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Eine Sacerda auf Abwegen

Eine Sacerda auf Abwegen

Titel: Eine Sacerda auf Abwegen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: May R. Tanner
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nicht und
nachdem Romy schon Rukhs Sprössling zur Strecke gebracht hatte, ließ sie sich
selbst von einer ausgeweideten Tulip nicht mehr ins Bockshorn jagen und sei es
noch so ekelerregend.
Nathan ging es genauso. Er konnte seine Soulmate nur davon abhalten, mit ihnen
zu kommen, weil jemand bei Nico bleiben musste. Das ungeborene Kind, also die
gerade erst erhaltene Nachricht der Schwangerschaft, wirkte dabei wahre Wunder,
obwohl es unfair Nico gegenüber war, dies nun als ihre Achillesferse
auszuspielen, da sie sich bisher doch nur von ihren stärksten Seiten
präsentiert hatte.
Catalina zeigte sich so besorgt um ihre Sophora und Freundin, dass sie sich
freiwillig zu ihr begab, nachdem Nathan sagte, die erste Riege müsse das Castle
in einem dringenden Fall verlassen, der mehr Erfahrung bedurfte. Außer Romy,
die in solchen Dingen schon Bescheid wusste und keine große Erklärung brauchte,
waren die anderen keine Hilfe und somit außerhalb der Stadt auf Salamas Schloss
besser aufgehoben. Sie würden sich später in der Fortress wiedertreffen.
    Romy ließ im
Bad das Handtuch auf den Boden fallen, mit dem sich der Täter nach dem Mord
abgetrocknet haben musste. Als sie sich erhob erblickte sie Rys, der den
Türrahmen beinahe komplett ausfüllte. Ash stand dicht neben ihr, weil er sie
nicht allein hatte lassen wollen, obwohl es nicht die erste gruselige Voodoo -Session
für sie geworden wäre.
„Ich kann ihn nicht richtig sehen. Das Bad war voller Dampf und er hat sich nie
im Spiegel betrachtet. Ich hatte den Eindruck, dass er starke Schmerzen hatte…
Er konnte das Abtupfen mit den Handtüchern kaum aushalten. Hey, Brock! Ich
denke, du kannst im Abfluss wahrscheinlich ein paar Haare sicherstellen. Ob die
DNS uns jedoch weiterhilft, kann ich nicht sagen. Ich muss wohl… direkt an die
Quelle.“, kündigte Romy an, die das Gesicht nicht unbedingt glücklich darüber
verzog.
Immerhin hatte sie Tulip schon einmal bei Ausübung ihres liebsten Hobbies
zusehen dürfen. (Hierfür bekam Rys einen düsteren Blick geschenkt).
    Rys fluchte
wieder und diesmal sagte nicht einmal Nathan etwas dazu. Es hätte ja auch zu
schön sein können, wenn sie den einfachen Weg hätten gehen können. Nathan
machte sich noch einmal daran, Tulips Leichnam unter die Lupe zu nehmen, obwohl
er nichts übersehen hatte, was man ohne Visionen hätte wahrnehmen können. Es
war schließlich nicht die erste Leiche, die er, ohne sich als Gerichtsmediziner
aufzuspielen, untersuchte. Sie war zum Zeitpunkt des Festes gestorben. Alle
Krieger hatten beieinander gesessen und auf das Wohl der Sophora und der neuen
Riege angestoßen, während man dem armen Mädchen hier in der Stadt das Leben
genommen hatte. Natürlich konnte man keinen von ihnen verantwortlich machen und
bei Tulip hatte es sicher eines Tages so kommen müssen, aber trotzdem hatte
eigentlich niemand ein so grausames Schicksal verdient. Die Krieger würden
diesen Mord aufklären und den Täter zur Rechenschaft ziehen.
    Ash sah
ebenfalls nicht besonders begeistert drein. Immerhin könnte man ihn als
Verdächtigen Nummer eins bezeichnen, wenn man die Prankenhiebe und die
Fellfarbe des Angreifers in Betracht zog. Wie gut, dass er ein wasserdichtes
Alibi hatte.
„Die Umwandlung kann ein ziemlich schmerzhafter Prozess sein… Entweder ist der
Formwandler noch sehr jung oder nicht gut genährt. Der Angriff sieht nach
Raserei aus… Beinahe so, als wäre es ihm zum ersten Mal passiert. Es ist gar
nicht so leicht, wie die meisten denken, das Biest in sich im Zaum zu halten.
Man kann dabei leicht die Kontrolle verlieren und gestern Nacht war Samhain…“
Ash strich sich unwillkürlich über seinen kahl rasierten Schädel, als wollte er
sich davon überzeugen, dass es nicht er gewesen sein konnte, der hier
verräterische Spuren hinterlassen hatte.
    „Ein
Immaculate auf der Durchreise? Ich meine, einen solchen Formwandler würdet ihr
doch kennen, wenn er aus der Gegend kommen würde?“, fragte Brock.
    „Ja, das
würden wir. Es gibt nicht viele von uns… Ich habe schon einige von ihnen
trainiert, so wie Manasses das in Europa tut. Eigentlich hätte uns ein
Immaculate, bei dem sich solche Probleme zeigen, bei uns melden müssen. Es
klingt wirklich so, als wäre es jemand, der gerade erst in die Stadt gekommen
ist… Oder bei dem sich dieses Phänomen zum ersten Mal zeigt. Zumindest hoffe
ich das.“
    Brock nickte ihm
zu und machte die Tür frei, um Romy und Ash an sich vorbeiziehen zu lassen.

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