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Eine Rose im Winter

Eine Rose im Winter

Titel: Eine Rose im Winter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kathleen E. Woodiwiss
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klangen gedämpft, während das Mädchen über den Teppich ging, der kürzlich im Zimmer ausgelegt worden war, und man hörte das Schwingen der Flügeltüren, als sie das kleine Badezimmer betrat. Einige saubere und frisch riechende Handtücher wurden neben die Wanne gelegt, bevor sie aus dem Schrank ein leicht parfümiertes Öl für ihre Toilette herausnahm.
    Erienne fügte sich Tessies Vorliebe für methodische Regelmäßigkeit und stieg aus der Wanne. Das Mädchen war sofort zur Stelle, um ihre Haut vorsichtig trockenzureiben. Sie nahm dafür mehrere der Leinentücher, die sie zur Seite warf, sobald sie feucht waren. Tessie begann dann mit leichter Hand das Rosenöl in ihren Rücken einzumassieren, und Erienne hob die Arme, um ihre herunterhängenden Locken vor dem Öl zu schützen. Ihr blasser Körper, vom Trockenreiben noch rosig gefärbt, glänzte im weichen Licht der Morgensonne, und die Vollkommenheit der schlanken Glieder und des vollen, reifen Busens offenbarten sich dem einen, der zusah.
    Tessie hielt plötzlich den Atem an, und als Erienne sich umdrehte, um den Grund für das Erstaunen des Mädchens zu erfahren, sah sie die dunkle Form ihres Mannes die Öffnung ausfüllen, die durch die Samtvorhänge gebildet wurde. Sein unangekündigtes Eintreten raubte ihr immer wieder von neuem die Ruhe, und ihr Herz begann schnell und fast hörbar zu schlagen.
    »Guten Morgen, meine Liebe.« Ein versteckter Anflug von guter Laune war in dem heiseren Wispern nicht zu überhören.
    Erienne antwortete mit einem kaum wahrnehmbaren Nicken, während sie verstohlen nach etwas suchte, mit dem sie sich bedecken konnte. Die benutzten Handtücher lagen auf dem Fußboden auf einem Haufen neben seinen Füßen, und ihr Kleid war auf der Bank vor ihrem Toilettentisch liegen geblieben und daher unerreichbar.
    Lord Saxton trat ungezwungen ein, ging zu eben dieser Bank und ließ sich auf einem Kissen nieder, wobei er das Kleidungsstück mit seiner Hüfte einklemmte. Erienne ließ den Einfall, es an sich zu bringen, schnell fahren und versuchte sich gleichgültig zu geben, während Tessie genauso angestrengt mit ihrer Arbeit fortzufahren sich bemühte. Eine wachsende Unsicherheit ergriff das Kammermädchen, als sich die gesichtslose Maske ihr direkt zuwandte. Die bedrückende Gegenwart des Herren stand im scharfen Gegensatz zu der vollkommenen Nacktheit ihrer Herrin. Da das junge Mädchen es nicht länger aushalten konnte, murmelte sie eine verwirrte und kaum hörbare Entschuldigung, ehe sie aus dem Raum eilte.
    Ein leises Lachen ertönte unter der Maske, als die Tür ins Schloß fiel. Dann richtete sich der erdrückende Blick auf Erienne, deren Schamgefühl sich gegen den scharfen Stachel seiner unnachgiebigen Aufmerksamkeit empörte. Eine tiefer werdende Scharlachröte zog sich zu dem zarten Rosa ihrer Brüste hinunter. Ihr Versuch, sich mit ihren Armen zu schützen, wurde von einem neuen Auflachen begleitet.
    »Glauben Sie mir, meine Liebe, bis Sie erröteten, habe ich ihr Gesicht beobachtet.«
    Ohne richtig zu wissen, was sie mit ihren Händen tun sollte, starrte ihn Erienne an und versuchte ihre Verlegenheit zu bezähmen. Es war unmöglich, hinter die Maske zu sehen, doch das Feuer seines Blickes brannte ihr bis ins Innerste.
    »Nicht, daß ich alles andere ignorieren würde, was Sie zu verbergen versuchen.« Seine leichte Belustigung ließ die Stimme weniger rauh klingen. »Glauben Sie mir, Madam, würden Sie mir nur durch eine Bewegung Ihres Fingers das allergeringste Zeichen des Willkommens geben, ich würde Sie in begierigem Verlangen zum Bett tragen und meine Pflichten als Ehemann erfüllen.«
    »Mylord, Sie … Sie treiben Ihren Scherz mit mir«, stammelte sie und preßte ihre Hände zusammen, damit er ja nicht eine kleine Bewegung als Einladung missverstehen konnte.
    »Würden Sie mir eine Chance geben?« Er erhob sich etwas von der Bank. »Ein einfaches Ja würde genügen.« Er wartete eine Weile, bis Erienne, ihre Nacktheit vergessend, beide Hände vor sich ausstreckte, als ob sie ihn abwehren wollte.
    »Mylord, ich …« Die Worte der Ablehnung blieben ihr im Hals stecken.
    »Ich dachte es mir.« Ihr Kleid zur Seite ziehend, sank er wieder auf den Sitz und warf es ihr zu.
    Indem sie es mit dankbarer Erleichterung umklammerte, schaute sie ihn zögernd an und hatte ein Gefühl, als ob sie soeben einen Freund verraten hätte. »Mein Herr«, hauchte sie sanft, um ihr eigenes Schuldgefühl zu dämpfen, »ich setze mein

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