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Eine Sacerda auf Abwegen

Eine Sacerda auf Abwegen

Titel: Eine Sacerda auf Abwegen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: May R. Tanner
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erstarb in weiteren trockenen Schluchzern, dann gaben ihre
Arme nach und sie sank neben ihn auf das Gras.
Der Krieger Ashur Fontaine griff ihr unter die Arme und wollte sie sanft
wegziehen, doch sie wehrte sich plötzlich und schlug nach ihm.
    „Ihr dürft
ihm nichts tun… Bran hätte Malcolm getötet und… Sidonie für seine Zwecke
missbraucht! Ohne ihn wäre sie ihm hilflos ausgeliefert gewesen…“ so wie ich
damals… Noch während ihres verzweifelten Aufbäumens brach Juno bewusstlos
in Ash’ Armen zusammen, der sie behutsam hochhob, wobei sein Blick förmlich an
der leblosen Form am Boden klebte, die eben von den Wellen der Transformation
regelrecht zu beben schien. Nach einigen sicher sehr schmerzhaften Krämpfen lag
ein nackter Mann zu ihren Füßen, dessen Haupthaare so hell wie die waren, die
Ash seit frühester Jugend immer abrasierte. Er tauschte einen fassungslosen
Blick mit Nathan, der gerade seinen Mantel über den zitternden und
schweißüberströmten Leib des Fremden warf.
    „Wir können
später reden… Wir sollten die Verletzten zum Wagen bringen. Auch Lancaster.“,
befahl Theron mit ruhiger Stimme, der neben Ray einen weiteren toten Aryaner
ablud. Die tote Zivilistin würde nicht bewegt werden. Die Polizei würde später
einen Überfall vermuten. Ihr war nicht mehr zu helfen, ihr Genick war gebrochen
gewesen.
     
    Einige
Zeit später
    Sie hatten
den Formwandler in ein Krankenzimmer verfrachtet, wo er an ein Bett gekettet
lag. Ketten, die Orsen geschmiedet hatte. Man führte ihm eben per Transfusion
fünf Einheiten Plasma zu, da er regelrecht ausgehungert schien. An seinem
Bettende stand Ash und starrte mit eisig blauen Augen auf den Bewusstlosen
herunter. Seine Miene war abweisender denn je, weil er den Moment der Wahrheit
fürchtete. Er wusste, dass es nicht sein konnte, aber er hatte den Leoparden
mit eigenen Augen gesehen. Konnte das noch ein Zufall sein? Und wieso war er
dem Enforcer zur Hilfe geeilt?
    Als Chadh
erwachte, brauchte er nicht lange, um zu wissen, dass er in Ketten und zugleich
in einer Art Krankenzimmer lag, wenn er der Nadel in seinem Arm trauen durfte.
Wenigstens nicht nackt. Man hatte ihm freundlicherweise eine Decke übergelegt.
Ohne sich gegen die stark geschmiedeten Fesseln zu wehren, öffnete er die Augen
und sah sich geradewegs mit einem Gegenüber konfrontiert, dessen Blick zwar
finster jedoch genauso eisblau war wie sein eigener. Chadh konnte gerade noch
verhindern, sich mit irgendeiner Regung zu verraten, wie irritiert er darüber
war. Er überspielte den Moment, um zu schlucken, sich zu sammeln und an seine
Bewegungslosigkeit zu gewöhnen, gegen die er sich fürs Erste nicht zu wehren
gedachte.
    “Ist sie am
Leben?”, fragte er kaum hörbar in die Stille des Raumes hinein. Noch immer
heiser von dem Gebrüll des Tigers. Die Infusion reichte bei weitem noch nicht
aus, um die erlittenen Defizite durch die Anstrengung der Verwandlung wett zu
machen.
Das war vielleicht einer der Krieger, von denen Juno gesprochen hatte. Juno. Chadh erinnerte sich dunkel daran, dass er während seiner Arbeit Schwingungen
von ihr empfangen hatte, die ihm sagten, dass sie in Gefahr war. Eine Erklärung
dafür hatte er nicht. Es lag sicher an dem Blut, dass sie von einander
getrunken hatten. Doch geheuer war ihm das nicht. Trotzdem hatte er alles
stehen und liegen lassen, um an den Ort zu kommen, an dem sie sich befinden
musste. Er hatte keine weiteren Gedanken an das Wie und Warum verschwendet. Er
wusste nur, dass er sie retten musste. Selbst wenn er da noch gar nicht wusste,
vor wem oder was. Der Rest ging so rasend schnell, dass ihm schwindelig wurde,
wenn er daran zurück dachte, also dachte er lieber gar nicht. Das würde ihm nur
die Ausweglosigkeit seiner Situation klar machen. Er war gefangen und wenn er
den Blick des glatzköpfigen Mannes da am Fußende seines Bettes richtig deutete,
dann genügte nur ein falsches Wort und er war genauso tot wie der Kerl, der
heute hatte dran glauben müssen. Wobei es diesmal sicher keinen Unschuldigen
getroffen hatte. Chadh war sich da ganz sicher. Das Tier in ihm hatte eindeutig
Blut gerochen. Viel Blut. Das hatte seinen Hunger nur noch schlimmer gemacht.
    “Ich habe ihr
nichts getan, oder? Juno lebt, nicht wahr? Ich wollte sie nur beschützen, nicht
töten. Das schwöre ich bei…” Chadh hielt inne, denn es gab nichts, auf das er
schwören konnte. Nicht mal auf das heilige Grab seiner Mutter. Sein Blick wurde
düster, abweisend und

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