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Eine Rose fuer Captain Sparhawk

Eine Rose fuer Captain Sparhawk

Titel: Eine Rose fuer Captain Sparhawk Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Miranda Jarrett
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ab wie auf einer Kamee. Im Kerzenlicht konnte er auch den Umriss ihres Körpers sehen, die sanften Rundungen, das abgetragene Ginganhemd über ihren hohen, festen Brüsten. Er konnte sich nicht erinnern, jemals zuvor eine Frau in Hosen gesehen zu haben, und es gefiel ihm, wie der Stoff sich fest um ihre Schenkel und Hüften spannte, überraschend runde Hüften im Verhältnis zu ihrer schlanken Figur. Nick fand sie sehr anziehend.
    „Verzeih mir, wenn ich eigensinnig gewesen bin, meine Liebe“, bemerkte er. „Aber ich will verdammt sein, wenn ich verstehe, was daran besser sein soll.“
    Auf einmal hatte sie das Gefühl, kaum noch atmen zu können. Im Schein der Kerzen wirkten seine grünen Augen so schwarz wie die Nacht, die spitzen Schatten seiner Wimpern unglaublich lang auf den Wangenknochen, und sie erschauerte, als sie bemerkte, wie durchdringend er sie ansah. Niemand hatte sie bisher je so angeschaut, als wäre sie etwas Besonderes.
    „Ist es nicht schon schlimm genug“, fuhr er fort, „dass zwischen unseren Ländern Krieg herrscht, auch ohne dass wir noch aufeinander losgehen?“
    „Aber das ist doch der Grund!“, rief sie und schlang die Arme um ihren Körper, als würde das ausreichen, um sie vor ihrer eigenen Schwäche zu schützen. „Du bist ein Amerikaner, der meinen Vater im Namen dieses unsinnigen Krieges beraubt hat, und ich bin mit einem Offizier meines Königs verlobt, einem Mann, dessen Pflicht es ist, Kaperfahrer der Yankees, wie du einer bist, zu vernichten. Welche Zukunft würde uns bevorstehen?“
    Diesmal hatte er keine Antwort parat. Was, so fragte er sich, ist nur aus dem heiteren, scherzhaften Katz-und-Maus-Spiel geworden, mit dem dieses Gespräch begonnen hatte? Er konnte sich nicht einmal mehr daran erinnern, aus welchen Gründen er sie eigentlich hierher gebracht hatte. Aber es war auf einmal nicht mehr wichtig. Jetzt fühlte er, wie er in etwas Tiefes, Dunkles hineingezogen wurde, spürte die Spannung, die sich zwischen ihnen aufbaute und die er nicht verstand.
    Sie drehte sich dem geöffneten Fenster zu, die Hand unter dem Kinn, und er würde ihr anmutiges Profil, den sanften Schwung ihrer Wangen und ihres Halses, niemals vergessen.
    „Sosehr du auch wünschen magst, dass es anders wäre, Nick“, sagte sie traurig, „so kannst du doch die Wahrheit nicht ändern.“
    Rose hörte, wie er den Krug auf das Tablett stellte, und als sie sich nach ihm umdrehte, war sie nicht darüber erstaunt, dass er direkt hinter ihr stand. Ein Teil von ihr hatte erwartet, dass er dort sein würde, angezogen von derselben Kraft, die es ihr unmöglich machte, ihn zu verlassen. Der Ausdruck seiner Augen erinnerte sie an jene Nacht, als sie an Deck der Angel Lily gestanden hatten, und sie dachte daran, wie nahe sie sich ihm damals gefühlt hatte, in seinen Bann gezogen auf eine Weise, die unverständlich und doch unvermeidlich zugleich war. Damals glaubte sie, dass Lily damit zu tun hatte. Welche andere Erklärung könnte es dafür geben?
    Aber an diesem Abend in diesem kleinen Zimmer würde Lily nicht da sein, um sie zu leiten. Nur ein rotes Bett, Black Nick und die weiße Rose. Zu einem anderen Zeitpunkt hätte Rose über all das hier gelacht.
    Jetzt tat sie es nicht. Nicht, wenn Nick ihr über das Haar strich, ihr Kinn anhob und ihre Lippen sich einladend öffneten. Nicht jetzt, da sie erkannte, dass er sie brauchte, vielleicht genauso sehr wie sie ihn.
    „Kleine Rose“, flüsterte er rau. Sie spürte seinen Atem warm auf ihrer Haut. „Du gibst mir das Gefühl, dass ich den Verstand verloren habe.“
    Jetzt war ihr alles egal, nur er interessierte sie noch, und sie reckte sich, um mit ihrem Mund seine Lippen zu berühren. „Wenn du verrückt bist, Nick Sparhawk“, flüsterte sie, „dann, so wahr mir Gott helfe, bin ich es auch.“

11. KAPITEL
    Wahnsinn.
    Es gab kein anderes Wort für das, was mit ihm geschah. Wenn Rose erbebte, weil er seine Hände nach ihr ausstreckte und sie an sich zog, dann tat er es auch. Er verschwendete keinen Gedanken mehr an Vorsicht, kümmerte sich nicht um die Vernunft, und er war weit davon entfernt, über die Konsequenzen nachzudenken. Nichts war mehr von Bedeutung, nur noch die Frau in seinen Armen, und er, mochte er nun verrückt sein oder nicht, konzentrierte sich nur noch auf die Berührung ihres Körpers.
    Sie küsste ihn mit demselben Verlangen, das er schon früher an ihr bemerkt hatte. Ihr Mund war so weich, und als sein Kuss leidenschaftlicher wurde,

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