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Eine Nacht wie Samt und Seide

Titel: Eine Nacht wie Samt und Seide Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephanie Laurens
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Junge verkleidet und rittlings zu Pferde.« Sein Blick bohrte sich in ihren. »Man will sich gar nicht vorstellen, wem du am Ende begegnest. Oder was derjenige denkt.«
    Sie kniff die Augen zusammen, öffnete den Mund ...
    »Jawohl. Mr Caxton hat recht«, mischte sich Patrick ein. »Allein in der Nacht zu reiten ist nicht sicher, Ihre Tante wäre die Erste, die dem zustimmt.«
    Sie schaute rasch genug von Patrick zu Dillon, um DilIons kaum merkliches, typisch männliches Nicken zu sehen. Dillon hatte am Morgen Patrick und die Kutsche geholt; sie hatten genug Zeit gehabt, sich zu unterhalten und sich ein erstes Bild vom anderen zu machen.
    Sie setzte ein Lächeln auf, streckte die Hand aus, nahm Dillon die Zügel aus dem lockeren Griff und reichte sie Patrick. »In dem Fall kommst du besser herein und sprichst mit Tante Eugenia. Den ganzen Weg nach Hause zurückzureiten und dann wieder her, alles noch heute Abend ... nein, das wäre überflüssig. Ich bin sicher, sie wird wie ich darauf bestehen, dass du zum Abendessen bleibst. Besonders, da es für Russ ist - er ist konkurrenzlos ihr Lieblingsneffe.«
    Sie hakte sich bei Dillon unter, aber er wich keinen Zoll von der Stelle.
    »Man erwartet mich zu Hause.«
    »Ach, sicher kann Patrick es einrichten, dass ein Stallbursche eine Nachricht überbringt.« Sie starrte Patrick an, der nach unten schaute, um sein Lächeln zu verbergen.
    »Ja, das könnte ich tun.« Er blickte Dillon an. »Wenn Sie mir sagen, was und wem es ausgerichtet werden soll, werde ich es sogleich veranlassen.«
    Dillon erkannte, wenn er sauber ausmanövriert worden war. Im Geiste seufzte er ergeben und richtete den Blick auf Pris, die an seinem Arm hing. »Ich nehme an, deine Tante wird entzückt sein, wenn wir ihr berichten können, dass wir deinen Bruder praktisch aufgespürt haben, oder?«
    Sie lächelte und drehte ihn zum Haus. »Sie wird ganz aus dem Häuschen sein und Adelaide auch.« Während sie ihn mit sich zog, unterrichtete sie ihn vergnügt: »Sie werden dir beide danken wollen.«
    Das taten sie auch, aber zu Dillons Erleichterung wurde es nicht ganz so schlimm, wie er insgeheim befürchtet hatte. Die beiden waren unendlich froh, dass sie kurz davor standen, Russ zu finden, aber auch überaus interessiert, mehr über den mutmaßlichen Schwindel zu erfahren, von dem Russ offensichtlich Wind bekommen hatte. Sie wollten unbedingt alle Einzelheiten erfahren.
    Dillon entspannte sich in der Gesellschaft der Damen leichter als angenommen. Über den Dinnertisch hinweg schaute ihn Pris an, der seine entspannte Stimmung nicht entgangen war, und schnitt eine Grimasse, worauf er sich fast verschluckt hätte.
    Er zahlte es ihr jedoch gleich heim, indem er Lady Fowles haarklein erzählte, was sie in dieser Nacht zu tun vorhatten -keine Kutschfahrt, sondern ein nächtlicher Ausritt. Allerdings hatte er rechtzeitig seine Beine unter seinen Stuhl gezogen, sodass Pris ihn nicht unterm Tisch gegen das Schienbein treten konnte. Sie versuchte es, erwischte ihn wegen seiner Vorsichtsmaßnahmen aber nicht; Lady Fowles überlegte gründlich und gab dann ihren Segen. Russ nach Hause zu bringen hatte Vorrang vor Anstand und Sitte.
    Um neun Uhr brachen sie auf. Pris hatte wieder Jungenkleider angelegt. Als sie zum Stall gingen, knirschten ihre Stiefel bei jedem Schritt auf dem Kiesweg. Patrick brachte ihnen ihre Pferde, die wieder ausgeruht waren, und hielt die Stute ruhig, sodass Pris sich in den Sattel schwingen konnte.
    »Seien Sie vorsichtig«, rief Patrick ihnen nach, als sie die Tiere wendeten. Dillon hob grüßend eine Hand, dann drückte er Solomon die Fersen in die Flanken und sandte den Rappen hinter Pris’ Stute her, die bereits nach Süden ritt.
    Er holte sie rasch ein und hielt sich dann auf der Straße zur Stadt an ihrer Seite. Zu dieser Stunde gab es, so gekleidet, wie sie war, und in seiner Begleitung keinen Grund, nicht durch Newmarket zu reiten, statt den Umweg um die Stadt herum zu nehmen. Dennoch führte er sie lieber durch ruhigere Gassen und kehrte erst auf die große Straße zurück, als die Häuser Wiesen und Feldern wichen. Die Heide lag links von ihnen, während sie nach Hillgate End galoppierten.
    Gemeinsam mit Pris ritt er durch das Tor und bog von der eichengesäumten Auffahrt auf einen schmalen Reitweg ein, der durch den Park führte. Das Haus lag ruhig da, als schlummerte es im Mondlicht. Er schaute, als sie den Pferden auf einer weiten baumlosen Anhöhe die Zügel hingaben, auf die

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