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Eine Nacht wie Samt und Seide

Titel: Eine Nacht wie Samt und Seide Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephanie Laurens
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vorüber.
    Dillon machte ohne sie weiter, das war seine Aufgabe. Er und Barnaby würden Mr X nachspüren, soweit es ihnen möglich war.
    Sie war nicht länger an dem Spiel beteiligt. Das Wissen versetzte ihr einen Stich, aber sie verdrängte das. Sie behielt ihre fröhliche Miene bei und lächelte ermutigend, als Dillon in ihre Richtung schaute.
    Demon erschien ruhig wie immer, als beobachtete er die Feier wohlwollend, aber von einer höheren Warte aus. Er blieb neben Dillon stehen, trank einen Schluck und erklärte: »Ich habe den Stewarts von der Sache erzählt.«
    Dillon blickte ihn mit fragend gehobenen Brauen an.
    Demon lächelte leise. »Du hast Cromarty und Harkness selbst beobachtet - du hast nicht bemerkt, wie viele andere sie ebenfalls beobachtet haben, wie viele andere auf einmal Verdacht schöpften. Die Stewarts nicht zu informieren war von da an nicht mehr möglich. Himmel, Cromarty sah aus, als wäre ihm speiübel, und Harkness konnte sich nicht das kleinste Lächeln abringen. Jeder mit einer Unze Verstand wusste, dass etwas für sie furchtbar schiefgelaufen war. Als ich zu den Stewarts kam, haben sie sich sofort auf mich gestürzt, und sie waren dankbar, dass sie die wahre Geschichte zu hören bekamen. Freilich war Sheldrake ehrlich genug, zuzugeben, dass sie es nicht hätten wissen wollen, wenn euer Plan nicht aufgegangen wäre, aber da es nun einmal gut gegangen ist... wenigstens wird die Geschichte, die nunmehr die Runde machen wird, alles im besten Licht darstellen.« Demon zuckte die Achseln. »Zugegeben, es wäre noch besser gewesen, wenn gar nichts nach außen gedrungen wäre, aber wir können nicht auf Wunder hoffen.«
    Barnaby schnaubte. »Wenn es etwas gibt, das ich während meines kurzen Aufenthaltes in Newmarket gelernt habe, dann ist es, dass hier der Klatsch blüht. Gerüchte, Informationen, Mutmaßungen. Ohne das geht es nicht.«
    Demon und Dillon wechselten einen Blick, sie lächelten.
    Pris hatte den Austausch verfolgt. Sie verstand Dillons Standpunkt, dass je weniger von dem Plan wussten, egal ob er nun erfolgreich war oder nicht, desto besser; sie begriff auch, dass Demon es als notwendig erachtet hatte, die Stewarts des Clubs einzuweihen, von denen offensichtlich keine Diskretion erwartet wurde. Demon hatte etwas gegen die weitere Unwissenheit der Herren abgewogen, aber was? Was war Demons Meinung nach wichtiger als die Geheimhaltung, die Dillon hatte wahren wollen?
    Alle waren glücklich, sogar entzückt, dass sein Plan solchen Erfolg gehabt hatte; es gab eindeutig kein Problem ... oder doch? Immer noch lächelnd nahm sie sich vor, Dillon später dazu zu befragen, denn jetzt kam erst einmal Flick zu ihnen.
    Sie schaute ihn sinnend an. Später, wann sollte das sein? Heute Nacht?
    In den letzten drei Tagen war er nicht zum Sommerhaus gekommen. Er war mit dem Plan und seiner Verwirklichung beschäftigt gewesen, aber jetzt war alles vorbei, und der Triumph lag auf ihrer Seite - würde er heute kommen, um mit ihr allein und ungestört zu feiern?
    Ihr Herz machte einen Satz, ihre Nerven spannten sich, ihr Atem ging langsamer. Mit einem Mal fiel ihr auf, dass Flick etwas sagte, und sie zwang sich, ihr zuzuhören.
    »Ich bin felsenfest dazu entschlossen.« Flick lehnte sich auf den Arm ihres Gatten; ihre blauen Augen blitzten, als sie ihn ansah. »Und du weißt, dass du mir am Ende beipflichtest, egal wie sehr du auch brummelst.«
    Sie alle wandten sich um, als Russ mit Adelaide am Arm zu ihnen stieß.
    »Hier ist er ja.« Flick strahlte Russ an und versetzte Demon einen Stoß.
    Demon seufzte, aber er lächelte, als er Russ ansah. »Meine Frau möchte, dass ich Folgendes sage: Wir überlegen schon länger, dass wir eigentlich einen Assistenztrainer benötigen. Wir würden Ihnen diese Stelle gerne anbieten.«
    Russ’ Miene war bei dem Wort »Assistenztrainer« ausdruckslos geworden; als Demon zu Ende gesprochen hatte, lächelte Russ nicht - er strahlte. »Ja! Ich meine, ich bin geehrt, natürlich nehme ich an!« Begeisterung strahlte in seinen grünen Augen auf, als er Demons Hand ergriff und schüttelte.
    Während sie ihm zusah und sich über die gerechte Belohnung für ihren Zwillingsbruder freute, verspürte Pris einen weiteren unerwarteten Stich. Einen peinlichen Stich - wie konnte sie allen Ernstes eifersüchtig sein, weil Russ schließlich alles bekam, die Chance, auf die er so lange gehofft hatte? Im Geiste über sich selbst entsetzt, verbarg sie das kleinliche Gefühl tief in sich.

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