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Eine skandalöse Braut

Eine skandalöse Braut

Titel: Eine skandalöse Braut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Emma Wildes
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durchaus bereit …«
    »Aber wenn sie ausgerechnet ihn …«
    »Sie kann sich einen anderen aussuchen. Lieber Himmel, Weib! Was habt Ihr bloß getan?« Hathaway sprang auf. Sein Gesicht war schreckensbleich. »Es ist schlimm genug, wenn Ihr diese absurden Kleider tragt und in der Öffentlichkeit zur Schau stellt. Ich habe darüber im Gedenken an meine Frau hinweggesehen. Aber meiner Tochter ein so skandalöses Verhalten zu erlauben – sie sogar dazu zu ermuntern! –, ohne einen Gedanken an ihre Zukunft zu …«
    Sophia hatte nicht erwartet, dass dieses Gespräch einfach würde, aber sie konnte nicht zulassen, dass ihre Zuneigung zu Amelia infrage gestellt wurde. » Ich liebe sie«, erwiderte sie knapp. »Das weiß sie auch. Könnt Ihr dasselbe von Euch behaupten?«
    »Wie könnt Ihr es wagen?«
    »Ich wage es, weil ich die Antwort auf diese Frage kenne. Sie hingegen hat keine Ahnung, ob Ihr Zuneigung für sie empfindet oder nicht. Ihr solltet Euch schämen …«
    »Lady McCay hat einen tadellosen Ruf«, murmelte Richard und unterbrach ihre Tirade, indem er eine Hand vorsichtig auf ihre Schulter legte. »Ich glaube, Ihr habt nicht die Absicht, das zu bezweifeln.«
    »Da wäre ich mir nicht so sicher.« Stephen starrte sie wütend an. Anders konnte man diesen finsteren Blick kaum beschreiben. »Ich habe Euch die Zukunft meiner Tochter anvertraut! Was habt Ihr daraus gemacht?«
    »Sie hat sich verliebt«, informierte Sophia ihn und begegnete seinem anklagenden Blick ungerührt. »Vielleicht solltet Ihr mich nicht dafür abstrafen, sondern lieber dankbar sein.«
    »Verliebt«, bellte er. Seine Wangen waren rot gefleckt vor Wut.
    »Vielleicht habt Ihr davon schon mal gehört. Ihr wart auch einmal verheiratet.«
    Diese Worte drangen zu ihm durch. Ein Muskel zuckte in seiner Wange. »Amelia? In Berkeleys Sohn verliebt? Vielleicht wollt Ihr sie in den Hades führen und sie mit den Nachkommen des Teufels vertraut machen. Ich komme zunehmend zu dem Schluss, dass hinter meinem Rücken eine Verschwörung im Gange ist.«
    »Um Himmels willen!«, rief Sophia offen bestürzt. »Es ist direkt vor Eurer Nase passiert, Ihr schenkt Amelia so wenig Aufmerksamkeit, dass Ihr es nicht bemerkt habt!«
    »Ich weiß, Ihr mögt ihn nicht. Aber Berkeley ist ein anständiger Kerl.« Richards Finger krampften sich in ihre Schulter. »Und Alex St. James sollte nicht nach dem beurteilt werden, was seine Vorfahren getan haben. Wobei viele seine Herkunft als Vorteil und nicht als Makel sehen würden.«
    »Dieser Schuft ist eben erst mit meiner Tochter durchgebrannt.«
    »Er liebt Eure Tochter und will sie zu seiner Frau machen«, erwiderte Sophia. Sie war fest entschlossen, die Entscheidung ihrer Nichte zu unterstützen. »Es klingt völlig anders, wenn man es in diesem Licht betrachtet. Ich habe gehört, dass er vorhin hierhergekommen ist und Euch um Euren Segen gebeten hat.«
    »Ihr seid mit Details vertraut, die Eure Schuld nur weiter untermauern. Wohin sind sie gegangen?«
    »Ich habe keine Ahnung.« Wenigstens das konnte sie ehrlich von sich behaupten. Ein junger Mann mit St. James’ Verbindungen könnte ihre Nichte überall mit hinnehmen. In Schottland müsste man kein Aufgebot bestellen, aber es gab auch in England Mittel und Wege, rasch vermählt zu werden.
    »Ich werde sie finden. Und wenn es so weit ist …«
    »Sarah hätte sich eine Liebesheirat für sie gewünscht.«
    Amelias Vater zuckte zusammen, als ob sie ihn geschlagen hätte. Sein Gesicht wurde aschfahl. »Ihr wollt nur Euren Fehler entschuldigen.«
    »Nein, ich erkläre, warum ich mich für Amelia einsetze.« Sophia stand auf. Sie ignorierte Richards Hand, die sie bremsen wollte, und atmete einmal tief durch. »Euer Problem, das Ihr mit dem Duke und der Vergangenheit habt, ist genau das: Euer Problem. Wenn Ihr mich jetzt entschuldigt? Ich habe das Gefühl, meine Pflicht erfüllt zu haben.«
    Wäre sie beim Verlassen des Zimmers nicht über die Teppichkante gestolpert, wäre ihr königlicher Abgang effektvoller gewesen. Richard packte ihren Arm und half ihr, im Gleichgewicht zu bleiben. Gemeinsam verließen sie das Stadthaus.
    »Eine leidenschaftliche Löwin hätte nicht besser kämpfen können«, teilte er ihr mit, als sie die Treppenstufen zur wartenden Kutsche hinabstiegen. »Du hast ihr Glück verteidigt.«
    Das trostlose Wetter hatte etwas aufgeklart, und sie konnte blauen Himmel sehen. Die Sonne lugte sogar hervor. Sie seufzte resigniert, ehe sie fragte: »Trage ich

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