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Eine Rose fuer Captain Sparhawk

Eine Rose fuer Captain Sparhawk

Titel: Eine Rose fuer Captain Sparhawk Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Miranda Jarrett
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Seele gnädig sein.“
    „Amen“, fügte Nick hinzu. „Aber jetzt, das versichere ich Ihnen, ist sie hier auf diesem Schiff.“
    „Und Sie, Captain Sparhawk, sind viel verrückter, als Sie glauben.“ Rose konnte nicht umhin, mit der Faust auf die Lehne des Stuhles zu schlagen, um ihren Worten mehr Nachdruck zu verleihen, ehe sie sich abwandte, um zu gehen. „Vielleicht wird die Lily, die Sie sich vorstellen, Ihnen Gesellschaft leisten, denn ich werde es nicht tun. Guten Abend, Captain.“
    „Nein, Sie werden noch nicht gehen.“ Innerhalb eines Augenblicks war er um den Tisch herum und an ihre Seite getreten. Er packte ihren Arm so, dass sie nicht entkommen konnte.
    „Sie haben keinen Grund, mich hier festzuhalten, Captain“, sagte sie so gelassen, wie es ihr nur möglich war. „Sie können mich in die kleine Kabine verbannen, die sie mir gegeben haben, denn ich bin Ihre Gefangene, aber sie können mich nicht hier festhalten, nicht in ihrem Quartier, während sie das Andenken meiner einzigen Schwester verspotten!“
    „Nein“, erwiderte er leise, „sie ist es, die über mich spottet. Denn ich sage Ihnen, Miss Everard, Ihre Schwester ist hier.“
    Nick packte Roses Arm fester und zog sie näher an sich. Ein Tropfen fiel aus seinem nassen Haar auf ihr bloßes Handgelenk, und sie erschauerte.
    „Sie sind verrückt!“, rief sie verzweifelt aus. „Niemand weiß besser als ich, dass Lily tot ist!“
    „Ich habe nicht behauptet, dass sie das nicht ist, oder?“, sagte er heiser. Sein Atem ging schneller. Er sah wieder an Rose vorbei, und in seinen grünen Augen lag ein unnatürlicher Glanz, als er den Blick durch die Kabine schweifen ließ. „Es ist ihr Geist, ihre Seele, dich mich verfolgt, seit ich dieses Schiff übernahm.“
    „Ich glaube Ihnen nicht“, flüsterte Rose. Sie fühlte seine Anspannung, die sich durch seine Finger auf sie zu übertragen schien. „Wie sollte ich das?“
    Er lachte wieder voller Bitterkeit. „Oh ja, warum sollten Sie das? Würden Sie mir zuhören, wenn ich Ihnen sage, wie sie gekleidet ist, ganz in Weiß, mit rosa Bändern im Haar? Sogar ihre Flügel sind so weiß wie die eines Schwans.“
    „Ihre Flügel ?“
    „Flügel, jawohl. Wie sollte sie sonst der Engel Lily sein?“
    Rose senkte den Kopf. „Ich wollte nicht an Ihren Worten zweifeln“, meinte sie schließlich. „Es ist nur … nun ja, sosehr ich Lily auch liebte, ihre Handlungen waren nicht immer sehr engelhaft.“
    „Das ist egal. Sie spielt die Rolle jetzt ziemlich gut.“ Nick zog die Brauen zusammen, als er versuchte, sich genau an Lilys Aussehen zu erinnern. „Ihr Haar ist ganz passend für einen Engel, allerdings mehr kupfer- als goldfarben. Sie trägt es lockig und aufgesteckt, ganz anders als Sie, obwohl Sie Schwestern sind.“
    Er musterte Rose kritisch. „Aber um die Augen gibt es eine Ähnlichkeit, obwohl ihre blau sind und nicht grau.“
    Rose zuckte kaum merklich zusammen, obwohl sie nichts zu ihrer Verteidigung sagte. Wiekonnte sie auch? Ihr Haar war dunkel und überhaupt nicht modisch frisiert, und ihre Augen waren von einem langweiligen Grau, genauso wie er es gesagt hatte.
    „Jeder könnte das von Lily wissen“, bemerkte Rose steif. „Sie könnten ihr Haar und ihr Kleid schon beschreiben, wenn sie nur die Gallionsfigur dieses Schiffes gesehen haben. Papa hat dem Schnitzer sehr genaue Anweisungen gegeben, was die Einzelheiten betraf.“
    „Und woher sollte ich wissen, dass Lily ihren Fächer wie eine Peitsche bewegt, wenn sie sich über etwas ärgert, und dass sie den Kopf zur Seite neigt, wenn sie etwas ausheckt? Könnte ein Stück vergoldetes Holz mir auch so etwas verraten?“ Er fasste Roses Arm fester, sosehr wünschte er sich, sie überzeugen zu können. „Wie sollte ich wissen, dass ihr Lachen klingt wie Flötenspiel?“
    Rose zuckte zurück, weniger vor ihm, als vielmehr vor dem, was er sagte. Verwirrt blickte sie auf seine Hand, mit der er ihren Arm gepackt hielt. Sein Handgelenk war doppelt so breit wie das ihre, und auf seiner sonnengebräunten Haut wuchsen schwarze Haare. Die Hand war gezeichnet von Narben und Schwielen, die von harter Arbeit und längst vergangenen Schlachten zeugten. Es war nicht die glatte, feine Hand eines Gentleman, wie Lord Eliot einer war, und auch keine tintenverschmierte Hand, wie die ihres Vaters es war.
    Nick glaubte an das, was er ihr über Lily erzählt hatte, genauso fest, wie Rose glaubte, dass er sich irrte. Sie hatte Lilys toten Körper

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