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Eine Rose fuer Captain Sparhawk

Eine Rose fuer Captain Sparhawk

Titel: Eine Rose fuer Captain Sparhawk Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Miranda Jarrett
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er fähig war zu einer kaltblütigen Verführung. Nun, er war dazu fähig, und er wusste das ebenso gut wie die vielen Frauen aus seiner Vergangenheit. Lily spielte gegen ihn, und sie war dabei zu verlieren. Je eher sie das erkannte, desto besser.
    Gideon räusperte sich. „Ich wollte gerade Schießübungen veranlassen, Nick“, sagte er. „Gestern meintest du, die Mannschaft müsste an den Kanonen noch schneller werden.“
    „Denk doch einmal nach, Gideon!“, fuhr Nick ihn an. „Willst du so nahe vor der Küste von South Carolina die Kanonen abfeuern? Warum lässt du dann nicht gleich jedem Fregattenkapitän in Hörweite unsere Absichten übermitteln?“
    „Ja, warum eigentlich nicht?“, erwiderte Gideon in scharfem Ton. Jetzt kümmerte er sich nicht mehr um den Rangunterschied. „Vielleicht erinnerst du dich dann wieder daran, warum wir hier sind, und hörst auf, Geistern und Unterröcken nachzujagen.“
    Nick war einen Moment verblüfft. Daraufhin sah er seinen Freund kühl an und fluchte. Er rieb sich den Nacken. Wieder hatte er das Gefühl, eine schwere Last zu tragen.
    „Gideon, du hast recht“, lenkte Nick ein, „und ich hoffe, du nimmst meine Entschuldigung an. Ich wundere mich, dass du überhaupt noch bei mir bist.“
    Gideon zuckte gleichmütig die Schultern. Zwar verschwand der zornige Ausdruck aus seinem Gesicht, aber die Besorgnis war noch immer darin zu lesen. „Wer würde auch nur einen von uns schon haben wollen?“
    „Ja, wer würde das schon.“ Nick seufzte. „Wir werden das Schießen auf morgen verschieben. Heute steht mir der Sinn nicht danach. Halt das Ruder weiterhin auf diesem Kurs, und ruf mich sofort, wenn ein Segel auftaucht. Wir müssten direkt … ah, Miss Everard!“
    Ihre Veränderung raubte ihm beinahe den Atem. Ohne die altmodische Trauerkleidung wirkte sie geradezu schön, eine strahlende Gestalt in Korallenrot, die die Aufmerksamkeit eines jeden Mannes an Deck erregte. Sie hatte das dunkle Haar mit einem Band locker zurückgebunden, und ihr Gesicht unter dem Hut strahlte vor Freude. Das enge Mieder des Kleides betonte ihre schmale Taille und die kleinen Brüste. Mit ihren weiten Röcken, die im Wind flatterten, schien sie zu tanzen, obwohl sie stillstand.
    „Captain Sparhawk.“ Rose lächelte schüchtern. „Ich möchte mich noch einmal bei Ihnen bedanken. Obwohl ich nicht verstehe, wie es Ihnen gelungen ist, dies zu tun, freue ich mich sehr darüber, dass ich den zweiten Reisekoffer wiederhabe, auch wenn ich jetzt kaum noch Platz habe in der Kabine. Sie können sich nicht vorstellen, welche Erleichterung es ist, Kleider zu tragen, die trocken und sauber sind. Auch wenn ich das Gefühl habe, mich Lily gegenüber treulos zu verhalten, wenn ich die Trauergewänder ablege.“
    „Oh, ich glaube nicht, dass sie Ihnen das übel nimmt“, meinte Nick. Seine Kehle fühlte sich trocken an. Wenn Lily ihre Schwester vor seinen Aufmerksamkeiten hätte schützen wollen, hätte sie sie weiterhin Schwarz tragen lassen müssen und ihr nicht diese charmante, entzückende und wirklich reizvolle Garderobe zukommen lassen dürfen. „Sie erschien mir nicht wie jemand, der selbst für längere Zeit Schwarz tragen würde.“
    Die lange Fasanenfeder auf Roses Hut wippte, als sie nickte. „Das stimmt. Als unsere Großmutter vor vier Jahren starb, weigerte Lily sich rundheraus, länger als einen Monat Trauerkleider zu tragen. Sie sagte, Schwarz mache sie traurig, und außerdem sähen ihre Wangen dann zu bleich aus. Am Ende musste Papa sich weigern, ihre Rechnungen von Madame Dusonnet zu zahlen, damit sie gehorchte, und selbst dann trug sie rote Bänder zum schwarzen Kleid.“
    „Ihre Schwester muss eine Strafe gewesen sein für Ihren armen alten Vater.“ So unauffällig wie möglich sah Nick sich an Deck und in der Takelage um, um festzustellen, ob Lily zurückgekehrt war und zuhörte. Die Zahlungen an ihre Schneiderin einzustellen schien ihm eine gute Methode zu sein, um sie gefügig zu machen. Zu schade, dass das jetzt nicht funktionieren würde. „Eine echte Strafe.“
    Rose seufzte tief. „Ich vermute, das war sie. Aber sie war auch sehr freundlich, großzügig undunterhaltend, und gegen Tante Lucretia ergriff sie stets meine Partei.“ Rose neigte den Kopf und strich mit den Händen den Rock glatt. „Dieses Kleid wurde für sie gearbeitet, nicht für mich. Ich hätte es niemals gewagt, etwas so Auffälliges zu tragen, aber Lily … Lily wagte alles.“
    „Still jetzt, kein Wort

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