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Eine Nacht wie Samt und Seide

Titel: Eine Nacht wie Samt und Seide Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephanie Laurens
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Abendunterhaltung jäh unterbrochen wurde, indem ihre missratenen Söhne in aller Öffentlichkeit vor ihnen auf die Knie gezwungen wurden. Sie mussten dasitzen und sich im Beisein ihrer Freunde und Bekannten anhören, was ihre Söhne verbrochen hatten. Mr Dillon Caxton und seine Verlobte, die fabelhaft schöne Tochter des Earls, erzählten im Detail, wie sie von ihrem Verlobungsball entführt und in ein Bordell verschleppt worden war. Als Zeuge stand ihr Zwillingsbruder, Lord Russell, dabei, einer der begehrtesten Junggesellen der Stadt.
    In gewisser Hinsicht war ihre Racheaktion ein Wagnis, doch schließlich stellten sich alle in gerechter Empörung hinter sie.
    Jeder der vier »Herren« wurde der Gnade seiner Mutter und der guten Gesellschaft ausgeliefert.
    Es war spät, als sie an den Berkeley Square zurückkehrten.
    Überglücklich, die dramatischen Ereignisse hinter sich zu haben, betraten sie Horatias Haus - und gerieten in ein wahres Tollhaus.
    Dillon und Russ waren so überstürzt aufgebrochen, dass niemand gewusst hatte, wo sie hingegangen waren. Als sie jetzt mit ramponiertem Äußeren wieder auftauchten, wurden sie zunächst getadelt, doch dann wurde verlangt, dass sie erzählten, was vorgefallen war.
    Als alle sich hingesetzt hatten und bereit waren, ihnen zuzuhören, erzählten sie ihre Geschichte. In der Droschke hatten sie sich darauf verständigt, nichts zu verheimlichen; ihr Aussehen ließ keine Zweifel an ihren Aussagen aufkommen.
    Hayden Abercrombie-Wallace hatte keinen Platz mehr in der guten Gesellschaft. Dillon war sich nicht sicher, ob Abercrombie-Wallace noch unter den Lebenden weilte, nachdem er den Männern in der schwarzen Kutsche in die Arme gelaufen war.
    Alle waren von den Vorfällen der Nacht rechtschaffen empört, aber auch froh, dass die Geschichte mit dem Niedergang des Mannes endete, der besorgniserregend dicht davor gestanden hatte, den gesamten Rennsport an den Abgrund zu bringen.
    Dillon, Russ und Pris wurden als Helden gefeiert; all diejenigen, die nicht die ganze Geschichte um das Betrugsmanöver kannten, baten um Einweihung. Barnaby, leicht enttäuscht, dass er am Ende nicht dabeigewesen war, war nur zu gern bereit, die nötigen Informationen zu liefern. Dann brach er auf, um Bowstreet von den Vorgängen zu unterrichten.
    Inzwischen gewann Horatias Ball, der sich fast aufgelöst hätte, neuen Schwung. Die Musiker spielten leise in ihrem Alkoven, während die Gäste in Grüppchen zusammensaßen und sich unterhielten.
    Dillon schaute zu Pris. Sie lächelte strahlend, aber trotz ihrer Fröhlichkeit war sie müde und erschöpft. Er war sich ziemlich sicher, dass sie in Wahrheit der älteren Dame gar nicht zuhörte, die auf sie einredete.
    Sobald die Dame weiterging, berührte er Pris am Arm und schloss seine Hand um ihre, drehte sie zu sich um. »Lass uns heimgehen.«
    In Flicks Haus, wo er seine aufgewühlten Gefühle beruhigen konnte. Er war sich nicht sicher, was das für Gefühle waren, oder wie er sie beruhigen sollte. Schrecken, Furcht und Entsetzen, unendliche Erleichterung - das alles hatte er heute durchlebt, jetzt waren sie zwar abgeebbt, aber sie hatten Spuren hinterlassen. Er fühlte sich entblößt, aber auch irgendwie genötigt, etwas zu unternehmen - nur wusste er nicht, was.
    Bislang hatte er vor allen verborgen, was in ihm vorging, sogar vor Pris, aber jetzt wollte er das nicht mehr. Er schaute ihr in die Augen, während sie ihn ansah, ließ sie alles sehen und erklärte nur: »Mir reicht es.«
    Sie zögerte nur kurz, dann nickte sie. »Ich sage Russ und Eugenia Bescheid.«
    Dillon wartete an der Tür. Als sie an seine Seite zurückkehrte, trafen sie dort Horatia, die sie ausnahmsweise ohne Umstände gehen ließ. Dillon nahm Pris’ Hand und trat mit ihr aus dem Ballsaal in die Kälte der Nacht.
    Jake, ihr Fahrer, hatte sich entschieden, auf sie zu warten. Sie stiegen ein und ließen sich von ihm in die nah gelegene Half Moon Street bringen. Dillon bestand darauf, ihm ein großzügiges Trinkgeld zu geben, obwohl Jake protestierte, weil das überstandene Abenteuer Lohn genug sei.
    Dillon benutzte seinen Schlüssel, um die Eingangstür zu öffnen. Das Haus lag still und friedvoll; die Dienstboten hatten sich bereits für die Nacht zur Ruhe begeben, und die Bewohner der Zimmer in den oberen Stockwerken waren noch auf dem Ball. Stille Zufriedenheit umgab sie, als sie im Dunkeln die Treppe emporstiegen. Bis sie in Pris’ Zimmer angekommen waren, hatte Dillon sich

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