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Eine Reise beginnt

Eine Reise beginnt

Titel: Eine Reise beginnt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eliandra Murr
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und viele kleine Schellen umgebunden. Und tobten mit Flöten und Farben durch die Straßen. Wer ihnen in die Quere kam wurde im Gesicht bemalt und selbst die fremden Besucher blieben von diesem Brauch nicht verschont.
    Die Erwachsenen zeigten auf einen großen Markt ähnlichen Platz ihre Reit und Kampfkünste und auf einem anderen, etwas kleinere Marktplatz wurde gebacken, gebraten und getrunken.
    In den Häusern, die alle für die Festlichkeit geöffnet worden waren wurden Spiele gespielt und handwerkliche Waren verkauft und zur Schau gestellt.
    Koperian ließ sich den Trubel einige Stunden gefallen, zog sich dann aber in den Tempel zurück, der inzwischen leer und einsam geworden war.
    Aber das war ihm gerade recht. Ihm war nicht nach Feiern zumute. Ihn holte die Traurigkeit wieder ein, die er hier erfahren hatte du zog sich in einen entlegenen Winkel des Tempels zurück um zu grübeln.
    Er wusste nicht wie lange Sahelan wohl vor ihm gestanden haben mochte, doch plötzlich nahm er ihren Schatten und ihren Geruch war. Er blickte auf.
    „ Ist euch nicht nach Feiern zumute“, fragte sie leise mit ihrer lieblichen Stimme.
    „ Nein“, entgegnete der Elf kurz, „es lastet zuviel auf mir.“
    „ Das kann ich gut nachfühlen“, sagte Sahelan nach einer kurzen Pause und der Elf erinnerte sich an die Geschichte und das Schicksal der Fahn.
    „ Setzt euch doch“, bot der Druide an und die Oberst der Fahn ließ sich neben dem Elfen nieder.
    Sie saßen so eine Weile, bis Sahelan wieder anfing zu sprechen:
    „ Kommt, ich will euch etwas zeigen, was bis jetzt noch nie ein Fremder gesehen hat.“
    Zögernd stand Koperian mit auf. Er hatte kein großes Interesse an etwas Neuem mehr. Die Fahn zog ihn liebevoll mit und er ließ es geschehen.
    Sie zog ihn durch die Tempelanlage und an dem Eingang der Bibliothek vorbei. Dann öffnete sie eine Tür und führte den Elfen viele Treppen hinunter bis tief in den Hügel, auf der Kanriem stand, bis es nicht mehr weiter ging.
    Vor ihnen lag eine große und schwere Tür, wie sie nur von Zwergen gemacht werden konnte.
    Sahelan sprach ein Wort was der Druide weder verstand noch kannte und die Tür ging auf.
    Ein unwirkliches und doch sehr mildes Licht erleuchtete einen Raum, der nicht aufzuhören schien. So etwas hatte der Druide noch nie gesehen. Vor ihnen lag wie ein Wald aus Kristallen, wie als wenn alles mit Eis überzogen worden wäre. Die Kristalle leuchteten milchig weiß und alles schien still und friedlich zu schlafen.
    Koperian stockte der Atem vor Erstaunen.
    „ Dies ist ein kleiner Teil des Reiches aus denen die Tabuks kommen“, flüsterte Sahelan.
    „ Hier wohnt Lihn …“, und nach einer Pause fuhr sie fort:
    „ Es ist ein toter Teil des Reiches, welches keine Verbindung mehr zu der großen Tabukwelt hat. Über die Bauart des Tempels und die Lichtspiele dort konnten wir diesem Raum in unsere Welt holen.“
    „ Es ist wunderschön“, hauchte der Druide.
    „ Wir sind dabei unsere Schuld zu bezahlen“, triumphierte die Fahn.
    „ Lihn, wie ihr sie nennt hilft uns dabei.“
    Der Druide nickte.
    „ Das Tabuk weiß so vieles“, fuhr Sahelan fort, „vertraut ihr, Koperian.“
    Der Elf sah der Obersten der Fahn in die Augen und nickte.
    „ Ich weiß“, entgegnete er kurz.
    Als sie wieder nach oben stiegen faste Koperian Sahelans Hand und drückte sie ganz fest. Die Fahn sah ihn an und lächelte.
     

    Sie beschlossen nicht zu den Anderen zurück zu gehen. Koperian und Sahelan zogen sich in die Stille des Hauses zurück in dem die Oberste wohnte und welches nicht für die Festlichkeiten geöffnet worden war. Nach dem Glauben der Elfen hatten beide einen Schicksalsweg, einen sehr schweren Schicksalsweg zu gehen. Dieses Leid verband sie stark und machte sie zu mehr als nur Verbündete. Koperian hatte nicht gedacht, dass er sich einmal in eine Frau verlieben würde, die keine Elfe war.
    - Was war das doch für eine verrückte Zeit! Er würde sie für eine kurze Weile sehr intensiv kennen lernen und sie genauso schnell auch wieder verlassen müssen. Er hatte eine Leidensgenossin auf einem Weg, den er niemals gewollt hatte. Er würde früher oder später seiner Art als Druide beraubt werden um die Aufgabe des Druiden in ihm zu Ende bringen zu können. Und jetzt würde er mit der Obersten der Fahn ein Liebesbündnis eingehen. Es war nicht die Art der Elfen solche Bündnisse zu brechen. Die Elfen die er kannte, suchten einander fürs Leben. Es war einfach alles anders und

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