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Eine Nacht wie Samt und Seide

Titel: Eine Nacht wie Samt und Seide Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephanie Laurens
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wieder und flüsterte: »Ja, heute Nacht.«
    Ihr Blick senkte sich einen flüchtigen Moment auf seine Lippen, dann drehte sie sich um.
    Er zwang sich, dasselbe zu tun, und folgte Barnaby zur Tür.
    »Ich weiß nicht, wovon Sie reden. Welcher Mann?«
    Aufsässig und streitlustig starrte Harkness ihn an.
    Mit ihm hatten sie zuerst gesprochen; er war der größere Schuft, daher war es wahrscheinlicher, dass er versuchte, das Beste für sich aus der Lage herauszuschlagen. Aber er hatte neuen Auftrieb bekommen - woher auch immer - und hatte sich darauf verlegt, alle Beteiligung an irgendetwas Unrechtem rundweg zu leugnen.
    Dillon schlenderte zu dem Holztisch, hinter dem Barnaby saß und Harkness musterte, der auf der anderen Seite auf einem harten Stuhl hockte. Er berührte Barnaby an der Schulter. »Lass ihn. Lass uns gehen und mit Cromarty sprechen, mal sehen, was er zu sagen hat.«
    Harkness blinzelte. Bis dahin hatte er nicht gewusst, dass sie auch Cromarty zur Befragung hergeholt hatten.
    Als er hinter Barnaby den Raum verließ, schaute Dillon noch einmal zurück und sah, wie Harkness stur geradeaus blickte und an einem Fingernagel zu kauen begann.
    Harkness den Inspektoren überlassend, begaben er und Barnaby sich zu einem weiteren kleinen Zimmer, das für Besprechungen mit Jockeys, Trainern, Besitzern und gelegentlich auch der Gendarmerie reserviert war.
    Er trat nach Barnaby ein. Wie schon bei Harkness stellte er Barnaby als einen Herrn mit Verbindungen zur Londoner Polizeibehörde vor, was schließlich auch der Wahrheit entsprach. Cromarty, der vor einem ähnlichen Tisch auf einem ähnlich unbequemen Stuhl wie Harkness saß, erblasste, er hatte längst den vorschnellen Schluss gezogen, dass Barnaby über eine Reihe von nicht genauer beschriebenen Machtmitteln verfügte. Was genau das war, was er glauben sollte.
    »Guten Tag, Lord Cromarty.« Barnaby setzte sich hinter den Schreibtisch und legte ein Notizbuch darauf. Er zog einen Stift aus seiner Rocktasche, klopfte damit auf die Seite und schaute Seine Lordschaft an. »Nun, Mylord. Dieser Herr, der mit Ihnen eine Partnerschaft eingegangen ist - Ihr stiller Teilhaber. Wie lautet sein Name?«
    Cromarty war eindeutig unwohl. »Ah ... was hat Harkness gesagt? Sie haben ihn doch befragt, oder?«
    Barnaby zuckte nicht einmal mit der Wimper. Er ließ zwei Sekunden verstreichen, sagte dann: »Der Name des Herrn, Mylord?«
    Cromarty rutschte unbehaglich auf seinem Stuhl herum; er sandte einen Blick in Dillons Richtung. »Ich ... äh.« Er schluckte. »Ich ... äh, fühle mich durch meine Ehre verpflichtet.« Er blinzelte, nickte. »Ja, ich fühle mich außerstande, Ihnen den Namen des Herrn zu nennen.«
    Barnabys Brauen hoben sich. »Wirklich?« Er schaute auf sein Notizbuch, klopfte zweimal mit dem Stift darauf, dann sah er zu Dillon. »Was meinen Sie?«
    Dillon erwiderte seinen Blick einen Moment, dann sah er zu Lord Cromarty. »Vielleicht, Mylord, sollte ich Ihnen eine Geschichte erzählen.«
    Cromarty begriff nicht ganz, was das sollte. »Eine Geschichte?«
    Langsam hinter Barnabys Stuhl auf und ab laufend, nickte Dillon. »Allerdings. Die Geschichte eines weiteren Besitzers, der Geschäfte mit besagtem feinen Herrn gemacht hat.«
    Er hatte nun Cromartys ungeteilte Aufmerksamkeit; er ging weiter auf und ab. »Der Name dieses Besitzers war Collier, vielleicht kannten Sie ihn sogar. Er war bei uns registriert und beteiligte sich seit über zwanzig Jahren mit seinen Pferden an den Rennen.«
    Cromarty runzelte die Stirn. »Midlands? Zumeist Rennen in Doncaster?«
    »Ebender ist es. Oder, um genauer zu sein, war es.«
    Cromarty schluckte. »War?«
    Seine Furcht war beinahe greifbar. Dillon neigte den Kopf.
    Er erzählte Colliers Geschichte, setzte seine Stimme, seinen Tonfall absichtlich dazu ein, Cromartys Unbehagen zu steigern. Cromarty starrte, weiß wie ein Blatt Papier, vor sich hin. Mit einer Beschreibung von den Umständen, unter denen Colliers Leichnam im Steinbruch gefunden worden war, beendete Dillon seine Schilderung. Cromarty ins Gesicht sehend, erklärte er: »Mausetot.«
    Das einzige Geräusch im Zimmer war für die nächsten Sekunden der Klang seiner Schritte, als er weiter auf und ab ging.
    Nachdem Cromarty die volle Bedeutung dessen aufgegangen war, was er eben gehört hatte, bemerkte Barnaby in vernünftigem Ton: »Daher, Mylord, und unter Berücksichtigung des Ausgangs des heutigen Rennens, raten wir Ihnen eindringlich, uns alles zu sagen, was Sie über

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