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Eine Nacht wie Samt und Seide

Titel: Eine Nacht wie Samt und Seide Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephanie Laurens
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den Augen deutete er auf Pris. »Hat Harkness Sie hier gefunden?«
    »Nein, wenigstens nicht persönlich. Er und sein Oberstallbursche haben seit meinem Weggang so lange gesucht, wie es ihnen nur irgend möglich war, daher musste ich in Bewegung bleiben. Schließlich habe ich diesen Ort gefunden und wähnte mich in Sicherheit, aber letzte Nacht kamen sie plötzlich her. Glücklicherweise war ich gerade draußen, um Anzündholz zu sammeln, sah sie und konnte mich rechtzeitig verstecken. Eine Weile haben sie die Hütte nur beobachtet, dann sind sie hineingegangen. Sie haben sie durchsucht. Ich habe mich herangeschlichen und sie belauscht. Meine Sachen haben sie nicht gefunden, daher waren sie nicht sicher, wer die Hütte benutzt. Sie sind wieder herausgekommen, haben sich zwischen den Bäumen versteckt und noch ein paar Stunden gewartet.« Russ erschauerte. »Es war schon fast im Morgengrauen, als sie endlich fortritten. Aber auch dann habe ich nicht gewagt, mein Versteck zu verlassen, bis ich sicher sein konnte, dass sie mit den Pferden auf der Heide waren. Da ich nicht mehr da bin, muss Harkness jetzt selbst das Training überwachen.«
    Dillon blickte Pris an. »Es war Pris, die Harkness hierhergeführt hat. Sie ist ausgeritten, um beim Training die Lage auszukundschaften, als Junge verkleidet, so wie jetzt. Harkness hat sie aber bemerkt, er dachte, sie sei Sie, hat auf sie geschossen und hat sie zu Pferde verfolgt. Zufällig ist sie in diese Richtung vor ihm geflohen.«
    Entsetzt starrte Russ seine Schwester an, dann fluchte er ausgiebig und erfinderisch. Dillon mochte ihn immer besser leiden. Pris wirkte nur gelangweilt.
    »Hölle und Teufel!«, kam Russ zum Ende. »Was ist geschehen?«
    »Ich ritt gerade aus, habe Pris aufgehalten, dann hat Harkness mich erkannt und beschlossen, dass er Ihnen nicht weiter folgen müsse, wenn das hieße, mir zu begegnen«, entgegnete Dillon trocken.
    Russ schnaubte abfällig. »Sie unter verdächtigen Umständen zu treffen wäre sein schlimmster Alptraum.« Er richtete seinen Blick auf seine Schwester. »Aber was, bei allem, was dir heilig ist, hast du dir dabei gedacht?«
    Pris reckte die Nase in die Luft. »Ich habe dich gesucht.« Russ starrte sie an; sie erwiderte seinen Blick ungerührt. »Du hast doch nicht ernsthaft geglaubt, dass ich das nicht tun würde, oder?«
    Das war eine rhetorische Frage, daher mischte Dillon sich wieder ein. »Wir können nicht hierbleiben - ich möchte noch nicht einmal hier über die Schwierigkeiten reden, in denen Sie stecken. Je eher wir Sie sicher vor Harkness’ Zugriff unterbringen können, desto besser. Ich kenne genau den richtigen Ort.« Er stand auf.
    Russ, der es ihm langsamer nachtat, blickte von ihm zu Pris. »Wo denn?«
    »Nein.« Dillon fing Pris’ Blick auf, als sie sich ebenfalls erhob. »Je weniger wir hier sagen, desto besser. Holen Sie die Taschen, dann brechen wir auf.«
    Pris drehte sich um und schob ihren Bruder in Richtung der Abstellkammer. »Er hat recht. Er ist sturköpfig und anmaßend, aber in diesem Punkt hat er recht.«
    Russ warf Dillon einen weiteren Blick zu, einen, der sowohl abwägend als auch argwöhnisch war, aber wie Dillon gehofft hatte, überzeugte der Umstand, dass Pris seine Anweisung befolgen wollte, ihren Zwillingsbruder, es ebenfalls ohne weitere Einwände zu tun. Zusammen holten sie die Taschen. Dillon nahm Pris die Reisetasche ab. »Lösch bitte die Lampe.«
    Er stieß die Tür auf und trat hinaus, über seine Schulter sagte er zu Russ: »Sie können die Stute nehmen und die Satteltaschen. Pris kann hinter mir sitzen und die Tasche hier tragen.«
    Das war das einzige Arrangement, das funktionieren würde; die Stute konnte nicht zwei Reiter tragen, und Dillon war für sie zu schwer. Nach einem prüfenden Blick nickte Russ zustimmend. Pris kam ebenfalls nach draußen und schloss die Tür hinter sich.
    Sie wandte sich zur Stute und ihrem Bruder um. Russ warf ihr einen Blick zu und deutete mit dem Kopf auf Dillon. »Reite mit Caxton. Ich folge euch.«
    Pris zögerte, traf ihre Entscheidung und ging zu Dillon.
    Er saß auf, zog einen Fuß aus dem Steigbügel, damit sie ihn zum Aufsitzen benutzen konnte. Er hielt ihr den Arm hin, den sie ergriff; sie stellte ihren Fuß in den Steigbügel und schwang sich hinter ihn. Dort rutschte sie etwas hin und her, um einigermaßen bequem zu sitzen, und schlang ihm beide Arme um die Mitte. Er wartete, bis Russ die Steigbügel für sich eingestellt hatte und ebenfalls

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