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Eine Sacerda auf Abwegen

Eine Sacerda auf Abwegen

Titel: Eine Sacerda auf Abwegen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: May R. Tanner
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wehtun kann, Juno ?“,
fragte er nun wieder leise und sichtlich beherrschter, weil ein Kampf mit ihr
unter diesen Umständen nicht in gleichverteilter Stärke vonstattengehen würde.
Wenn sie jetzt nicht seiner Meinung war, dann würde er Stunde um Stunde nutzen,
sie umzustimmen. Irgendwann würde er ihren Panzer geknackt haben, so wie sie
seinen geknackt hatte. Er musste nur den nächstgünstigen Moment für eine neue
Bestürmung abwarten und solange über unverfängliche Dinge sprechen, die für sie
normal und für ihn vollkommen sinnlos schienen. Wie dieser Käfer hier.
„Du solltest ihn wenigstens in einen feuerfesten Beutel packen, wenn du ihn
schon mit dir herumschleppen musst.“
    „Sie werden
ihr Wort nicht brechen, Chadh! Niemals! Ich werde in der Gewissheit gehen, dass
sie sich gut um dich kümmern werden. Ich weiß, dass ich darauf vertrauen kann.
Ich weiß es!“, sprach Juno leise aber mit Nachdruck.
Juno bedachte seine Verletzung mit einem Blick, der zwischen Mitgefühl und
Hunger schwankte, weil der kleinste Tropfen seines Blutes sie die Beherrschung
kosten konnte. Aber sie konnte auch nicht zusehen, wie er leiden musste. Sie
hoffte, die Wunde würde dank der Spende der Patrona schnell heilen. Kurz
flackerte ihr Blick verräterisch, weil sie ihn gebrandmarkt hatte.
Du bist mein!
Juno bleckte einen Moment ihre Fänge, verschloss den Mund dann aber beinahe wie
ein störrisches Kind, das verbergen wollte, dass es ihm nach einer bestimmten
Köstlichkeit gelüstete.
    Chadh wollte
ihr nicht glauben, aus purem Trotz heraus nicht. Derselben Gefühlsregung also,
die sie an den Tag legte, während es um die Annahme einer Strafe ging, die sie
niemals verdient hatte. So würde gar nichts gut werden. Er war dann immer noch
außer Kontrolle und kaum leichter zu bändigen. Vielleicht würde er sich auch
nicht bändigen lassen, sondern einfach fortgehen. Welchen Sinn hatte das Leben
schon, wenn man auf ewig das Gefühl haben würde, allein zu sein? Allein,
ohne Juno.
Wenigstens ließ sie ihm die Genugtuung, sich von ihm verwirren zu lassen. Sie
reagierte mehr auf ihn als ihr lieb sein konnte. Ganz wie beabsichtigt.
    Juno erhob
sich langsam von dem Diwan und ließ die Kutte einfach an sich herunter gleiten,
bis sie sich am Boden zu einem kleinen Häufchen Stoff aufgetürmt hatte. Ihre
locker aufgedrehten Haare fielen schwer auf ihre Schultern und breiteten sich
wegen ihrer Schwere fächerartig darum herum, weil sie den Kopf ein wenig nach
vorne neigte. Das eingerissene Shirt hing nur noch am Bund zusammen und gab ein
sehr tiefes Dekolleté frei, man konnte die füllige Rundung ihrer Brüste sehen
und mehr als nur erahnen, dass sich ihre Nippel zu kleinen festen Knöpfen
zusammengezogen hatten, die von zartrosa Höfen umgeben waren, die sich von
ihrer hellen Haut abhoben, die makellos erschien wie die Blätter einer
kostbaren weißen Rose, die von delikaten Äderchen durchzogen war
Juno musste mit den Waffen kämpfen, die ihr zur Verfügung standen, also blieb
ihr keine andere Wahl, als auf ihn zuzugehen. Dieses Spiel mit dem Feuer lag
ihr im Blut, ohne dass sie es jemals wirklich kultiviert hätte. Selbst in ihrer
Schwäche konnte sie mit Aufbieten ihres eisernen Willens dafür sorgen, dass sie
einer Sirene gleich unwiderstehlich auf ihn wirken würde. Ihr Körper schüttete
einen so intensiven Duft nach Immortelle aus, dass der Eindruck entstand, sie
würden sich mitten auf einer Blumenwiese aufhalten. Sie umrundete ihn beinahe
schon lauernd, der vor ihr kniete, und stellte sich in seinem Rücken auf, um
sich über seinen Kopf zu beugen.
    „Ich trage
den Käfer, weil es meine Bestimmung ist, Chadh… Ich bin eine Nachfahrin der
Priesterinnen des Baal… Ein phönizischer Gott, der sich einen ganzen Harem von
goldhaarigen Schönheiten hielt. Nur war er kein Gott sondern ein Krieger mit
sehr fleischlichen Gelüsten, wie sie jeder Mann hat… Er verwandelte die
Jungfrauen und schenkte ihnen die Gabe, die Männer zu betören mit ihrer
Schönheit, ihren makellosen Körpern und ihrer unglaublich süßen Stimme… Sie
tragen auch heute noch das Erbe in sich. So wie ich, so wie Sidonie… Der Käfer
verrät dich mir, Chadh… Er zeigt mir, dass ich mich dir gefahrlos nähern kann.
Dass ich dich mir unterwerfen kann, weil du meiner Stimme und meinem Blut nicht
widerstehen kannst.“, wisperte sie in sein Ohr und berührte seine warme Haut
mit ihren Lippen.
Ihre Hände umfassten seine Schultern und sie beugte sich noch

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