« Demon zeigte bei seinem Lächeln alle Zähne. »Um mich zu besänftigen.«
    Dillon las die Entschlossenheit in Demons Blick und seufzte im Geiste. Widerstand war zwecklos.
    Demon wartete seine Zustimmung gar nicht erst ab. »Belle am Morgen des Rennens von hier zur Rennbahn zu schaffen, indem sie alleine als einzelnes Pferd über die Straßen geführt wird, das muss Aufsehen erregen, egal, zu welcher Uhrzeit.« Er suchte Dillons Blick. »Ich nehme an, du willst hier etwa eine Stunde vor dem Morgengrauen aufbrechen, nicht wahr?« Dillon nickte, und Demon fuhr fort. »Normalerweise würden wir eine Stunde später gehen und unsere Pferde zu den Ställen direkt an der Rennstrecke bringen. An dem Tag machen wir es früher. Wenn wir hier vorbeikommen, kann Belle dazustoßen. Niemandem wird ein zusätzliches Pferd auffallen, und niemand wird es seltsam finden, wenn wir etwas früher kommen als sonst, um dem unvermeidlichen Gedränge zu entgehen.«
    Dillon war erstaunt, konnte sich aber vorstellen, wovon Demon redete. Die Cynster-Pferde trainierten nicht auf der Heide, sondern auf einem Platz, tief versteckt auf Demons beträchtlichen Ländereien und damit außer Reichweite der Öffentlichkeit. Daher strömten an dem Tag, da die Cynster-Rennpferde zur Rennbahn gebracht wurden, Agenten, Buchmacher, Jockeys und andere Besitzer zu den Ställen, um sich ein Bild von den Tieren zu machen, die dieser Tage einen beachtlichen Teil der Mitbewerber um den Sieg darstellten.
    Selbst ungewöhnlich früh - besonders wenn die Cynster-Tiere ungewohnt früh erschienen - würde es Massen anziehen. Die Nachricht würde sich wie ein Lauffeuer verbreiten, Leute würden angerannt kommen, und der folgende Ansturm würde alle Aufmerksamkeit auf diesen Teil der Ställe lenken und damit weg von denen, die abseits der Strecke standen. Eine bessere Deckung gab es nicht, um den Rücktausch zu bewerkstelligen.
    Dillon schaute Demon an, der ihn die ganze Zeit beobachtet hatte.
    »Eine nützliche Unterstützung für deinen Plan?«
    Dillon erwiderte seinen Blick nickend. »Ja, danke. Das wird die Sache wesentlich einfacher machen.«
    Eine halbe Stunde später brachte Dillon Demon zur Eingangstür.
    »Wo steckt Adair?«, fragte Demon, als sie in die Halle kamen.
    »Er hatte die Idee, unsere Londoner Freunde darum zu bitten, die Ohren und Augen aufzuhalten, in der Hoffnung, dass sie nach dem Rennen irgendwelche Gerüchte aufschnappen könnten.« Dillon blieb an der Tür stehen. »Er wollte mit seinem Vater und einem gewissen Inspektor Stokes sprechen, auf den er große Stücke hält, sowie mit Gabriel und Vane, die zweifellos auch die anderen in der Stadt informieren.«
    Demon nickte. »Gute Idee. Man darf gespannt sein, was die Reaktionen uns verraten, wenn du die Stute wieder ins Rennen bringst.«
    Lächelnd zog Dillon die Tür auf.
    Demon trat hinaus, drehte sich noch einmal zu ihm um. »Ich muss es natürlich Flick sagen - du solltest dich auf eine Lektion gefasst machen.« Er machte eine Pause, fügte dann hinzu: »Und du kannst auch gleich Dalling warnen, dass er vermutlich während der Trainingsstunden einen Besuch von ihr bekommt.« Damit wandte er sich um und ging die Stufen hinab, sprach aber noch weiter. »Was wiederum heißt, dass auch ich kommen werde.«
    Dillon grinste. Er schaute Demon nach, wie er über den Rasen schritt, dann schloss er die Tür und begab sich in sein Bett.

15
    Während der nächsten Tage nahm ihr Plan Gestalt an, wurde verfeinert und geschliffen. Da Russ nun in Carisbrook House untergebracht war, schränkte Dillon seine nächtlichen Besuche im Sommerhaus am See ein. Er hatte zu viel Respekt vor der Verbundenheit der Zwillinge, um es zu

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