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Eine riskante Affäre (German Edition)

Eine riskante Affäre (German Edition)

Titel: Eine riskante Affäre (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Joanna Bourne
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Kumpel . Die Blicke zweier Gleichgesinnter trafen sich.
    Schwarze Pfoten wurden in kurzen, zuckenden Bewegungen aneinandergerieben. Dann verdrehte das Vieh den Rücken und machte sich daran, sich zu putzen. Er und das Frettchen verstanden sich ohne Worte.
    »Nach Feierabend lasse ich ihn unten im Haupttrakt laufen.« Jess steckte die Finger durchs Gitter und machte sich am Wassernapf zu schaffen. »Er verbringt die Nacht damit, durch die Warenstapel zu sausen und die Katzen zu erschrecken. Wenn er nachts durchs Lagerhaus getollt ist, hat Kedger immer gute Laune.«
    Mit einem kurzen Dreh ihres Zeigefingers schob sie sich eine Haarsträhne aus dem Gesicht. Diese floss in den schmalen Spalt hinter ihrer Ohrmuschel und entwand sich wie herabtröpfelnder Honig.
    Sie wusste, dass er dicht hinter sie getreten war. Auch wenn in ihrem Innern Wut brannte, spürte er – ja, roch er beinahe – , wie sehr ihre Aufmerksamkeit auf ihn gerichtet war. Sie wollte ihn. Jess war eine Frau mit dem Wissen einer Frau. Ihre Erregung füllte den Raum zwischen ihnen, waberte zwischen ihnen hin und her und verband sie miteinander.
    Er hatte sich Geliebte genommen, weise und geschickte Frauen, die alle Tricks der hohen Kurtisanenschule anwendeten, um ihn zu erregen. Jess erreichte das mit kleinsten Gesten, völlig unabsichtlich. Nach wie vor mit dem Rücken zu ihm und der Hand oben auf dem großen Käfig, verharrte sie regungslos und tat so, als wäre nichts.
    Sie war zauberhaft, und sie zog ihn an wie Ebbe und Flut. Was zum Teufel sollte er nur unternehmen?
    Metall klickte auf Metall. Sie spielte mit dem Riegel. »Pitney ist noch so jemand, nach dem Kedger gern schnappt. Komisch, nicht wahr?« Sie erinnerte ihn daran, dass Pitney in nur sechs Metern Entfernung durch die Scheibe spähte, starr wie ein Wasserspeier. Die ganze Zeit über spürte Sebastian die nervöse Energie, die sie ausstrahlte. Jeder Zentimeter ihrer Haut war erwartungsvoll angespannt für den Fall, dass er sie berührte.
    Nicht heute. Nicht diese Nacht. Doch bald schon würde er sie anfassen, ohne Tabus, überall. Er würde in sie eintauchen und spüren, wie sie vor grenzenloser Befriedigung die Kontrolle verlor. Er hatte nicht vor, einen Hehl aus dem zu machen, was er im Sinn hatte. Sollte sie ruhig ein Weilchen damit rechnen.
    »Jess.« Ohne sie zu erschrecken, legte er die Fingerspitzen auf ihre Schulter. Sie war kein Feigling und drehte sich sofort um. Ihre Lippen zeigten Verunsicherung und spiegelten die starke Anziehungskraft wider, die zwischen ihnen bestand und ihr ganz und gar nicht gefiel. In ihren goldbraunen Augen lag Unerschrockenheit.
    Er hätte ihr eine Reaktion entlocken können, sogar hier, sogar jetzt, da sie so böse auf ihn war. Das war der Schwachpunkt bei einer Frau wie Jess. Sie schaffte es nicht, eine andere Person lange zu hassen. Nicht so, wie er es vermochte. Der Hass brannte und brodelte in ihren Eingeweiden nicht wie ein Säurekloß. Sie war kein bisschen nachtragend.
    »Tut mir leid, dass ich Ihre Sachen durchstöbert habe.« Wenn er nur genügend Zeit bekäme, brächte er sie schon dazu, ihm zu verzeihen, weil er ein verführerischer Hurensohn und sie eine warmherzige Frau war.
    Er würde es aber nicht in diesem Goldfischglas von einem Büro tun. Nicht mit Pitney auf der anderen Seite der Scheibe und Angestellten, die überall herumliefen. Erst wenn er mit ihr allein war, würde er es tun, und keiner würde sie dabei stören.
    Ich sorge dafür, dass du am Leben bleibst, Jess.
    »Was Sie da treiben, ist, einen Bären mit einem Stock zu piesacken. Siebenunddreißig arrogante, reiche, gefährliche Bären. Bis Sie einer von ihnen wie eine Fliege zerquetscht.«
    Sie zuckte die Schultern. Der dunkle, weiche Stoff ihres Kleides glitt unter seiner Hand dahin.
    »Lassen Sie diese Männer in Ruhe, oder ich sorge dafür, dass Sie gleich neben Ihrem Vater in der Meeks Street eingesperrt werden. Wenn es sein muss, würde ich nicht davor zurückschrecken, um Sie vor Schlimmerem zu bewahren. Blasen Sie die Jagd ab.«
    »Nein.« Sie blickte ihn fest an. Dieser alte Schweinehund, Josiah Whitby, hatte nicht den kleinsten Bruchteil dieser Loyalität verdient.
    Als er sie losließ, war es, als ließe er Sonnenlicht aus einem dunklen Raum entweichen. »Finden Sie eine andere Möglichkeit.«
    Nach dieser halben Portion von einer Entschuldigung stapfte der Kapitän davon. Es tat ihm leid. Ha!
    Sie hätte ein paar kluge spitze Bemerkungen machen sollen. Wie es eine

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