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Eine Reise beginnt

Eine Reise beginnt

Titel: Eine Reise beginnt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eliandra Murr
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alles fremd. Er hatte sich in Sahelan verliebt und die Nacht trug nicht dazu bei, den Abschied und seine Aufgabe leichter anzugehen. Er hasste seinen Schicksalsweg und er hasste ihr Schicksal, welches sie hier an diesen Ort band. Das Erleben der Augenblicke waren das Einzige, was ihnen im Moment blieb. Er dachte an den Ausflug in den Wald, sein Element, und er sah die hübsche Fahn an. Nach vorne wollte er nicht blicken. Noch nicht. -
     

    Ein berittener Trupp der Fahn brachten Koperian und seine Freunde bis an den Wald der Elfen von Dialihnén, den sie gegen Abend erreichten.
    Sie wurden schon bei den ersten Bäumen des Waldes erwartet. Die Frauen bauten schnell ein Nachtlager auf, um mit Borion die Nacht an den Grenzen des Elfenreiches zu verbringen. Sie wollten den Zwerg dann erst am nächsten Morgen alleine weiterziehen lassen.
    Koperian, Indo und Valar verabschiedeten sich gleich und ritten zu dem Begrüßungstrupp der Elfen von Dialihnén.
     

    Horvilin, ein für einen Elfen hoch gewachsener älterer Mann begrüßte die Fremden und nachdem klargestellt worden war, das Indo kein Kobold war, ritten sie noch bei Sonnenuntergang in den Wald.
    Koperian sog die Luft des Waldes ein und tastete mit seinen druidischen Wurzeln nach dem Leben hier. Er war nicht erstaunt, dass er auf andere druidische Wurzeln stieß, war aber nicht darauf gefasst einen derben Blitzschlag von ihnen abzubekommen. Mit Schmerz verzerrtem Gesicht und einem „Autsch“ zog er sich schnell in seinen Körper zurück.
    Horvilin lächelte sanft:
    „ Habt ihr soeben Nillina unsere Druidin kennen gelernt?“ fragte er leicht spöttisch.
    „ Öh, ich glaube schon“, gab Koperian zurück, der dem Gespräch mit dem Elfen nur mit einem Ohr lauschte. Das andere Ohr begab sich zu den Wurzeln der Waldzauberin zurück.
    Die fremden Druidenwurzeln, mit denen das gesamte Leben hier atmete, tasteten nun nach ihm, dem Eindringling. Koperian gab seine druidische Gestalt für die fremden Wurzeln frei. Waldzauberer gaben sich keine Namen, sondern bezeugten ihre Existenz über eine magische für sie charakteristische Gestalt, über welche sie dann die Kräfte der Natur erkundeten und über die sie als Druiden für andere zu erkennen waren. Koperian hatte sich als ein Haikombaum, eine Nadelbaumart aus Tasmanorb definiert. Die Rinde dieses Baumes war das, was den Druiden ausmachte. Die Rinde war nicht wie üblich gemustert, sondern zeichnete lauter druidische Symbole und Wellenformen in den Stamm des Baumes. Diese Zeichen gaben Koperians Denken und Wissen zu erkennen, waren von vorne herein durch die Art des Elfen bestimmt und würden sich nur durch das Leben und die weiteren Erfahrungen Koperians noch verändern. Seit der Abreise aus Tasmanorb war schon eine weitere Linie entstanden, die tief in den Stamm geritzt aussah und die schmerzlichen Erfahrungen des letzten Wegstückes zu erkennen gaben. Diesen Haikobaum bestieg nun gerade eine kleine unscheinbare Waldkatze, die neugierig die Äste und die Rindenstruktur des Fremden erkundete. Die kleine Katze hatte ein sehr weiches und gut gepflegtes Fell. Ihre Musterung war nicht katzentypisch. Die Druidin aus diesem Wald gab sich also durch eine Katzengestalt zu erkennen. Ihre Muster verrieten ein behütetes und bis jetzt sehr ruhig verlaufenes Leben. Die Katze war noch sehr jung und die Druidin kannte noch nicht viele Zauber. Koperian lächelte. Sie war noch ein Lehrling und doch schon so frech ihm einen magischen Schlag entgegen zu setzten. Als die Katze sich umgesehen hatte sprang sie vom Baum und verschwand wieder im Wald und Koperians Geist kehrte zu den Elfen um ihn herum zurück.
     

    Alle ritten ruhig nebeneinander her. Die Elfen schätzten die Stille und sahen es nur als höflich an nicht zu sprechen. Valar und Indo schienen sich dabei nicht sonderlich wohl zu fühlen. Sie ritten eher aus Unsicherheit schweigend mit. Im Wald war es schon sehr dunkel, doch die Elfen führten die Fremden zielsicher durch das Waldlabyrinth vor ihnen.
    Bald schon sahen alle Lichter und plötzlich tauchten vor ihnen riesengroße Wälle auf, die eine sehr gut befestigte Burg oder Stadt vermuten ließen. Die Wälle waren wie aus dem Nichts plötzlich vor ihnen aufgetaucht und Valar und Indo konnten sich einen erstaunten Kommentar nicht verkneifen.
    Koperian kannte den Elfenzauber schon. Elfen versteckten ihre Lebensräume vor unliebsamen Besuchern und nur vor besonderem Besuch tauchten dann die Städte plötzlich wie aus einer

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