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Eine Nacht wie Samt und Seide

Titel: Eine Nacht wie Samt und Seide Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephanie Laurens
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starrte einen Augenblick zurück, verschlang seinen Anblick, die männliche Schönheit, dann stieß sie aus: »Ich hoffe sehr, du hast ein erfülltes Leben.«
    Ohne mich.
    Seine Miene änderte sich. Sie blieb nicht, um zu sehen, wie. Mit der Hand öffnete sie die Tür, eilte hinaus und schloss sie dann leise hinter sich, raffte ihre Röcke und lief zum Ballsaal zurück.
    Hinter sich hörte sie einen Schrei, dann riss er die Tür auf und rief: »Pris! Verdammt, komm zurück!« Dann war sie um eine Ecke gebogen und hörte nichts mehr.
    Auf der Türschwelle zum Salon starrte Dillon hinter ihr her in den Flur. Aber sie erschien nicht wieder. Einen langen Moment stand er einfach nur da. Es war das - was? Das dritte Mal? dass sie ihn mit dem Gefühl, von einem Holzbrett am Kopf getroffen worden zu sein, stehen ließ.
    Er drehte sich in das Zimmer zurück und schloss die Tür. Mit gerunzelter Stirn durchquerte er den Salon zu dem weich gepolsterten Sofa, ließ sich darauf fallen. Und versuchte seine Gefühle zu ordnen.

Dass sie nicht wollte, dass er sich gezwungen fühlte, sie zu heiraten, war gut und schön, aber dass sie nie, nicht ein einziges Mal daran gedacht hatte, ihn zu heiraten ...
    Er war sich nicht sicher, was er damit anfangen sollte - konnte nicht erkennen, wie es zu dem passte, was er sich gedacht hatte, wie es zwischen ihnen stand, was seiner Meinung nach zwischen ihnen gewachsen war. Bis sie das gesagt hatte, hätte er geschworen, dass sie ebenso für ihn empfand wie er für sie.
    Doch als er versucht hatte, sie zu korrigieren, als sie behauptete, dass eine Ehe nie Teil ihrer Abmachung gewesen war, hatte sie darauf beharrt. Eindeutig hatte sie nicht daran gedacht, während es für ihn von Anfang klar war, dass es die natürliche Folge wäre. Ebenso eindeutig hatte sie vorgehabt, sich herzlich von ihm zu verabschieden - liebevoll vielleicht, aber sie hatte keinen Zweifel daran gelassen, dass ihr Herz nicht beteiligt war. Nicht berührt war.
    Anders als seines.
    Eine eiserne Faust schien sich um besagtes Organ zu schließen. Er lehnte seinen Kopf gegen die Rückenlehne, blickte zur Decke und fluchte.
    Hinter sich hörte er ein vertrautes »Hmpf«.
    Er fuhr herum, kniete sich auf das Sofa und schaute über die Rückenlehne. Ihm drohten die Augen aus dem Kopf zu treten. »Prue!«
    Sie blickte zu ihm auf, nicht im Mindesten peinlich berührt, rümpfte nur die Nase und stand auf.
    »Was zum Teufel tust du hier?«
    Ruhig strich sie ihre Röcke glatt. »Mein Zimmer liegt genau über dem Ballsaal. Mama und Papa haben mir erlaubt, wenn es zu laut würde, dürfte ich hier unten lesen oder schlafen.«
    Dillon ließ sich aufs Sofa sinken - es stimmte, alle Lampen hatten gebrannt, als sie vorhin hereinkamen.
    »Ich habe gelesen.« Ein Buch in der Hand kletterte Prue auf einen der Lehnstühle am Feuer. »Dann habe ich jemanden kommen gehört, daher habe ich mich versteckt.«
    Rasch ging er im Geiste durch, was sie alles mit angehört haben musste, blickte sie aus schmalen Augen an. »Du hast dich versteckt, damit du andere belauschen kannst.«
    Sie blieb unbeeindruckt. »Ich dachte, es könnte lehrreich sein.« Ihre blauen Augen - blauer als die ihres Vaters und scharfsichtiger als die ihrer Mutter - richteten sich auf sein Gesicht. »Und das war es auch. Das war vermutlich der armseligste Versuch eines Heiratsantrages, den ich je hören werde.« Sie runzelte die Stirn. »Wenigstens hoffe ich das.«
    Inzwischen sprach er durch zusammengebissene Zähne und mit drohender Stimme: »Du wirst besser alles vergessen, was du gehört hast.«
    Sie schnaubte. »All dieser Quatsch, dass du um ihre Hand anhältst, weil du herausgefunden hast, dass sie die Tochter eines Earls ist. Ich kann nicht begreifen, was du erwartet hast. Sie hat sich sehr zurückgehalten, finde ich, wenigstens für ihre Verhältnisse. Ihr Temperament ist wirklich fabelhaft, nicht wahr?«
    Dillon biss die Zähne zusammen. Er erinnerte sich an die Gefühle, die in Pris’ Augen gestanden hatten - Zorn, ja, aber auch etwas anderes, etwas, das ihn beunruhigte, abgelenkt und sein Denken verlangsamt hatte. »Ich habe nicht deswegen um sie angehalten.«
    Die Worte waren ihm entschlüpft, mehr für sich selbst als für die Ohren eines anderen. Nachdem er gemerkt hatte, dass er laut gesprochen hatte, blickte er hoch und stellte fest, dass Prue ihn beobachtete, ein mitleidiges Schimmern in den Augen.
    »Was sie denkt, darauf allein kommt es an, und sie denkt, du habest

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