Eine Nacht wie Samt und Seide
Luft, breitete die Hände aus. Die Wahrheit direkt auszusprechen war schwerer, als sie gedacht hatte. »Unsere Beziehung haben wir beide erschaffen; und wenn ich dich verliere, dann verliere ich das auch. Du kannst nicht von mir erwarten, dass ich nichts unternehme, dich zu schützen. Wir haben etwas Wildes in uns, wir gehen Risiken ein, aber wir beschützen auch, was uns wichtig ist - so sind wir, so werden wir immer sein.
Ich kann mich genauso wenig ändern wie du. Der Preis für meine Liebe ist, dass du mich so akzeptierst, wie ich bin, nicht wie du - oder wenigstens ein Teil von dir - mich lieber hättest. Mein Preis ist, dass du das hinnimmst, was du längst als Wahr heit erkannt hast: Ich werde nicht dein Besitz sein, über den du bestimmen kannst, und sei es aus Liebe. Ich bin wie du; auf welche Risiken und Gefahren du dich auch einlässt, ich werde an deiner Seite sein. Was auch immer die Zukunft uns bringt, was dich bedroht, wir werden uns allem gemeinsam stellen.«
Sie machte eine Pause. Es gab kein Geräusch im Zimmer außer dem Knistern des Feuers. Sie sah ihm weiter in die Augen, in denen sie nichts lesen konnte, und hob langsam die Hand - hielt sie ihm hin. »Ich bin bereit, dich so zu nehmen, wie du bist.« Seine Finger schlossen sich fest um ihre Hand. Sie lächelte. »Ich kann dich schwerlich bitten, den Preis für meine Liebe zu zahlen, wenn du sie schon besitzt... aber wirst du für mich dasselbe tun? Wirst du mich akzeptieren, wie ich bin?«
Einen langen Moment antwortete er nicht, dann schloss er kurz die Augen und seufzte. »Nicht wirklich freiwillig.« Er schaute sie wieder an. »Aber ich werde es tun. Für dich würde ich alles tun.«
Dillon blickte ihr in die smaragdgrünen Augen und fragte sich, was mit seiner Angst um sie geschehen war. Er konnte sich nur wundern, wie gut es ihr gelang, den Kern der Sache zu treffen, ihn zu erreichen, sein Herz, seine Seele und ihn zu beruhigen. »Heute Abend ...«, er verzog das Gesicht. »Jetzt gerade ...«
Sie kam in seine Arme. »Heute Abend liegt hinter uns, ist vergangen. Wir haben mit dem Morgen mehr als genug zu tun.« Sie legte ihm eine Hand auf die Wange. »Lass es gehen.«
Sie hatte recht. Sie waren beide hier, beisammen, sicher und frei. Ihre Zukunft, die sie gemeinsam verbringen würden, lockte. Eine Partnerschaft fürs Leben.
Er konnte und wollte auch gar nicht widersprechen.
Sie nahm seine Hand und führte ihn zu ihrem Bett, er ließ es zu. Ließ sich von ihr in die Arme schließen, ließ sich von ihr lieben. Sie ergaben sich beide der Freude, dem Glück und dem Entzücken, das sie nur gemeinsam finden konnten.
Danach schmiegte sie sich an ihn, ließ sich von seinen Armen halten, spürte die Macht ihrer Gefühle wie das segnende Streicheln einer Hand.
Sie rieb ihr Gesicht an seiner Brust, seufzte zufrieden.
Mit geschlossenen Augen murmelte er, gerade laut genug, dass sie ihn hörte: »Gleichgültig, was du sagst, ich werde dich nie wieder auch nur in die Nähe einer Schusswaffe lassen.«
Sie lachte leise.
Er lächelte und schlief ein.
Sehr viel später am nächsten Morgen streckte sich Dillon unter der Decke aus, dann schaute er Pris an, die matt und zufrieden neben ihm lag.
Er war diesmal nicht schon vor dem Morgengrauen gegangen; er zog es bei Weitem vor, neben ihr aufzuwachen.
»Du solltest jetzt gehen«, sagte sie undeutlich, das Gesicht halb im Kissen vergraben, und stieß ihn an.
Der Stoß war schwach und halbherzig; er grinste und blieb, wo er war. Von seiner Position aus sah die Welt rosig aus ... bis auf eine Sache.
Er blickte auf das Gewirr schwarzer Locken über der Decke. »Diese Hochzeit... unsere Hochzeit, muss die wirklich so groß sein? So aufwändig?«
Sie regte sich, öffnete ein Auge und musterte ihn, dann hob sie eine Braue.
»Was ich meine ...« Er seufzte, drehte sich zu ihr um und gestand: »Ich hätte lieber eine Sondererlaubnis, ich würde die Sache gerne hinter mich bringen und dich mit nach Newmarket nehmen, damit wir anfangen können, uns unser Heim und unser Zusammenleben einzurichten.« Auch er hob eine Braue: »Was meinst du?«
In Wahrheit musste er gegen ein Gefühl der Verzweiflung ankämpfen, besonders nach dem vorhergegangenen Abend. Er wollte so schnell wie möglich mit Pris verheiratet sein.
Sie betrachtete ihn, dann lächelte sie, hob eine Hand und tätschelte ihm die Wange. »Ich glaube, das ist ein Traum, angenehm, aber doch ein Traum.«
Es gelang ihm, nicht die Stirn zu runzeln,
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