Eine Nacht wie Samt und Seide
Pferdetausches stattgefunden hat und in dieser Saison bei den Rennen wiederholt werden soll.«
Barnaby beugte sich vor, alle Gelassenheit fiel von ihm ab. »Also sind Sie auch der Ansicht, dass da etwas im Gange ist? Dass es nicht nur unsere übereifrige Phantasie ist, die die Informationen tollkühn verknüpft, über die wir zufällig gestolpert sind?«
Dillon musterte Demons Miene. Die gut geschnittenen Züge verrieten eine gewisse Grimmigkeit.
»Ich glaube nicht, dass Ihre Sorgen einer übereifrigen Phantasie entspringen.« Demons Lippen verzogen sich. »Ich wünschte, ich könnte die Beweise abtun und uns allen versichern, dass nichts daran ist. Doch es sind zu viele Teilchen, um noch Zufall sein zu können. Und wenn es kein Zufall ist, dann gibt es nur eine andere Erklärung - es wird ein Betrugsmanöver geplant.«
Dillon wechselte einen Blick mit Barnaby, dann sah er zu Demon. »Also, wie sollen wir weiter vorgehen?«
Sie trugen zusammen, was sie alles wussten - den Kindern wurde es langweilig. Mit einem mütterlich nachsichtigen Lächeln stand Flick auf, bedeutete den Männern, sitzen zu bleiben, und brachte die Kinder zur Tür. »Es ist Zeit für unseren Ausritt.« Sie nickte Barnaby zum Abschied zu, dann Dillon und warf Demon einen vielsagenden Blick zu. »Du kannst es mir nachher erzählen.«
Demon hob die Brauen, aber als er sich wieder umdrehte, stand da ein Lächeln in seinen Augen.
Nachdem sie alles aufgezählt hatten, was sie wussten, sammelten sie die Fragen, auf die sie am dringendsten Antworten haben wollten, und gingen die verschiedenen Möglichkeiten durch. Was sie unbedingt rasch überprüfen mussten, waren die Gerüchte unerwarteter Verluste in der Frühjahrsrennsaison.
»Wenn wir herausbekommen, welche Rennen und welche Pferde davon betroffen waren, dann hätten wir einen Anhaltspunkt.«
Barnaby schnitt eine Grimasse. »Als ich die Sache neulich schon einmal aufgerührt habe, löste sich alles in Luft auf, niemand wollte Namen nennen.«
Demon schnaubte. »Zu viele Gentlemen sorgen sich darum, was andere über sie denken. Sie grummeln und meckern, wenn es aber darum geht, eine konkrete Beschwerde zu äußern, um Himmels willen - wo kämen wir da hin! Es kann auch erst vor Kurzem zu Verlusten gekommen sein, von denen wir noch gar nicht gehört haben. Die größten Verluste aufgrund solcher Betrügereien treten nicht an der Rennbahn auf, sondern bei den Buchmachern in London. Dort werden die größten Wetten platziert, dort sind die unerwarteten Versager im Rennen am schmerzlichsten zu spüren. Wir sollten wenigstens ein paar derjenigen, die sich beschwert haben, überreden können, etwas genauer mit ihren Anschuldigungen zu werden.«
Jemand musste nach London fahren und den dortigen Gerüchten nachgehen. Da die Herbstrennsaison bereits lief, konnten weder Dillon noch Demon Newmarket verlassen. Demon könnte zwar seinen Bruder Vane benachrichtigen sowie seine Cousins Devil und Gabriel Cynster, die alle derzeit in der Stadt waren. »Wenn wir es erklären und Betroffene benennen können, wissen sie, wie man die Geprellten dazu bringen kann, konkret zu werden.«
Demon schaute Barnaby an. »Sind Sie bereit, nach London zurückzukehren und mithilfe der anderen zu sehen, was Sie herausbekommen können?«
Barnaby war einverstanden. »Ich werde es auch meinem Vater gegenüber erwähnen.« Sein Vater hatte Verbindungen zur neuen Polizeibehörde. »Einer der Inspektoren hat vielleicht was gehört. Ich breche heute Nachmittag auf.«
»Inzwischen werde ich hier Ohren und Augen aufhalten.« Demon wandte sich an Dillon. »Was dich betrifft ...« Ein wölfisches Lächeln spielte um seine Lippen. »Ich glaube eher nicht, dass Flick bei Miss Dalling etwas erreichen wird. Ein Zusammentreffen auf gesellschaftlichem Boden sollte dir hingegen durchaus dabei helfen, sie für unsere Sache zu gewinnen.«
Dillon schnitt eine Grimasse. »Wenn sie mir nur verraten würde, was sie über das Register wissen will oder noch besser weshalb ...« Er brach ab, schüttelte den Kopf. »Ich bin überzeugt, dass sie etwas weiß, aber ...«
»Aber«, unterbrach ihn Demon, »sie hat Angst, das zu enthüllen, was sie weiß, zum einen, weil sie nicht begreift, was es bedeutet, und zum anderen, weil sie jemanden schützen will.« Er erwiderte Dillons Blick. »Du musst Miss Dallings Vertrauen erwerben. Ohne das wirst du nichts aus ihr herausbekommen -hast du es aber, wird sie dir alles erzählen.«
Demon lächelte, aber
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