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Eine Sacerda auf Abwegen

Eine Sacerda auf Abwegen

Titel: Eine Sacerda auf Abwegen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: May R. Tanner
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sich leicht und sagte mit seinem ergebensten
und verbundensten Ton: “Ganz wie Ihr wollt, werte Devena. Ich bin sicher, man lernt
nie aus.”
    Dabei
blitzten hinter halbgeschlossenen Lidern die graublauen Augen doch zornig aber
eben unbemerkt von den anderen, die die plötzliche Härte in seinen Zügen auch
als Zerknirschung deuten konnten, weil eben immer noch eine gewisse Sanftheit blieb,
die seine innere Einstellung äußerlich Lügen strafte.
Die Damen hier sollten sich lieber auch eher heute als morgen auf das
Wesentliche besinnen. Mit dem Titel Kriegerin würde nach einer gewissen
Wartezeit wahrscheinlich so ziemlich jeder verfügbare Immaculate bei Devena
Catalina auf der Matte stehen. Diese Indianerin wäre auch ein hübscher Fang, um
beim Lieblingsadjektiv der Löwin zu bleiben. Die Männer in der Riege
interessierten ihn nicht die Bohne. Außer dem Asiaten kam nur ein Bübchen
hinzu, das gerade mal einen Bogen abschießen konnte. Thibault erinnerte sich
gerade, dass es sich dabei um den Bruder der rotblonden Hexe handelte. Wohl das
beste Beispiel dafür, dass der Apfel nicht weit vom Stamm fiel. Dass sie
tatsächlich Manasses Tochter war, erschien ihm unglaublich.
    “Lasst
einfach nach mir schicken, wenn Ihr das Training angesetzt habt. Ich werde da
sein.”
Und mir meinetwegen die Fresse polieren lassen. Du kriegst mich nicht dazu,
vor dir zu kriechen. Da musst du schon mehr Gewalt anwenden, als Wirbel knacken
zu lassen, Kätzchen.
“Guten Abend zusammen.” Damit nickte er Heather zu, die tatsächlich Platz
machte und ließ die anderen, ohne sie eines Blickes zu würdigen, stehen. Sie
hatten ja nun die gewünschte Information. Er hatte ihnen alles gesagt, was er
wusste. Noch immer war er sich sicher, dass Chadh nichts getan haben konnte. Beinahe…nicht
wirklich…
Ein komisches Gefühl beschlich ihn, als er gefrustet und um seinen Spaß
gebracht auf die Bar zusteuerte. Dabei hatte er ein Déjà-vu des Abends, an dem
Chadh zu ihm an den Tresen gekommen war. Er war wirklich mies drauf gewesen und
er hatte ein paar Worte fallen lassen, die seinem Kumpel nun doch zu denken
gaben. Was war, wenn er es doch getan hatte?
Thibault bestellte sich einen Drink und überlegte, ob er noch einmal in das
Büro zurückkehren sollte, um den Verdacht, der ihm im Nachhinein kam, zu
berichten. Er entschied sich dagegen. Erstens war er nicht im Dienst und
zweitens war er zu enttäuscht und gereizt worden, um sich nun kooperativ zu
zeigen. Für Catalina mochte er ein Schönling ohne Hirn sein, aber sie war für
ihn auch nicht mehr als eine Löwin, deren Fell irgendwann mal den Kamin eines
Aryaner-Lords zieren würde.
     
    Draußen in
der Vorhalle
    Chadh war
dabei, die Vorhalle im Laufschritt zu durchqueren, um das Gebäude zu verlassen,
kam aber nicht weit. Juno. Vollkommen überrumpelt musste er dabei
zusehen, wie sie von einem Mann verabschiedet wurde, der eine Reaktion in Chadh
heraufbeschwor, die für sie beide nicht gesund sein würde, wenn er sie nicht
unterdrückte.
Töte ihn!
Sie gingen so vertraut miteinander um, als würden sie sich schon lange kennen.
Das Glück des Mannes, der locker mit den Wachleuten, die Heather mitgebracht
hatte, mithalten konnte, war dass er allein abzog, wie Chadh das eigentlich
hätte tun müssen. Doch Juno hatte ihn bereits wieder vollkommen in ihren Bann
gezogen, ohne singen zu müssen oder ihn überhaupt bemerkt zu haben. Sie sah
wieder so unglaublich schön und anziehend aus. So zart und hilflos. Obwohl sie
das gar nicht war, wie er bereits wusste. Sie hatte ihm ihre Überlegenheit ja
eindeutig bewiesen. Vielleicht war das ein Wink des Schicksals und er sollte
ihr diesmal zeigen, dass er doch nicht der dumme kleine Junge war, für den sie
ihn hielt.
Chadh steckte die Hände in die Hosentasche seiner dunklen Jeans, die er zu
einem nachtblauen T-Shirt, der schwarzen Überjacke und schweren Stiefeln trug
und trat lässig auf Juno zu, um den Zufall zu unterstreichen, mit dem sie sich
hier wieder begegneten.
    “War das
Manasses? Ich hätte wenigstens von ihm erwartet, dass er dich nach Hause
bringt. Auf der Straße ist es um diese Uhrzeit gefährlich. -Wilde Bestien
lauern überall.” Damit meinte er in erster Linie sich selbst und ein Hauch
Ironie und Ärger schwang in seiner Stimme mit, der immer noch daher rührte,
dass man ihn gerade einfach so aus dem Club geworfen hatte, obwohl er sich nur
gegen unerlaubtes Anfassen zur Wehr hatte setzen wollen und nichts weiter
geschehen

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