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Eine riskante Affäre (German Edition)

Eine riskante Affäre (German Edition)

Titel: Eine riskante Affäre (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Joanna Bourne
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ihn zu seinem Messer greifen.
    Es war das Frettchen, außerhalb seines Käfigs. Fauchende Kiefer verbissen sich in Sebastians Stiefel und rissen am Leder. »Vorsicht, Jess! Zurück. Die sind bissig.«
    Ehe er sie davon abhalten konnte, war sie auf dem Boden, zog ihm die Krallen und das Knäuel vom Stiefel und presste das Tier an sich. »Böses Frettchen! Aus!«
    Ein halber Meter boshaften Pelzes wand sich unter Fiepen und streckte sich, um Jess das Gesicht zu lecken. Sie stieß ein Lachen hervor und ließ sich mit kindlicher Unbefangenheit im Schneidersitz auf dem Boden nieder. »Böser Kedger.«
    Sebastian stieß den angehaltenen Atem aus. »Verfluchtes Biest.« Gestern Nacht hatte er das Ding in seinem Käfig gesehen, wo es gefaucht und geknurrt hatte. Er hatte sich gefragt, was eine heimtückische Bestie wie diese in Jess’ Büro verloren hatte. »Muss ein Haustier sein. Ihr Haustier.«
    Mit einem Seitenblick warf sie ihm den Anflug eines Grinsens zu. »Das ist mein Begleiter. Ist schon ein Weilchen bei mir, der Kedger. Sag dem Kapitän Hallo, Kedge.«
    Sebastian versuchte, sein Messer möglichst unauffällig in das in seiner Jacke angebrachte Futteral zurückzustecken. Sein Herz hämmerte noch immer wild. Er hatte gedacht, das Biest würde ihr die Augen auskratzen. »Einige Frauen halten sich Spaniel.«
    »Ich hörte davon.« Sie drückte dem feindseligen, sich windenden Tier ihr Gesicht ins Fell und blies sanft hinein. »Ruhig jetzt. So ist er ein braver Kedger. Feiner Junge.«
    Diese heisere Stimme regte Sebastians Fantasie an. Ihr seidiger Tonfall wob sich zupfend und liebkosend durch seinen Körper. Er konnte Jess’ säuselnden Atem förmlich auf seiner Haut spüren.
    Er hatte vor, diese Frau so lange zu bezaubern, bis sie ihn schmachtend und willig anblickte und ihre Münder allerlei Dummheiten auf dem Körper des anderen anstellten.
    Doch nicht jetzt.
    Allein diese Vorstellung genügte, um ihn schlagartig steif werden zu lassen. Dies war weder der richtige Zeitpunkt noch der richtige Ort. Hör auf. Nur ein winziger Fehler, und sie bekommt wieder Angst vor dir. Denk an etwas anderes! Streng dich verdammt noch mal an!
    Es war unmöglich, an etwas anderes als an Jess zu denken. Draußen im Angestelltenbüro waren sämtliche Rollläden hochgezogen und ließen die morgendliche Sonne herein. Sie erstrahlte auf jedem Schreibtisch und Schrank und strömte durch den Raum, um Jess von hinten zu erleuchten. Rund um ihren Kopf brachen Haarsträhnen aus und glänzten wie venezianisches Glas. Ein von Gold überzogenes Mädchen, erstrahlt im Lichterglanz.
    Unter ihrem Zopf tauchte eine schwarze Knopfnase auf, dann eine spitze, graue Schnauze und danach hinterlistige schwarze Augen. Lippen zogen sich zurück und legten Reißzähne frei, oben wie unten. Wenn es sie biss, würde er es erwürgen. »Es zerreißt Ihnen das Kleid, wenn es sich so hineinkrallt.«
    »Er ist aufgeregt. In letzter Zeit war viel los.« Jess spreizte die Finger und ließ die kleine schwarze Perlennase dazwischen auf Erkundungstour gehen. »Ist schon ziemlich ungewöhnlich, wie er auf Sie losgegangen ist. Normalerweise beißt er nicht einfach drauflos.«
    »Und das wird er auch lassen, wenn er weiß, was gut für ihn ist. Warum bringen Sie diesen Sohn einer … Frettchendame nicht dahin, wo er keinen Schaden anrichtet?«
    Ihr Lächeln wurde breiter. Es hatte ihr Spaß gemacht zu sehen, was für einen Tanz er vollführt hatte, um den Zähnen zu entgehen. Das Tier grinste hämisch über ihre Ellenbeuge hinweg und gackerte schadenfroh. »Er mag Sie wohl nicht«, stellte sie fest. »Man sagt, Tiere haben ein Gespür für Menschen.«
    »So sagt man.«
    »Wahrscheinlich erblickt er unergründliche Tiefen der Niedertracht in Ihnen.« Während sie mit einer Hand das Frettchen hätschelte, spielte sie mit dem Riegel des Käfigs. Das Tier rannte kopfüber ihren Arm hinunter, bezog auf einem aufgerollten Teppich Stellung und schimpfte, wobei es den Schwanz katzenähnlich aufplusterte. »Er ist heute wohl etwas nervös. Sie können sich nicht vorstellen, wie sensibel Frettchen sind.«
    Die Käfigtür schloss sich. Stahl knirschte zwischen Marderkiefern, als Jess’ süßes, sensibles Haustierchen versuchte, sich nach draußen zu nagen. Hinter seinen kleinen, runden, glänzenden Augen wütete eine Flut von Todesdrohungen.
    Die er mit ebenfalls leicht zurückgezogenen Lippen erwiderte. Bis Sonnenuntergang könntest du dich in einen Pelzmuff verwandelt haben,

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