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Eine Nacht wie Samt und Seide

Titel: Eine Nacht wie Samt und Seide Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephanie Laurens
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Das wäre wirklich geschehen, wenn Russ und ich nicht gerade noch rechtzeitig gekommen wären - und zwar allein meinetwegen. Wegen meines wunderbaren Plans, Mr X in eine Falle zu locken.«
    Pris stand unnachgiebig da, betrachtete ihn mit gerunzelter Stirn. »Ja, ich weiß. Aber du bist doch rechtzeitig gekommen.« Sie beobachtete, wie er auf und ab ging, erkannte, wie aufgewühlt er war. Weshalb?
    Er schüttelte mit versteinerten Zügen den Kopf. »Ja. Aber ... ich hätte um der Gerechtigkeit willen nicht alles aufs Spiel setzen dürfen. Ich dachte, es sei wichtig. Aber eigentlich bist nur du mir wichtig, du und ich, unsere Zukunft - all das habe ich aufs Spiel gesetzt.« Er blieb stehen, schaute ihr in die Augen; sein Blick war fast ein wenig wild. »Schlimm genug. Damit werde ich leben müssen. Ich werde nie wieder so viel riskieren.« Seine Hände ballten sich an seinen Seiten zu Fäusten. »Und dann hast du - du dich selbst auch noch in Gefahr gebracht. Indem du mich retten wolltest. Tu nie wieder so etwas Närrisches!«
    Sie erwiderte seinen wütenden Blick, öffnete den Mund ...
    »Denk nicht, ich wäre nicht dankbar, aber ...« Er holte tief Luft, sprach dann durch zusammengebissene Zähne. »Du wirst mir versprechen, dass du dich nie - nie mehr - so einem Risiko aussetzt, verstanden? Du hast versprochen, dass du nie ...«
    »Oh nein. Nur wenn du nicht bei mir bist. Das warst du aber. Ich musste dich retten.«
    »Du wirst mir jetzt versprechen, dass du dich niemals wieder, gleichgültig unter welchen Umständen, in Gefahr begeben wirst!«
    Sie betrachtete ihn aus schmalen Augen. Sie ließ einen vielsagenden Augenblick verstreichen. »Und wenn ich das nicht tue?«
    Seine Nasenflügel hoben sich, seine Brust dehnte sich; sein gesamter Körper versteifte sich. »Wenn du das nicht tust, dann werde ich einfach dafür sorgen, dass du nie die Gelegenheit ...«
    Sie hörte ihm verwundert zu, wie er vorhatte, ihre Freiheit einzuschränken, sie praktisch einzusperren, um sie vor jedem noch so kleinen Risiko zu bewahren.
    Wie er es ihr völlig unmöglich machen wollte, sie selbst zu sein.
    Bei jedem anderen hätte sie wütend Einspruch erhoben. Doch ihm schaute sie zu, wie er auf und ab schritt, wütete und sich in Rage redete - beobachtete, wie seine beherrschte Maske, die er der Welt sonst zeigte, Risse bekam, zerbrach und von ihm abfiel. Nun war er verwundbar, nackt.
    Sie hörte nicht mehr auf seine Worte, konzentrierte sich auf das, was er in Wahrheit sagte.
    Welches Gefühl ihn dazu trieb.
    Du bist mein Leben. Du bedeutest mir zu viel.
    Sie sah es, verstand es und wartete.
    Schließlich merkte er, dass sie gar nicht reagierte. Er brach ab und sah sie an, runzelte die Stirn. »Was ist?«
    Sie konnte ihm nicht sagen, was sie in ihm gelesen hatte, und dass sie ihn darum umso mehr liebte. Sie blickte ihn an und sagte ruhig: »Erinnerst du dich noch, als ich dich gefragt habe, wie viel du opfern würdest - für mich, für meine Liebe? Weißt du noch, was du geantwortet hast?«
    Er betrachtete sie eine Weile. Seine Lippen wurden schmal. »>Wie viel willst du?<«
    Sie nickte. »Du weißt sicher auch noch, dass ich darauf nichts erwidert habe.« Er verspannte sich; ehe er etwas sagen konnte, fuhr sie fort: »Das hier«, sie deutete auf ihn, auf sich, »ist Teil der Antwort.«
    Er trat von dem Feuer weg, sodass das flackernde Licht auf sein Gesicht fiel. Sie erwiderte seinen Blick, hielt ihn fest. »Was ich von dir im Gegenzug für meine Hand möchte, ist Partnerschaft. Eine Partnerschaft von Gleichberechtigten, jeder von uns mit seinen Stärken, mit seinen Schwächen und auch mit eigenem Willen, Bedürfnissen, Wünschen.«
    Ihr Blick traf seinen, sie legte den Kopf schief. »Wir sind uns in vielerlei Punkten sehr ähnlich - du verstehst, wie ich fühle. Was auch immer du für mich empfindest, ich empfinde dasselbe für dich. Daher, nein, ich werde nicht fügsam danebensitzen, wenn dein Leben in Gefahr ist, genauso wenig wie du das im umgekehrten Fall tätest. Ich werde für mich immer das Recht einfordern, etwas zu unternehmen, meinen Weg zu wählen.« Sie lächelte. »So wie ich dich gewählt habe - nicht nur jetzt, sondern schon im Sommerhaus am See. Das erste Mal, ich habe dich glauben lassen, es ginge um das Register. Das stimmt nicht, es ging immer nur um dich. Du warst alles, was ich mir je gewünscht hatte, mir je erträumt hatte, daher habe ich gegeben und genommen, als sich die Gelegenheit bot.«
    Sie holte tief

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